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22.06.
15:06 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Analysten sehen bei Kunststoffproduzent Covestro gut 30% Kurspotenzial und Brenntag erhöht erneut 2021er Gewinnaussichten

Angesichts der weiterhin positiven Markstimmung kann der QIX Deutschland am Dienstag seine Erholung vom Vortag fortsetzen. Am Nachmittag liegt er dabei folglich mit 0,5% im Plus bei 16.435 Punkten. US-Bank JP Morgen rechnet für Covestro dank operativer Erholung bis Ende 2022 mit höheren erzielbaren Ergebnissen und sieht deshalb ein Kursziel von gut 70 Euro. Höhenflug der Brenntag-Aktie wird von Erhöhung der Jahresgewinnziele um rund 80 Mio. Euro beschleunigt.

Dank einer Hochstufung klettert die Covestro-Aktie am Dienstag im Qualitäts-Index um über 4% auf 55,40 Euro und visiert damit ihr jüngstes Jahreshoch wieder an. Für den Hersteller von Hightech-Polymerwerkstoffen hatte sich gestern die US-Investmentbank Morgan Stanley stark gemacht und das Kursziel für die Papiere neben der Einstufung auf "Overweight" von 67 auf 70 Euro angehoben. Der Markt unterschätze das 2022 erzielbare operative Ergebnis (EBITDA) des Kunststoffkonzerns, schrieben die Analysten in einer Branchenstudie. Die Covestro-Aktie bliebe ihr zyklischer Top-Favorit. Dabei profitierte das Düsseldorfer Unternehmen zum Jahresstart vor allem von der kräftigen Nachfrageerholung in Asien. Der Umsatz stieg im 1.Quartal im Vergleich zum Corona-beeinflussten Vorjahr um 19 % auf rund 3,3 Mrd. Euro. Allein das EBITDA-Ergebnis verdreifachte sich dabei auf 743 Mio. Euro. Für das zweite Jahresviertel visiert Covestro nun einen operativen Gewinn von 730 bis 870 Mio. Euro an. Rückenwind soll hierbei auch der Anfang April abgeschlossene Zukauf des Geschäfts mit Beschichtungsharzen des niederländischen Konkurrenten DSM liefern. Die jüngste Akquisition soll insbesondere die kleinste Covestro-Sparte CAS rund um wichtige Vorprodukte für Lacke, Klebstoffrohstoffe und Spezialanwendungen stärken. Mit Hilfe der Übernahme rechnet das Management für den Kunststoffspezialisten mit einem 2021er Mengenwachstum im Kerngeschäft von gut 10 bis 15%, ohne den Kauf wären es 6% weniger.

Aber selbst damit würde Covestro erstmal wieder zu Wachstum zurückkehren nach einem Minus von 5,6% im Vorjahr. Die Verkaufspreise zogen jedenfalls zuletzt deutlich an, und damit auch die Gewinnmargen des Unternehmens. Dem gegenüber stehen allerdings auch anhaltende Engpässe bei einigen Rohstoffen sowie die Ungewissheit über die weitere Entwicklung der Pandemie in schwer getroffenen Regionen wie Indien und Teilen Südamerikas. Analysten rechnen aber in Anbetracht der weiteren wirtschaftlichen Normalisierung bereits mit einem höheren Gewinnpotenzial im Vergleich zu dem von Covestro dieses Jahr angepeilten EBITDA-Gewinn von 2,2 bis 2,7 Mrd. Euro. Von seinen Rekordprofiten der Jahre 2017 und 2018 ist das Unternehmen, das mit seinen Vorprodukten für Hart- und Weichschäume neben der Automobilbranche unter anderem auch die Möbel- und Holzverarbeitungsindustrie beliefert, zwar weit entfernt. Doch das Management blickt nicht nur optimistisch in die nahe Zukunft, auch die Rendite auf das eingesetzte Kapital soll sich dann zwischen 12 und 17% einpendeln. Die Covestro-Aktie selbst ist weiterhin nur moderat bewertet und kommt beim gegenwärtigen Kursniveau neben dem überschaubaren KGV von 17 noch immer auf eine solide Dividendenrendite von 2,4%.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Einer der größten Gewinner der Vorwoche war im Qualitäts-Index die Aktie von Brenntag, die heute erneut leicht im Plus auf einem Rekordstand bei 79,10 Euro notiert. Ein entscheidender Kurstreiber für die Papiere des Chemikalien-Vertriebshändlers war die in der letzten Woche angehobene Gewinnerwartung für 2021. Der positive Trend setze sich nach einem starken Jahresstart auch im laufenden Quartal fort, teilte das Management hierzu mit. Demnach stellt Brenntag für das laufende Jahr beim bereinigten Gewinn nun einen Anstieg auf 1,16 bis 1,26 Mrd. Euro in Aussicht. Zuvor wurde von Unternehmensseite mit jeweils 80 Mio. Euro weniger gerechnet. Die neuen Ziele bedeuten im besten Fall ein Zuwachs um fast ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahreswert von rund 1,06 Mrd. Euro. Zum Ergebnisanstieg soll einerseits eine verbesserte Effizienz beitragen, die der Chemikalien-Spezialist, der als dauerhaftes Bindeglied zwischen Produzenten sowie der abnehmenden und weiterverarbeitenden Industrie operiert, durch sein aktuelles Umbauprogramm erzielt. Brenntag will letztlich aber auch organisch zulegen.

Bis Ende 2022 sollen gruppenweit dabei etwa 1.300 von weltweit mehr als 17.000 Arbeitsplätzen wegfallen. Und von den gut 100 geplanten Standortschließungen wurden schon mehr als 50 vollzogen, nachdem das Vertriebsunternehmen in den vergangenen Jahren dank kleinerer Übernahmen immer weiter gewachsen war. Mittlerweile werden Industriekunden von 77 Ländern aus mit Spezialchemiemischungen beliefert. Brenntag selbst konnte zum Jahresstart schon von der wieder robusten Nachfrage profitieren, und dass, obwohl internationale Lieferketten unter Druck gerieten. Zudem war es bei einer Vielzahl der weltweiten Zulieferer zu Produktionsausfällen gekommen, die schließlich zu einer allgemeinen Produktknappheit führten. Derzeit notiert die Aktie von Brenntag trotz Höchststand nur mit dem 20-fachen KGV des geschätzten Gewinns für 2022, das KUV liegt sogar nur bei 0,8.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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