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06.08.
17:47 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Brummende Laborgeschäfte lassen Merck`s Quartalserlöse fast 20% ansteigen und starke Q2-Gewinnerholung treibt RATIONAL auf Rekordhoch

Angesichts der mit Spannung heute erwarteten US-Arbeitsmarktdaten präsentiert sich der QIX Deutschland am Freitagnachmittag ohne klare Richtung. Der Index legt dabei leicht im Minus bei 17.750 Punkten. Merck`s Laborsparte mit Produkten für die Arzneiforschung wächst dank Corona auch im jüngsten Quartal sprunghaft um 23% und soll 2022 noch höhere Umsätze erzielen. Großküchenausrüster RATIONAL macht in Q2 dank operativer Erholung mit fast 40 Mio. Euro wieder deutlich mehr Gewinn als erwartet.

Angesichts brummender Laborgeschäfte zählte am Donnerstag im Qualitäts-Index die Aktie von Merck mit teils über 6% Plus zu den Tagesgewinnern. Die Papiere konnten dabei auf ein neues Jahreshoch ziehen, kommen aber heute deutlicher zurück und notieren am Freitag bei 182,80 Euro. Der Grund für den gestrigen Anstieg war vor allem der anhaltende Boom der Laborsparte, die inmitten der Corona-Pandemie den Pharma- und Spezialchemieanbieter weiterhin antreibt. Da zudem auch die Pharma- und Halbleitergeschäfte bei Merck zulegten, wuchsen die Unternehmenserlöse im 2.Quartal um fast ein Fünftel. Wie das Management jedenfalls gestern mitteilte, kletterte der Umsatz von April bis Juni gegenüber dem Vorjahr um gut 18% auf 4,9 Mrd. Euro. Unterm Strich lag der Nettogewinn bei 747 Mio. Euro nach 289 Mio. ein Jahr zuvor, als der Virus-Ausbruch die weltweiten Geschäfte massiv belastet hatte. Insbesondere mit seinem Laborgeschäft erlebt Merck bei Produkten und Dienstleistungen für die Arznei-Forschung seit längerem einen Boom. Der Pharmazulieferer beliefert dabei mehr als 50 global verteilte Covid-19-Impfstoffentwickler. Zudem produziert das Unternehmen sogenannte Lipide als Baustein für den entwickelten Impfstoff von Biontech. Im jüngsten Quartal verbuchte die Laborsparte folglich ein kräftiges Umsatzplus von gut 23%, vor allem zusätzliche Aufträge wegen der anhaltenden Pandemie stützten die Entwicklung. Aber auch das Geschäft mit Forschungseinrichtungen, die Merck im Frühling/Sommer 2020 wegen der Seuche zeitweise schließen musste, erholte sich zuletzt kräftig. 2022 soll der Bereich wegen der weiterhin hohen Pandemiebedingten Nachfrage sogar noch höhere Umsätze liefern.

In der Pharmasparte legten in Q2 neue Medikamente gegen Krebs und Multiple Sklerose ebenfalls stark zu, während sich die Umsätze mit Mitteln gegen Unfruchtbarkeit fast verdoppelten. Zugleich profitierte Merck auch dank der inzwischen abgeschlossenen Übernahme des amerikanischen Chipzulieferers Versum vom wachsenden Geschäft mit Halbleitern, die weltweit knapp und gerade in der Autobranche nach wie vor Mangelware sind. Allerdings litt die Flüssigkristall-Sparte der Darmstädter mit Displays etwa für Smartphone-Bildschirme weiter unter der Konkurrenz aus Asien und verbuchte leichte Rückgänge. Merck sei optimal positioniert, um alle wichtigen Makrotrends in der Pandemie und nach Covid-19 anzugehen, betonte gestern der Vorstand und stellte für dieses Jahr erneut einen Umsatz von 18,8 bis 19,7 Mrd. Euro in Aussicht, nach 17,5 Mrd. im Vorjahr. Zuletzt lag jedenfalls auch die Nettomarge der gruppenweiten Geschäfte bei beachtlichen 14%. Damit befindet sich die Aktie zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Zu den gestrigen Favoriten im Qualitäts-Index gehörte mit einem frischen Rekordhoch auch die Aktie von RATIONAL, die am Freitag ebenfalls ein Stück weit zurückkommt und dabei aktuell bei 968,00 Euro notiert. Auch der Großküchenzulieferer hatte gestern sein endgültiges Zahlenwerk zum 2.Quartal vorgelegt, und dabei wieder einen überraschend hohen Gewinn eingefahren. Nach Steuern stand ein Nettoergebnis von 39,8 Mio. Euro in den Büchern, wie die Unternehmensführung gestern mitteilte. Vor einem Jahr war der Überschuss in der Corona-Krise noch auf 1,2 Mio. Euro eingebrochen. RATIONAL gilt als Weltmarktführer für Lösungen zur thermischen Speisenzubereitung in professionellen Küchen mit einem Marktanteil von rund 50%. Schon in den letzten Monaten spürte das Management eine deutliche Erholung von den zahlreichen Pandemie-Umständen im Vorjahr, insbesondere bei Großküchen und vielen Kettenkunden wie Bäckereien und Fastfood-Anbietern. Vor allem in Asien zeigte sich frühzeitig eine Tendenz zur Normalisierung. Im letzten Jahr war das Geschäft rund um innovative Dampfgarer und andere Küchengroßgeräte mit der Gastronomie im Zuge des weltweiten Pandemie-Ausbruchs stark unter Druck geraten. Dabei sparen die eigenentwickelten Geräte von RATIONAL nicht nur viel Platz, sie verringern zudem auch den Energieverbrauch und gewährleisten gerade im Restaurant- und Großküchenbetrieb ein hohes Maß an Automatisierung.

Zumal mit einer weiter wachsenden Weltbevölkerung, steigender Kaufkraft und einem zunehmenden Anteil an Single-Haushalten auch künftig die Bedeutung von Außer-Haus-Verpflegung weltweit ansteigen dürfte. Dank der jüngsten operativen Erholung lag die EBIT-Marge mit 22% für das 1.Halbjahr auch schon wieder wesentlich näher am durchschnittlichen Niveau der letzten 10 Jahre. Folglich erwartet das Qualitätsunternehmen für 2021 auch wieder mit einer Umsatzsteigerung im Bereich von 15 bis 20%. Die operative Marge soll bei RATIONAL trotz höherer Material- und Logistikkosten auf etwas mehr als 20% steigen. Dem Optimismus steht jedoch die derzeitige Ausbreitung der Delta-Variante entgegen, die im kommenden Herbst möglicherweise weltweit erneute Lockdowns mit sich bringen könnte. Die alten operativen Kennzahlen dürften unternehmensseitig aber dennoch spätestens in 1 bis 2 Jahren wieder erreicht werden.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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