QIX Deutschland: Erneute EU-Zulassung von Glyphosat bringt Bayer Planungssicherheit, SAP und Microsoft weiten Cloud-Partnerschaft kräftig aus

Der QIX Deutschland tendiert am Dienstag wieder leicht aufwärts und scheint damit seine in der letzten Woche gestartete Erholung fortsetzen zu wollen. Unterstützung kommt dabei vom etwas schwächeren Euro, der den Index bis zum Nachmittag um 0,4 Prozent auf 14.010 Punkte treibt. Bayer-Konzern profitiert von erneuter EU-Zulassung des Wirkstoffs Glyphosat. SAP und Microsoft wollen konzerneigene Cloud-Produkte noch enger miteinander verknüpfen. Goldman Sachs sieht die Übernahme von Euler Hermes durch die Allianz positiv für die Unternehmensziele.

Die Bayer-Aktie verzeichnet heute im Qualitäts-Index leichte Gewinne und steht damit aktuell bei 108,40 Euro. Gestern hatte die EU-Kommission die Zulassung für den chemischen Wirkstoff Glyphosat zur Unkrautvernichtung in der EU um 5 Jahre verlängert. Bis zuletzt war eine Verlängerung vor dem Hintergrund der Unstimmigkeiten unter den EU-Mitgliedstaaten ungewiss. Die Analysten werten das Ergebnis für Bayer wegen der geplanten Übernahme von Monsanto als erfreulich. Glyphosat ist in unterschiedlichen Unkrautvernichtungsmitteln zu finden, vor allem auch in dem für Monsanto wichtigen Breitbandherbizid Roundup. Mit der jetzt verlängerten Zulassung verbessert sich auch für Bayer die Planungssicherheit in Bezug auf die geplante Monsanto-Übernahme. Trotz der laufenden Übernahme im Agrarbereich vernachlässigt der Konzern nicht seine bisher größte Sparte, das Pharmageschäft. Dies zeigt die zuletzt geschlossene Kooperation mit dem US-Pharmaunternehmen Loxo Oncology. Mit der Zusammenarbeit soll das Onkologie-Geschäft von Bayer weiter ausgebaut werden. Erste Zulassungsanträge für das Krebsmittel Larotrectinib sind bereits für Ende 2017/Anfang 2018 in den USA sowie 2018 in der EU vorgesehen. Insgesamt könnte der Pharma- und Chemiekonzern bei Erreichen bestimmter Meilensteine bis zu 1,55 Mrd. USD an seinen Partner zahlen. Angesichts der derzeit unterdurchschnittlichen Wirkstoff-Pipeline von Bayer sind die hierdurch zu erwartenden Impulse für die Pharmasparte wichtig.

Die Qualitätsaktie von Bayer wird derzeit an der Börse weiterhin nur mit einem 2018er KGV von 14 bewertet. Auch die solide Dividendenrendite von 2,5 Prozent ist nicht zu verachten. Bemerkenswert sind im operativen Geschäft des Konzerns sowohl die beachtliche Eigenkapitalrendite von 14 Prozent als auch die starke EBIT-Marge von 15 Prozent. Die Aktie notiert damit zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Im QIX Deutschland befinden sich die besten 25 deutschen Qualitätsaktien, ausgewählt nach einem eindeutigen und erfolgsbewährtem Regelwerk.

Auch die SAP-Aktie verbucht heute im Qualitäts-Index ein leichtes Plus und notiert derzeit bei 97,60 Euro. Der Softwarekonzern und der US-Konzern Microsoft wollen im Cloud-Geschäft enger zusammenarbeiten und damit ihren Kunden einen sicheren Weg in die digitale Transformation ebnen. Die Kunden sollen dabei zukünftig SAPs Unternehmens-Software Hana auf Microsofts Cloud-Plattform Azure vollständig integriert nutzen können. Damit hebe man die Partnerschaft auf das nächste Level, sagte der SAP-Vorstand. Microsoft zufolge werde SAP insgesamt mehr als ein Dutzend Anwendungen auf Azure übertragen. Wir wollen unsere Stärken zu einer Kraft zweier Herzen bündeln, sagte der Deutschland-Chef von Microsoft gegenüber der dpa. Die Produkte der Partner sollen dabei künftig enger aufeinander abgestimmt und Erfahrungen besser ausgetauscht werden. Auch der US-Vorstand von Microsoft sieht die engere Zusammenarbeit positiv. Die Kunden könnten damit von den großen Erfahrungen beider Unternehmen profitieren. Beide Konzerne wollen zudem die Cloud-Produkte des Partners in die eigenen Systeme integrieren und selbst nutzen. Darüber hinaus wird auch bei der Produkt-Entwicklung und bei Serviceleistungen eine engere Verknüpfung beabsichtigt.

Das derzeitige KGV der SAP-Aktie liegt weiterhin nur bei moderaten 20. Zudem ist der Konzern mit einer hohen Eigenkapitalquote von 56 Prozent bestens aufgestellt. Auch die Eigenkapitalrendite von 17 Prozent und die beeindruckend hohe EBIT-Marge von 25 Prozent können überzeugen. Mit diesen Kennzahlen erfüllt die Aktie wichtige Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Allianz-Aktie nach Plänen über eine Komplettübernahme des Kreditversicherers Euler Hermes auf "Buy" bestätigt. Zugleich wurde das Kursziel bei 217 Euro belassen. Die Anteilsaufstockung sei in Anbetracht der Größe des Versicherungskonzerns Allianz nur marginal, schrieben die Analysten in einer Studie. Sie würde aber die Unternehmensziele für das Ergebniswachstum (EPS) und die Eigenkapitalrendite stützen.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.