QIX Deutschland: Qualitäts-Index feiert nach jüngster Konsolidierung neues Rekordhoch

Der QIX Deutschland klettert heute im Zuge der weiterhin guten Börsenstimmung und dank des zeitweise schwächeren Euro auf ein neues Allzeithoch. Bis zum Nachmittag legt der Qualitäts-Index schließlich 0,3 Prozent zu und erreicht damit einen Rekordwert bei 13.890 Punkten. Bayer gibt im Zuge der Monsanto-Übernahme Teile des Agrargeschäfts an BASF ab, BMW setzt im September erstmals 10.000 elektrisch betriebene Autos ab, Analysten erwarten bei SAPs Q3-Zahlen mit positiven Überraschungen.

Im Qualitäts-Index profitiert heute die Bayer-Aktie von Verkaufsplänen und zählt damit zu den Gewinnern. Aktuell steigt die Aktie um 1,2 Prozent auf 118,20 Euro. Der Pharma- und Chemiekonzern plant im Zusammenhang mit der Monsanto-Übernahme große Teile des Saatgut- und Pflanzenschutzmittel-Geschäfts an den BASF-Konzern zu veräußern. Eine entsprechende Vereinbarung sei unterzeichnet worden, teilten beide Unternehmen heute mit. Der Kaufpreis liege bei 5,9 Mrd. Euro in bar und könne noch angepasst werden. Allerdings soll der vereinbarte Verkauf nur stattfinden, wenn dem Bayer-Konzern die seit Monaten laufende Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto auch gelingt. Insgesamt umfasst der Vertrag mit BASF den Angaben zufolge unter anderem Bayers globales Unkrautvernichter-Geschäft sowie Teile des Saatgutgeschäfts. Im vergangenen Jahr erzielte Bayer mit diesen Geschäftsbereichen einen Umsatz von 1,3 Mrd. Euro und einen operativen Gewinn (EBITDA) von rund 385 Mio. Euro. Die gesamte Transaktion soll im 1.Quartal 2018 abgeschlossen werden.

Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Bayer-Aktie auf "Outperform" mit dem Kursziel von 129 Euro bestätigt. Der Verkauf von Saatgut- und Pflanzenschutzaktivitäten an die BASF gehöre wohl zu den wettbewerbsrechtlichen Auflagen für die Übernahme von Monsanto, schrieben die Analysten in einer ersten Einschätzung. Er sei ein wichtiger Meilenstein für die geplante Transaktion und nutze beiden deutschen Unternehmen. Der Verkaufspreis von 5,9 Mrd. Euro liege 2 Mrd. Euro über ihrer vorherigen Schätzung.

Insgesamt liegen die Gewinnschätzungen der Analysten für dieses Geschäftsjahr bei 7,41 Euro je Aktie. 2018 soll Bayer bereits einen Gewinn von 7,94 Euro erzielen. Damit ist die Aktie mit einem 2018er KGV von 15 weiterhin moderat bewertet. Zudem erzielt der Pharma- und Chemiekonzern im operativen Geschäft eine Eigenkapitalrendite von 14 Prozent und eine starke EBIT-Marge von 15 Prozent. Für Bayer sind dies solide Kennzahlen im Vergleich zu anderen Aktien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Im QIX Deutschland befinden sich die besten 25 deutschen Qualitätsaktien, ausgewählt nach einem eindeutigen und erfolgsbewährtem Regelwerk.

Trotz solider Absatzzahlen verzeichnet heute die BMW-Aktie im Qualitäts-Index ein leichtes Minus und steht aktuell bei 87,40 Euro. Der Münchner Autobauer konnte im September den Absatz seiner Automarken leicht um 0,8 Prozent auf 239.764 Fahrzeuge steigern. Damit wurden von der Kernmarke BMW ohne die beiden britischen Töchter in den ersten 3 Quartalen insgesamt 1,54 Mio. Autos verkauft. Dies waren 3,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Vor allem der chinesische Automarkt machte BMW dabei weiterhin Freude. In den ersten 9 Monaten lagen hier die Zuwächse in der Premium-Sparte bei 15 Prozent. Zudem verbuchte der Autokonzern ein deutliches Absatzplus auch in Japan und in Lateinamerika. Der BMW-Vertriebschef stellte insbesondere das starke Wachstum bei Hybrid- und Elektroautos heraus. So verkaufte BMW im September erstmals mehr als 10.000 ganz oder teilweise elektrisch motorisierter Autos. Im laufenden Geschäftsjahr haben wir bereits mehr elektrifizierte Fahrzeuge verkauft als im gesamten letzten Jahr, sagte der Manager. Damit sind wir auf dem besten Weg, unser Ziel von 100.000 Einheiten zum Ende des Jahres zu erreichen.

Bei dem BMW-Konzern wird für das laufende Geschäftsjahr mit einem Gewinn von 10,98 Euro je Aktie gerechnet. Im nächsten Jahr soll der Gewinn 10,94 Euro betragen. Für die BMW-Aktie ergibt sich damit ein aktuelles KGV von 8. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis ist ebenfalls weiterhin niedrig und liegt bei 0,6. Außerdem überzeugt neben der Dividendenrendite von 4,0 Prozent die solide Eigenkapitalrendite des Autobauers von 14 Prozent.

Die Investmentbank Barclays hat die SAP-Aktie vor Zahlen für das 3.Quartal auf "Overweight" mit dem Kursziel von 110 Euro belassen. Nach einer Pause im 2.Quartal hätten europäische Technologieaktien in diesem Zeitraum wieder Fahrt aufgenommen und sich besser als der Markt entwickelt, schrieben die Analysten in einer Branchenstudie. Angesichts der hohen Bewertungen bleiben sie mit ihren "Overweight"-Empfehlungen für Werte wie SAP selektiv. Die Walldorfer dürften mit ihren Resultaten positiv überraschen, so die Analysten weiter.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.