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04.12.
14:57 Uhr
Marktberichte International

QIX Dividenden Europa: Wieder aufkommende Übernahmespekulationen beflügeln Imperial Brands-Aktie, Siemens-Management verteidigt angekündigte Umstrukturierung der Kraftwerkssparte

Die Fortschritte bei der Umsetzung der US-Steuerpläne treiben am Montag den QIX Dividenden Europa Index kräftig an. Die Freitagsverluste werden damit mehr als ausgeglichen und so notiert der Index am Nachmittag mit 1,1 Prozent im Plus bei 10.030 Punkten. Imperial Brands wird nach Vorstandwechsel bei Japan Tobacco als möglicher Übernahmekandidat gehandelt. Siemens-Aufsichtsratschef sieht zum geplanten Jobabbau in der Kraftwerkssparte keine Alternativen.

Im Dividenden-Index zeigt sich heute die Aktie von Imperial Brands unverändert gegenüber dem Vortag bei 35,20 Euro. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für die Aktie leicht von 37,70 auf 37,40 GBP (42 Euro) gesenkt, die Papiere aber auf der "Conviction Buy List" belassen. Die Analysten halten die Aktie des Tabakkonzerns in einer Studie für deutlich unterbewertet. Auch der Managementwechsel bei Japan Tobacco ändert nichts an ihrer Einschätzung, dass sie Imperial Brands als unwahrscheinlichen Übernahmekandidaten sehen.

Die Aktie des britischen Tabakkonzerns hatte jüngst kurzzeitig von der Rückkehr der Übernahmefantasie profitiert. Ausgelöst wurden die Spekulationen durch den Wechsel an der Führungsspitze beim japanischen Konkurrenten Japan Tobacco. Dabei hatte der neue Vorstand, der sein Amt am 1.Januar 2018 antreten wird, unter anderem eine Abkehr von der bisherigen Akquisitionsstrategie angekündigt. Demnach sollen zukünftig nicht nur wie bisher kleinere ergänzende Akquisitionen getätigt werden sondern auch größere Übernahmen. Imperial Brands wäre für Japan Tobacco ein strategisch äußert interessantes Übernahmeziel. Denn der japanische Konzern muss derzeit einen zwölfprozentigen Absatzrückgang von Januar bis Oktober im wichtigen Heimatmarkt verkraften. Auch der große Rückstand gegenüber den Konkurrenten bei Produkten der "Nächsten Generation" (NGP) bringt Japan Tobacco unter Zugzwang. Allerdings halten Analysten kurzfristig eine Übernahme von Imperial Brands durch Japan Tobacco für unwahrscheinlich. Zudem verfügt der japanische Tabakkonzern mit dem möglichen Kauf von E-Zigarettenmarken und weiteren Zukäufen in Asien auch noch über andere Handlungsoptionen.

Insgesamt ist die Imperial Brands-Aktie mit Blick auf den positiven Ausblick für 2017/18 mit einem KGV von 11 günstig bewertet. Angesichts der Dividendenkontinuität bietet die Aktie zudem weiterhin signifikantes Kurspotenzial. Für das kürzlich abgeschlossene Geschäftsjahr plant der britische Tabakkonzern eine Dividende von 1,70 GBP (1,93 Euro) an seine Aktionäre auszuschütten. Dies wäre erneut eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent. Für Imperial Brands wäre es zugleich die neunte prozentual zweistellige Dividendenanhebung in Folge. Auf Basis des aktuellen Kursniveaus bietet die Aktie damit eine weit überdurchschnittlich hohe Rendite von 5,4 Prozent. Der Konzern will diese Ausschüttungspolitik auch in den kommenden Jahren fortsetzen.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Die Aktie von Siemens verzeichnet heute im Dividenden-Index ein Plus von 1,2 Prozent und steht damit aktuell bei 114,50 Euro. Der Aufsichtsratschef des Technologiekonzerns hat jetzt den kürzlich angekündigten Abbau von Arbeitsplätzen in der Kraftwerkssparte verteidigt. Wir können keine Turbinen bauen, die wir dann auf dem Werksgelände vergraben müssen, weil sie niemand haben will, sagte er dem Handelsblatt. Das sind wir auch dem Rest des Konzerns schuldig, den wir irgendwann bedrohen würden, wenn wir ohne gegenzusteuern einfach weitermachten. Zudem lehnt der Siemens-Manager eine Quersubventionierung ab. Wir können und dürfen die Gewinne anderswo nicht mit den Problemen im Kraftwerksgeschäft verrechnen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats verweist nachdrücklich auf den kräftigen Nachfrageeinbruch in der fossilen Energieerzeugung. Wir glauben nicht an eine zyklische Abschwächung, sondern an eine strukturelle Veränderung des Marktes. Siemens hatte Mitte November bekanntgegeben, in den nächsten Jahren weltweit fast 7000 Jobs im Geschäft mit Turbinen, Generatoren und großen Elektromotoren streichen zu wollen. Knapp die Hälfte davon im Heimatmarkt Deutschland. Vor allem die Kraftwerkssparte des Konzerns leidet massiv unter der eingeleiteten Energiewende. Angesichts der Rekordzahlen, die Siemens kürzlich für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016/17 vorgelegt hat, sind längere Auseinandersetzungen mit den Gewerkschaften zu erwarten.

Aktuell ist die Siemens-Aktie nicht nur moderat bewertet sondern bietet auch eine Dividendenrendite von 3,1 Prozent. Die Rendite dürfe sogar noch höher ausfallen, da der Konzern für das Geschäftsjahr 2016/17 infolge der robusten Geschäftsentwicklung die Ausschüttung auf 3,70 Euro erhöhen will. Damit würde die Aktie auf eine Rendite von 3,3 Prozent kommen. Insgesamt überzeugt der Siemens bereits seit Jahren mit seiner nachhaltigen Dividendenpolitik. Dabei wurde vom Management die Ausschüttung seit 2007 kontinuierlich von 1,60 Euro auf zuletzt 3,60 Euro je Aktie angehoben. Allein in den letzten 5 Jahren wurde die Dividende um knapp 20 Prozent erhöht. Zudem erzielte der Technologiekonzern in den letzten 5 Jahren ein durchschnittliches Gewinnwachstum von 6,4 Prozent.

Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.