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11.10.
14:57 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Atemberaubender Gewinnanstieg (+30%) in Q3 sowie Vorstandwechsel lassen SAP-Aktie explodieren und Software AG bietet neben niedriger Bewertung inzwischen auch solide Dividendenrendite

Angesichts der wachsenden Zuversicht im US-chinesischen Handelskonflikt legt der QIX Deutschland auch am Freitag wieder deutlicher zu. Am Nachmittag notiert der Index dabei mit 1,2% im Plus bei 12.950 Punkten. SAP sorgt mit Gewinnanstieg und erneut starken Cloud-Zahlen für Q3 ungeachtet des angekündigten Vorstandrücktritts für Furore. Barclays-Analysten weisen erneut auf die Unterbewertung der Software AG mit KGV von 13 und einer Dividende von fast 3% hin.

Mit gut 7,8% Kursplus hat sich heute im Qualitäts-Index dank starker Zahlen die SAP-Aktie zum absoluten Tagesgewinner entwickelt. Aktuell klettert sie dabei auf 113,20 Euro. Der Softwarehersteller konnte im 3.Quartal bei Umsatz und Gewinn unerwartet kräftig zulegen. Im Jahresvergleich zogen die Erlöse dabei um 13% auf 6,8 Mrd. Euro an, wobei in erster Linie die Cloud-Sparte des Unternehmens angesichts wichtiger Zukäufe besonders stark wuchs. Unter dem Strich steigerte SAP den Quartalsgewinn um beachtliche 30% auf 1,26 Mrd. Euro. Dies teilten die Walldorfer am Freitag vorzeitig mit. Ursprünglich sollte das Zahlenwerk erst am 21.Oktober veröffentlicht werden. Ein Jahr zuvor hatten jedenfalls aktienkursbasierte Vergütungen der Mitarbeiter stärker belastet als im jüngsten Quartal. Auch die operative Marge lag mit 30,6% überraschend hoch. Der Finanzchef führte das unter anderem auf umfassende Kostensenkungen und Effizienzmaßnahmen zurück. Im 2.Quartal war es bei SAP nicht gut gelaufen, weil der andauernde Handelsstreit vor allem bei asiatischen Kunden die Investitionslaune getrübt hatte. Insgesamt bestätigte das Management aber auch die Finanzprognosen für das laufende und sogar die kommenden Jahre.

Die SAP setzt ihren Wachstumskurs mit voller Kraft fort, kommentiert der Vorstand Bill McDermott die Zahlen. Der Manager tritt allerdings als Vorstandschef des Software-Konzerns unerwartet zurück. Die Vorstandsmitglieder Jennifer Morgan und Christian Klein sollen als Führungsduo mit sofortiger Wirkung seine Nachfolge antreten, wie das Unternehmen heute mitteilte. Der US-Amerikaner hatte Europas größten IT-Dienstleister stark in Richtung Cloud-Software zur Miete aus dem Internet umgebaut. Von dieser Weichenstellung wird das Wachstum von SAP noch viele Jahre profitieren, betonte heute der Aufsichtsratschef und Mitgründer Hasso Plattner.

Derweil zeigt die SAP-Aktie ungeachtet der heutigen Kursexplosion weiterhin nur eine moderate Bewertung. Zwar liegt das 2020er KGV derzeit bei 21, für ein Wachstumsunternehmen ist das aber bei weitem nicht zu teuer. Zudem ist der Software-Anbieter derzeit mit einer Eigenkapitalquote von fast 56% finanziell grundsolide ausgestattet. Und auch operativ kann neben der Nettomarge von 17%, die Eigenkapitalrendite von 14% durchaus überzeugen. Die Aktie entspricht damit wichtigen Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Einer der heutigen Gewinner im Qualitäts-Index ist auch die Software AG-Aktie, die um 4% auf 26,05 Euro anzieht. Die britische Investmentbank Barclays hatte gestern vor der Berichtssaison des europäischen Software- und IT-Sektors die Papiere der Gesellschaft auf "Overweight" mit dem Kursziel von 33,50 Euro bestätigt. Die spätzyklischeren und defensiveren Unternehmen dürften ihre Jahresausblicke bekräftigen, schrieben die Analysten. Wenngleich die Konjunkturschwäche zunehmend als allgemeine Entschuldigung für verfehlte Erwartungen dienen könnte. Nach der Konsolidierung im 3.Quartal seien die Erwartungen nun aber näher dran an der Realität und die Risiken damit geringer als im Vorjahreszeitraum, heißt es weiter. Die Software AG dürfte ein schwaches Quartal hinter sich haben, allerdings sei auch die Bewertung sehr gering.

Zuletzt waren die Umsatz- und Ergebniskennzahlen des Software-Dienstleisters auf Unternehmensebene zwar wie erwartet ausgefallen, vor allem aber die niedrigeren Erlöse im Digitalgeschäft hatten dabei im jüngsten Quartal (Q2) erneut enttäuscht. Als entscheidend für die schwachen Geschäfte in der Digital Business Plattform-Sparte nannte das Management der Software AG die andauernden Vertriebsprobleme in den USA. Für die eigentliche Wachstumssparte wurde demnach auch das Umsatzziel für dieses Jahr gesenkt. Statt eines Wachstums von 3 bis 7% wird folglich nur noch mit einer unveränderten Umsatzentwicklung bis Ende 2019 gerechnet. Viele Analysten passten danach auch ihre Schätzungen zu dem Unternehmen für die kommenden Jahre erstmal nach unten an. Für die Aktie der Software AG ergibt sich somit ein durchaus überschaubares KGV von 13. Auch liegt inzwischen die derzeitige Dividendenrendite sogar bei fast 3%. Das Unternehmen selbst ist zudem mit einer soliden Eigenkapitalquote von 61% trotz Wachstumsproblemen weiterhin sehr solide aufgestellt.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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