QIX Deutschland: Wachstumsdynamik setzt sich bei SAP in Q1 fort, Fresenius verstärkt Gesundheits-Sparte mit 2 Zukäufen
Nach dem fulminanten Wochenstart mit neuem Rekordstand pausiert heute der QIX Deutschland. Dabei zeigt sich der Qualitäts-Index am Nachmittag unverändert zum Vortag und notiert bei 13.147 Punkten. SAP vermeldet erneut solides Wachstum in Q1. Fresenius übernimmt Generikahersteller Akorn und Biosimilars-Geschäft von Merck.
Im Qualitäts-Index ist heute einer der Tagesgewinner die Aktie von SAP. Aktuell steigt sie um 0,8 Prozent auf 93,80 Euro. Die Aktie profitiert heute von den vorgelegten Zahlen für das 1.Quartal. Dabei verzeichnete der Softwarehersteller einen Umsatzanstieg auch dank eines schwachen Vorjahresquartals um 12 Prozent auf 5,3 Mrd. Euro. Das Geschäft mit Software aus dem Internet wuchs erneut um rund ein Drittel, auch der Lizenzverkauf legte prozentual zweistellig zu. Unterm Strich verdiente SAP mit 530 Mio. Euro jedoch 7 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Grund des Rückgangs seien aktienbasierte Vergütungen und die höhere Mitarbeiterzahl, sagte der Finanzchef von SAP. Die Zahl der Beschäftigten legte im ersten Jahresviertel weltweit um rund 10 Prozent auf 85.751 zu. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern legte dagegen um 8 Prozent auf 1,20 Mrd. Euro zu. Die entsprechende Gewinnmarge sank im 1.Quartal unerwartet von 23,4 Prozent auf 22,7 Prozent.
Die Commerzbank hat die Einstufung für die SAP-Aktie nach Zahlen zum 1.Quartal auf "Buy" mit dem Kursziel von 100 Euro bestätigt. Der Softwarekonzern habe auf den ersten Blick eine solide Umsatzentwicklung verzeichnet, schrieben die Analysten in einer Studie.
Während das operative Ergebnis (EBIT) etwas hinter ihren und den Markterwartungen zurückgeblieben sei. Unter dem Strich werteten die Analysten die Resultate positiv, da die Wachstumsdynamik im Kerngeschäft und mit Blick auf Mietsoftware über das Internet (Cloud) intakt sei.
Für dieses Jahr schätzen die Analysten bei SAP den Gewinn je Aktie auf 4,23 Euro, für das kommende Jahr auf 4,61 Euro. Für die Aktie ergibt das ein KGV von 19. Der Konzern ist mit einer hohen Eigenkapitalquote von 56 Prozent bestens aufgestellt. Gleichzeitig erzielt SAP eine solide Eigenkapitalrendite von 17 Prozent und eine beachtliche EBIT-Marge von 25 Prozent. Dies sind starke Ertragszahlen im Vergleich zu anderen Aktien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Im QIX Deutschland befinden sich die besten 25 deutschen Qualitätsaktien, ausgewählt nach einem eindeutigen und erfolgsbewährtem Regelwerk.
Die Fresenius-Aktie zeigt heute im Qualitäts-Index einen leichten Kursrückgang. Die Aktie notiert aktuell bei 75,30 Euro. Der Gesundheitskonzern hat am Montag mitgeteilt, dass die Tochter Fresenius Kabi den US-Generikahersteller Akorn für insgesamt 4,3 Mrd. USD übernimmt. Fresenius Kabi will zugleich Akorns erwartete Netto-Finanzverbindlichkeiten von 450 Mio. USD zum Jahresende übernehmen. Akorn ergänzt das Produktangebot von Fresenius Kabi im Generika-Geschäft bestens, erklärte der Fresenius-Vorstand. Zu Akorns Kerngeschäft gehört die Entwicklung, Herstellung und auch die Vermarktung von Medikamenten und Generika. Das Unternehmen ist einer der Weltmarktführer im Bereich Generika und dabei auf Augenheilmittel, Spritzen und tropische Medikamente spezialisiert. Die Produktpipeline von Akorn zählt derzeit rund 85 laufende Zulassungsverfahren bei der US-Gesundheitsbehörde FDA, zahlreiche weitere sind in Vorbereitung. Mit dieser Pipeline adressiert das Unternehmen ein Marktvolumen von 9,3 Mrd. USD.
Außerdem übernimmt Fresenius Kabi die Biosimilars-Sparte von Merck KGaA für einen Kaufpreis von bis zu 670 Mio. Euro. Die Übernahme umfasst die vollständige Produktpipeline mit Schwerpunkt auf Krebs- und Autoimmunerkrankungen. Die Originalpräparate umfassen einen weltweiten Markt von rund 30 Mrd. USD. Die Investition für das Biosimilars-Geschäft wird überwiegend aus dem laufenden Cashflow finanziert. Zusätzlich könnten Meilensteinzahlungen von bis zu 500 Mio. Euro folgen, die an bestimmte Entwicklungsziele geknüpft seien.
Mit der Übernahme des Biosimilars-Geschäfts nutzen wir eine hervorragende Gelegenheit für den Einstieg in diesen stark wachsenden und zukunftsträchtigen Markt, so der Fresenius-Vorstand. Unsere Kunden und Patienten werden von unserem künftig noch breiteren Angebot an qualitativ hochwertigen und günstigen Arzneimitteln profitieren, so der Vorstand weiter. An den mittelfristigen Zielen des Gesundheitskonzerns ändern die beiden Transaktionen nichts. Daher bestätigte Fresenius die Ergebnisprognose für 2020 von 2,4 bis 2,7 Mrd. Euro.
Die Analysten der Commerzbank bestätigen die Einstufung für die Fresenius-Aktie nach zwei Zukäufen auf "Buy" mit dem Kursziel von 84 Euro. Die Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn erfolge zu einem vernünftigen Preis und sei eine klare Verstärkung für die Produktpipeline der Flüssigmedizin-Tochter Kabi, schrieben die Analysten. Auch der Einstieg in das Geschäft mit Nachahmermitteln von biopharmazeutisch hergestellten Arzneien (Biosimilars) erfolge zu relativ attraktiven Konditionen, so die Analysten weiter.
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Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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