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10.05.
17:35 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Adidas rechnet für Q2 mit 50% Umsatzwachstum und Evonik bereitet weiteren Sparten-Verkauf bis Sommer vor

Der QIX Deutschland wird am Montag trotz US-Rekordwerten angesichts nicht nachlassender Inflations- und Zinsängste ausgebremst. Damit notiert der Index am Nachmittag mit 0,3% im Minus bei 15.970 Punkten. Sport- und Modeunternehmen Adidas rechnet mit seinen Marken für das laufende Quartal auch dank Online-Boom mit einer Wachstums-Beschleunigung. Chemiespezialist Evonik vermeldet derzeit wieder gute Geschäfte mit der Auto- und Bauindustrie und plant seine Superabsorber-Sparte abzuspalten.

Am Freitag war mit einem Plus von zeitweise über 8% die Aktie von Adidas im Qualitäts-Index der absolute Gewinner. Und am heutigen Montag liegt sie abermals mit 2,1% im Plus bei 286,30 Euro. Was den Kurs des Sportartikelherstellers dabei antrieb war das trotz widriger Corona-Umstände und Logistikprobleme überraschend starke Wachstum seit Beginn des Jahres. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, war letztlich einer der Wachstumsbeschleuniger der chinesische Absatzmarkt. Adidas selbst ist mittlerweile auch etwas optimistischer für die Entwicklung der Erlöse im laufenden Jahr. Zudem sind die Herzogenauracher operativ in den USA offenbar wesentlich besser vorangekommen als zunächst befürchtet. Mit den Quartalszahlen wurden jedenfalls die Analystenerwartungen deutlich übertroffen. Denn allein der Umsatz des Mode- und Lifestyle-Unternehmens stieg von Januar bis Ende März um beachtliche 20% auf knapp 5,3 Mrd. Euro. Dabei verzeichnete das von Adidas zuletzt stärker forcierte direkte Geschäft mit den Konsumenten weitere Zuwächse, die Erlöse daraus stiegen im Quartal um 31% und machten damit mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes aus. Angetrieben wurde die Entwicklung insbesondere vom Online-Handel, dessen Absatz um beeindruckende 43% zulegen konnte. Das Unternehmen, das mit seiner Sport- und Freizeitbekleidung weltweit einen milliardenschweren Sportartikelmarkt adressiert, profitierte dabei einmal mehr von der starken Entwicklung in China. Auch die Profitabilität verbesserte sich bei Adidas deutlich, nachdem die Corona-Pandemie die ersten 3 Monate in 2020 noch erheblich belastet hatte. Unter dem Strich blieben gut 502 Mio. Euro hängen, nach nur 26 Mio. Euro im Vorjahr.

In dem jüngsten Quartalsbericht ist allerdings die zum Verkauf stehende US-Tochter Reebok nicht mehr enthalten. Adidas sei mitten im Verkaufsprozess und führe Gespräche mit vielen Interessenten rund um den Globus, sagte der Finanzvorstand am Freitag. Dabei seien die interessierten Parteien nicht auf die Branche beschränkt. Einen Abschluss strebt das Management diesbezüglich bis Jahresende an. Für das 2.Quartal sieht Adidas sogar eine deutliche Wachstums-Beschleunigung und erwartet einen währungsbereinigten Umsatzanstieg um etwa 50%, was letztlich die Aktie zusätzlich beflügelte. Bei einer weiteren Normalisierung des Kerngeschäfts dürfte der Sportartikelproduzent neben alten Kennzahlen vor allem auch wieder die hohe Profitabilität aus Vor-Corona-Zeiten anvisieren. Bis Anfang 2020 lag die EBIT-Marge jedenfalls bei soliden 12%, und auch die Eigenkapitalrendite von 29% war damals beachtlich. Somit notieren die Papiere von Adidas auch zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Leichte Zugewinne auf aktuell 30,30 Euro zeigt am Montag im Qualitäts-Index auch die Evonik-Aktie. Zuletzt ließen wieder gute Geschäfte mit der Auto- und der Bauindustrie sowie rund um Hygieneanwendungen auch den Spezialchemie-Hersteller ein wenig zuversichtlicher für 2021 werden. Außerdem zog im Rahmen der weiteren wirtschaftlichen Erholung die Nachfrage nach Zusatzstoffen für die Produktion etwa von Windrädern oder auch für Schaumstoffe weiter an. Folglich erwartet Evonik im laufenden Jahr ein operatives Ergebnis (EBITDA) zwischen 2,1 und 2,3 Mrd. Euro, was am Ende 100 Mio. Euro mehr sind als bislang kommuniziert. Zusätzliche Unterstützung könnte dabei das Geschäft mit Lipiden für die Herstellung von Corona-Vakzinen liefern. Das Unternehmen hatte jüngst eine Anlage zur Produktion dieser fettartigen Moleküle, die den Botenstoff von mRNA-Impfstoffen in eine Nanohülle einschließen, früher als geplant fertiggestellt. Diese soll bereits in der zweiten Jahreshälfte im Zuge einer Partnerschaft die deutsche Biotechfirma Biontech mit kommerziellen Mengen versorgen.

Evonik selbst wird zwar derzeit von steigenden Rohstoffpreisen und auch durch Engpässe bei Lieferanten ausgebremst, gerade aber die Sparten Special Additives bleiben gemeinsam mit den beiden Unternehmensbereichen Nutrition & Care und Smart Materials für den Chemiespezialisten wichtige Wachstumsfelder. Wobei sie vor allem die Tierfutter- und Lebensmittelindustrie sowie die Pharmabranche bedienen, darüber hinaus aber auch Desinfektionsmittel, Materialien für den 3D-Druck und Flammschutzmittel produzieren. Das Superabsorber-Geschäft rund um saugstarke Materialien etwa für Windeln wird dagegen von Evonik operativ für einen möglichen Verkauf fitgemacht. Die Abspaltung könnte dem Unternehmen zufolge bis zum Sommer vollzogen sein. Letztlich bleibt die Aktie aus diesem Grund und angesichts von derzeit 3,8% an Dividendenrendite ein durchweg attraktives Investment.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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