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19.05.
15:30 Uhr
QIX Dividenden Europa: RTL Group beeindruckt mit hoher Dividendenrendite von 5,9 Prozent, Abertis verzeichnet starkes Wachstum in Südamerika Marktberichte International

QIX Dividenden Europa: RTL Group beeindruckt mit hoher Dividendenrendite von 5,9 Prozent, Abertis verzeichnet starkes Wachstum in Südamerika

Nach den Kursverlusten der letzten beiden Tage zeigt der QIX Dividenden Europa Index heute erste Erholungszeichen. Damit notiert der Dividenden-Index am Nachmittag leicht mit 0,35 Prozent im Plus bei 10.056 Punkten. RTL Group bekräftigt Jahresprognosen nach Q1-Zahlen. Abertis erzielt 2016 dank Südamerika deutliches Umsatz- und Gewinnwachstum.

Im Dividenden-Index ist heute die Aktie der RTL Group mit einer der Tagesfavoriten. Aktuell steigt die Aktie um 0,7 Prozent und notiert bei 67,95 Euro. Zuletzt hatte das Auslaufen der US-Castingshow "American Idol" die Umsatzentwicklung des Medienkonzerns gebremst. Der Umsatz fiel dabei im 1.Quartal gegenüber dem Vorjahr um knapp 2 Prozent auf 1,41 Mrd. Euro. Vor allem das Ende der erfolgreichen Sendung "American Idol" beim US-Sender Fox führte zu dem Umsatzrückgang. Die beliebte Castingshow wurde seit mehreren Jahren von der RTL-Tochter Freemantle produziert. Inzwischen hat der Sender ABC allerdings angekündigt, dass die Show wiederbelebt werden soll. Auch der operative Gewinn (EBITDA) ging im 1.Quartal auf 264 Mio. Euro zurück und lag damit rund 8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Gründe hierfür waren vor allem die niedrigeren Ergebnisbeiträge des französischen Fußballklubs Girondins de Bordeaux, der zur RTL-Tochter Groupe M6 gehört. Die RTL Group bestätigte aber die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr. Demnach wird mit einem Umsatzwachstum von 2,5 bis 5 Prozent gerechnet. Der operative Gewinn soll sich weitgehend stabil entwickeln.

Die NordLB hat die Einstufung für die RTL Group-Aktie nach Zahlen auf "Kaufen" mit dem Kursziel von 84 Euro belassen. Der Start ins Jahr sei zwar schwächer als im Vorjahr verlaufen, schrieben die Analysten in einer Studie. Das habe aber vor allem an Vorzieheffekten von Großereignissen wie Olympischen Spielen und der Fußball-EM gelegen. Die Aussichten für das TV-Werbegeschäft würden insgesamt zu negativ gesehen, so die Analysten weiter.

Die Analysten erwarten für 2017 einen Gewinn von 4,69 Euro je Aktie und 4,95 Euro je Aktie für das folgende Geschäftsjahr. Das KGV der RTL Group-Aktie liegt damit nur bei 14. Zudem bietet die Aktie bei der aktuellen Dividende von 4,00 Euro eine hohe Dividendenrendite von 5,9 Prozent. In den letzten Jahren hat der Medienkonzern regelmäßig eine Sonderdividende ausgeschüttet. Die durchschnittliche Dividendenrendite lag in dieser Zeit bei 5,1 Prozent. Auch das Gewinnwachstum der letzten 5 Jahre überzeugt. Dies lag im Durchschnitt bei 4,7 Prozent. Die Aktie notiert damit zu Recht im QIX Dividenden Europa Index.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

In dieser Woche konnten Übernahmepläne die Abertis-Aktie aus dem Dividenden-Index kaum beflügeln. Heute notiert die Aktie leicht im Minus bei 16,35 Euro. Der italienische Mautabwickler Atlantia hatte am Montag angekündigt, den spanischen Konkurrenten Abertis übernehmen zu wollen. Atlantia verfolgt damit das Ziel, zum weltgrößten Betreiber von Mautstraßen aufzusteigen. Für den spanischen Infrastrukturkonzern bietet Atlantia knapp 16 Mrd. Euro. Das Übernahmeangebot liegt demnach bei 16,50 Euro je Abertis-Aktie. Dies entspricht einer Prämie von 0,3 Prozent je Aktie zum Schlusskurs vom letzten Freitag.

Abertis konnte zuletzt sein Geschäftsjahr 2016 dank der geografischen Diversifizierung sehr erfolgreich abschließen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr kräftig um 12,7 Prozent auf rund 4,9 Mrd. Euro. Der Infrastrukturkonzern erzielte dabei nur noch 26 Prozent vom Jahresumsatz im Inland. Vor allem die Übernahme der brasilianischen und chilenischen Konzessionsverträge für die knapp 4.000 km Mautstraßen hat zu dieser Entwicklung beigetragen. Abertis ist dadurch zum größten Betreiber von Mautstraßen in Brasilien und Chile aufgestiegen. Zudem ist der Konzern auch an Konzessionsverträgen für rund 700 Kilometer in Großbritannien, Argentinien und Kolumbien beteiligt. Mit der Fokussierung auf das Kerngeschäft ist der Umsatzanteil der Sparte Autobahnbetrieb inzwischen auf über 95 Prozent gestiegen.

2016 erzielte Abertis einem Gewinn von 796 Mio. Euro und damit 13 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Gleichzeitig hat sich auch das Verkehrsaufkommen auf den Autobahnen gegenüber 2015 weiter verbessert. So verzeichnete der Konzern vor allem in Spanien einen deutlichen Anstieg um 5,3 Prozent. In Frankreich legte das Verkehrsaufkommen um 1,9 Prozent zu, während in Italien das Plus bei 2,6 Prozent lag. Besonders kräftig war das Wachstum auch in Chile, wo sich das Verkehrsaufkommen um 6,4 Prozent erhöhte. Mit diesem Zuwachs konnte Abertis den Rückgang in Brasilien ausgleichen. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation ging das Verkehrsaufkommen dort im letzten Jahr um 2,8 Prozent zurück.

Mit einer Kombination aus Dividenden und Bonusaktien hält der Infrastrukturkonzern weiterhin an seiner aktionärsfreundlichen Ausschüttungspolitik fest. Abertis zahlte zuletzt eine Dividende von 0,73 Euro an seine Aktionäre aus. Die Dividendenrendite ist damit attraktiv und liegt bei 4,5 Prozent. Seit 2007 wurde die Dividende kontinuierlich von 0,56 Euro auf 0,73 Euro je Aktie für das letzte Geschäftsjahr erhöht. Somit erfüllt die Abertis-Aktie wichtige Kriterien für die Notierung im QIX Dividenden Europa Index.