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17.08.
18:02 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Adidas visiert nach Reebok-Verkauf ab 2022 Wachstums-Beschleunigung an und Knorr-Bremse vermeldet bislang höchsten Auftragsbestand der Unternehmensgeschichte

Ungeachtet wieder zunehmender Corona-Zahlen sowie enttäuschenden Konjunkturdaten aus China legt der QIX Deutschland am Dienstag wieder leicht zu. Dabei notiert der Index am Nachmittag mit 0,3% im Plus bei 17.835 Punkten. Nach dem Anteilsverkauf der Tochter Reebok dürfte künftig bei Adidas neben Profitabilität auch das Wachstum wieder deutlicher zulegen. Nutzfahrzeug-Spezialist Knorr-Bremse verbucht neben operativer Erholung im 1.Hj auch Bestellungen im Gesamtwert von rund 5,2 Mrd. Euro.

In der vergangenen Woche war im Qualitäts-Index mit einem deutlichen Kursplus die Aktie von Adidas am Freitag der Tagesgewinner, schaffte es aber nicht neue Jahreshöchststände zu erreichen. Am heutigen Dienstag liegt sie aber erstmal leicht im Minus bei 312,50 Euro. Auslöser des jüngsten Kurssprungs war die Nachricht, dass der Sportartikelproduzent einen Käufer für die seit letztem Jahr zum Verkauf stehende US-Tochter Reebok gefunden hatte. Das Unternehmen habe eine endgültige Vereinbarung über den Verkauf von Reebok an die Authentic Brands Group (ABG) für einen Kaufpreis von insgesamt bis zu 2,1 Mrd. Euro getroffen, teilte das Management hierzu mit. Der Großteil des Kaufpreises soll in bar abgewickelt werden, wobei Adidas einen großen Teil der Barerlöse an seine Aktionäre ausschütten will. Das deutsche Mode- und Lifestyle-Unternehmen hatte Reebok 2006 unter der Regie des damaligen Vorstandschefs Herbert Hainer übernommen und damals dafür rund 3,1 Mrd. Euro hingelegt. In den 15 Jahren der Zusammenarbeit hatte die amerikanische Marke jedoch nie den Beitrag zum Konzerngewinn geleistet, den sich Adidas zum Kaufzeitpunkt vorgestellt hatte. Zudem hatte es von Seitens Reebok immer wieder Beschwerden geben, die Muttergesellschaft würde nur die eigene Marke weiterentwickeln und kümmere sich zu wenig um die Zweitmarke. Mit seiner eigenen Sport- und Freizeitbekleidung adressiert Adidas jedenfalls weltweit einen milliardenschweren Sportartikelmarkt, der diesbezüglich auch attraktive Margen verspricht. Von daher ist das Interesse zunächst die eigenen Markenprodukte auszubauen nachvollziehbar. Allerdings hatten sich die Herzogenauracher bereits vor längerer Zeit von kleineren Geschäftsteilen der Tochter getrennt, die damals mitgekauft worden waren und nahmen hierfür rund 400 Mio. Euro ein.

In den vergangenen Monaten hatte sich jedenfalls ein größerer Kreis von Bietern um Reebok bemüht, die Interessen waren jedoch erst jetzt mit AGB zusammengekommen. Auch Analysten gefällt der angekündigte Verkauf. Denn Reebok habe die Profitabilität und auch das Wachstum von Adidas gebremst, so die einhellige Meinung. Mittelfristig könnte der Sportartikelhersteller also wieder durchstarten, immerhin gab es im 2.Quartal schon eine deutliche Wachstums-Beschleunigung, die eine Umsatzerholung zum Krisenvorjahr von fast 50% gebracht hatte. Bei einer weiteren Normalisierung des Kerngeschäfts dürften neben den alten Kennzahlen auch wieder die hohe Profitabilität aus Vor-Pandemie-Zeiten anvisiert werden. Bis Anfang 2020 lag die EBIT-Marge bei Adidas bei soliden 12%, und auch die Eigenkapitalrendite von 29% war damals ein Spitzenwert. Somit notieren die Papiere auch zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Kräftige Gewinne von gut 2% verbuchte am Montag im Qualitäts-Index die Aktie von Knorr-Bremse. Aktuell notieren die Papiere aber wieder leicht im Minus bei 100,40 Euro. Der Hersteller von Bremssystemen und anderen sicherheitsrelevanten Lösungen für Schienen- und Nutzfahrzeuge bleibt nach dem jüngsten Rückzug von der Mehrheitsübernahme des Autozulieferers Hella vorsichtig. Außer Frage steht, dass wir in Bezug auf Übernahmen auch künftig sehr diszipliniert sein werden, betonte am vergangenen Freitag der Vorstand des Unternehmens. Größe an sich stellt keinen Wert dar, Kriterien seien eher ein starkes Geschäft mit Wartung und Ersatzteilen sowie eine starke Profitabilität, so der Manager. Weitere Details zur Strategie von Knorr-Bremse sollen dann bei einem Kapitalmarkttag Ende November vorgelegt werden. Der Münchner Weltmarktführer bei Lkw- und Zugbremsen, zu dessen Produktpalette auch Klimaanlagen, Steuerungs-Komponenten und Bahnsteigtüren sowie elektrische Antriebsausrüstungen und Leittechnik gehören, hatte Ende Juni ein grundsätzliches Interesse am möglichen Erwerb von rund 60% der Hella-Aktien bestätigt. Dann aber nach einer Woche einen Rückzieher gemacht. Nach sorgfältiger Analyse würden die Möglichkeiten des Transfers von Schlüsseltechnologien und Produkten auf das eigene Angebot als nicht ausreichend zur Realisierung der erwarteten Synergien bewertet, teilte Knorr-Bremse letztlich hierzu mit.

Dafür profitierte der Nutzfahrzeug- und Zug-Zulieferer in den vergangenen Monaten von der weltweiten Belebung des Nutzfahrzeugmarktes. Allein Ende Juni standen Bestellungen im Gesamtwert von rund 5,2 Mrd. Euro in den Büchern, und damit so viel wie nie zuvor in der Unternehmensgeschichte. Schon im 1.Halbjahr stieg der Auftragseingang um ein Drittel auf 3,6 Mrd. Euro und lag sogar über dem Niveau vor Ausbruch der Covid-19-Krise. Letztlich legten die Erlöse von Knorr-Bremse dabei um 12% auf 3,4 Mrd. Euro zu. Im Nutzfahrzeugmarkt verwies das Management insbesondere auf das Europa- und Nordamerikageschäft, das in den vergangenen Monaten deutlich anzog. Dagegen bekommt die größere Schienenfahrzeug-Sparte des Unternehmens die Folgen der Pandemie weiterhin zu spüren.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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