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14.03.
16:35 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Brenntag bleibt angesichts starker Chemievertriebs-Geschäfte auch für 2022 zuversichtlich und Software AG kauft US Datenanalyse-Anbieter für 500 Mio. Euro

Die Anzeichen einer potenziellen Entspannung im Ukraine-Konflikt sowie nachgebende Ölpreise sorgen am Montag beim QIX Deutschland für eine kräftige Kurserholung. Dabei steigt der Index am Nachmittag gut 2,4 % auf 14.730 Punkte. Brenntag will auch 2022 dank brummender Chemikalien-Nachfrage operativ mehr verdienen, wird aber durch anhaltende Lieferengpässe ausgebremst. Übernahme von Streamset soll bei der Software AG den Produktumsatz in diesem Jahr um 12 bis 16 % in die Höhe schrauben.

Einer der heutigen Gewinner im Qualitäts-Index mit einem Plus von 2,5 % auf 69,75 Euro ist die Brenntag-Aktie. Die neuerliche Stärke des Chemikalien-Vertriebshändlers überrascht dabei kaum, konnte doch das Unternehmen dank hoher Nachfrage und dem eingeleiteten Sparkurs mit starken 2021er Zahlen in der Vorwoche überzeugen. Brenntag rechnet allerdings in diesem Jahr mit weiteren Herausforderungen in Bezug auf globale Lieferketten. Mit einer Normalisierung der Marktbedingungen wird von seitens des Managements auch erst im weiteren Verlauf des Jahres gerechnet. Für 2022 strebt der Weltmarktführer in der Chemiedistribution aber dennoch einen Anstieg des EBITDA auf 1,45 bis 1,55 Mrd. Euro an, was mehr war als von Analysten zuletzt im Durchschnitt erwartet hatten. Hierzu sollen neben laufender Umstrukturierung und dem Sparprogramm auch strategische Zukäufe beitragen. Brenntag hat bei dieser Prognose jedoch aktuelle geopolitische Entwicklungen, Druck auf die internationalen Lieferketten sowie inflationäre Tendenzen und Preisvolatilität ausgeklammert. Am Markt kamen aber die unverhofft starken Aussichten gut an, vor allem auch weil das Umbauprogramm des Unternehmen dem eigentlichen Zeitplan voraus ist. Mit der jüngsten Ausrichtung auf nur noch 2 Geschäftsbereiche (Essentials und Specialties) profitiert Brenntag derzeit sogar von dem durch Lieferengpässe geprägten konjunkturellen Umfeld. Zuletzt hatte der Vorstand zudem beschlossen, alle Importe nach und Exporte aus Russland und Belarus zunächst auszusetzen.

Russland, Belarus und Ukraine zusammen tragen innerhalb der Gruppe auch nur weniger als 1 % zum Gesamtumsatz bei. In 2021 zogen die Erlöse letztlich um gut ein Fünftel auf knapp 14,4 Mrd. Euro an. Auch das operative Ergebnis lag um rund 27 % über dem Vorjahreswert bei 1,34 Mrd. Euro. Damit kam Brenntag erneut die Anfang 2020 verordnete Restrukturierung zugute, die den Zulieferer in erster Linie rentabler machen sollte. Vor allem interne Prozesse, Abläufe und Strukturen sollten hierdurch effizienter werden. Auch ungefähr 1.300 Stellen plant das Unternehmen in diesem Zusammenhang bis Ende 2022 zu streichen. Die Essener, die als dauerhaftes Bindeglied zwischen Chemieproduzenten sowie der abnehmenden und weiterverarbeitenden Industrie agieren, erzielten operativ zuletzt auch eine doch recht starke Eigenkapitalrendite von 12%. Fundamental ist die Brenntag-Aktie jedenfalls weiterhin moderat bewertet. Derzeit notiert sie mit dem 19-fachen KGV, das KUV liegt sogar nur bei 0,85. Damit notiert sie sich auch zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

In Anbetracht der wieder positiven Marktstimmung gehört am Montag im Qualitäts-Index auch die Aktie der Software AG mit einem Plus von 3 % auf 31,40 Euro zu den Tagesfavoriten. Dabei lässt der Datenbank- und Cloud-Dienstleister seinen jüngsten Worten Taten folgen und hat angekündigt, sein Geschäft mit einem Zukauf ausbauen zu wollen. Für 524 Mio. Euro wollen die Darmstädter letztlich das US-Softwareunternehmen Streamset kaufen. Die Übernahme dürfte den Produktumsatz in diesem Jahr um 12 bis 16 % in die Höhe schrauben, teilte das Management hierzu in der Vorwoche mit. Schon im letzten Jahr hatte die Software AG eine neue Wachstumsphase angekündigt, die auch durch gezielte Akquisitionen gestützt werden soll. Möglich macht dies unter anderem das zur Verfügung gestellte Geld des US-Finanzinvestors Silver Lake. Die Beteiligungsfirma war Ende des vergangenen Jahres über eine 344 Mio. Euro schwere Wandelanleihe bei den Darmstädtern eingestiegen. Der geplante Kaufpreis von gut einer halben Mrd. Euro soll aber neben Barmitteln auch mit bestehenden Kreditlinien finanziert werden. Dabei ist Streamsets ein wachsender Software-Anbieter, der Unternehmenskunden Datenintegration für moderne Analytik bereitstellt. Über die letzten 4 Jahre konnte die künftige Tochter der Software AG ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von mehr als 70 % erzielen. Ab 2023 soll der Zukauf dann auch zum organischen Wachstum beitragen. Dann rechnet der Vorstand für den Software- und Datenbank-Spezialist auch mit gruppenweiten Erlösen deutlich über dem bisherigen Ziel von 1 Mrd. Euro. Der Manager setzt dabei vor allem darauf, dass das IT-Unternehmen noch stärker von der anhaltenden Digitalisierung der Wirtschaft profitieren kann, und so die Umsatzziele erreicht werden können.

 



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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