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14.12.
16:36 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Carl Zeiss Meditec-Aktie profitiert von Analystenstudie sowie 20%igem Margenziel und Software AG holt einen auf Technologieinvestments spezialisierten Finanzinvestor an Bord

Die wieder zunehmende Unsicherheit vor der Ausbreitung der Delta-Corona-Variante drückt den QIX Deutschland am Dienstag ins Minus. Dabei gibt der Index am Nachmittag um 1,0% auf 17.190 Punkte nach. Carl Zeiss Meditec will nach dem Rekordjahr 2020/21 auch künftig seine Margen stabil halten und setzt beim Wachstum vor allem auf den asiatisch/ pazifische Raum. US-Beteiligungsgesellschaft “Silver Lake“ steigt mit 10% bei der Software AG ein.

Einen deutlichen Kurssprung von über 7% konnte dank einer positiven Analystenstudie am Montag im Qualitäts-Index die Aktie von Carl Zeiss Meditec hinlegen. Am heutigen Dienstag kommt es jedoch erstmal zu leichten Gewinnmitnahmen auf 181,50 Euro. Gestern hatte die Deutsche Bank die Einstufung für die Papiere auf "Buy" mit einem Kursziel von 210,00 Euro bestätigt. Anleger sollten sich von den verfehlten Erwartungen an das 4.Geschäftsquartal nicht aus der Ruhe bringen lassen, schrieben die Analysten in einer Studie. Das aktuelle Geschäftsjahr des Medizintechnikers sollte vielversprechend verlaufen. Dabei läuft bei Carl Zeiss Meditec nach dem schwierigen Corona-Jahr die Erholung operativ in vollen Zügen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 (bis Ende September) erzielte das Unternehmen, dass unter anderem Ausrüstung und Linsen zur Diagnose und Behandlung von Augenkrankheiten sowie Operationsmikroskope herstellt, auch dank niedriger Vertriebskosten eine Marge von fast 23%. Im von dem Pandemie-Ausbruch geprägten Vorjahr lag sie nur bei 13%. Damit erfüllte der Medizintechnik-Spezialist zwar seine in Aussicht gestellten "deutlich" über 20%, Analysten hatten jedoch auf noch etwas mehr gehofft. Der Betriebsgewinn (EBIT) lag allerdings bei beachtlichen 374 Mio. Euro, nachdem im Krisen-Jahr zuvor nur 177 Mio. Euro erzielt wurden. Carl Zeiss Meditec erwartet im neuen Geschäftsjahr, dass die aktuell Corona-bedingt niedrigen Marketing- und Vertriebskosten wieder steigen, was die Marge etwas belasten dürfte. Mittelfristig soll sie sich aber oberhalb von 20% etablieren.

Dem stehen allerdings unverändert hohe geplante Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie auch in Vertrieb und Marketing gegenüber. Der Umsatz der Jenaer legte im vergangenen Jahr aber letztlich um fast ein Viertel auf rund 1,65 Mrd. Euro zu und erreichte damit immerhin ein Rekordniveau. Der Großteil des Geschäfts kam mit fast 1,3 Mrd. Euro bei dem Medizintechnik-Produzenten aus der Sparte Ophthalmic Devices mit Geräten für die Augenheilkunde, die fast 27% zulegte. Hier bietet Carl Zeiss Meditec Produkte zur Diagnose und Behandlung von Augenkrankheiten sowie Systeme und Verbrauchsmaterialien vor allem für die Katarakt-, Retina- und refraktive Chirurgie an. Zu den weltweiten Kunden zählen dabei sowohl Ärzte als auch Krankenhäuser und ambulante Operationszentren. Knapp ein Drittel seines Geschäfts macht das Unternehmen jeweils in Amerika sowie in der Region Europa, Naher Osten und Afrika. Größte Absatzregion war für Carl Zeiss Meditec aber zuletzt einmal mehr der asiatisch/ pazifische Raum. Angesichts der jüngsten Kursrally werden die Papiere aber mittlerweile mit einem KGV von über 50 bewertet. Das Unternehmen erzielte aber neben der hohen Marge in den zurückliegenden 5 Jahren eine Eigenkaptalrendite von durchschnittlich 12%. Damit entspricht die Aktie letztlich wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Nach den vorherigen Spekulationen um einen möglichen Verkauf gibt am Dienstag im Qualitäts-Index die Aktie der Software AG wieder kräftiger auf aktuell 34,90 Euro nach. Was den Kurs heute in erster Linie bewegt ist die Nachricht, dass sich der Software- und Datenbankanbieter den US-Finanzinvestor Silver Lake an Bord holen will. Die auf Technologieinvestments spezialisierte Beteiligungsgesellschaft soll neben 344 Mio. Euro für Wandelanleihen der Darmstädter, was einem Anteil am Grundkapital von 10% entsprechen würde, auch Expertise zum Umbau des Unternehmens beisteuern. Das Management der Software AG verspricht sich hierdurch aber vor allem eine Beschleunigung des Umsatzwachstums. Ziel sei es, die nächste Phase der "Helix" genannten Strategie einzuläuten, betonte heute der Finanzchef gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Wir wollen weiter investieren und das Wachstum unserer Cloud-fähigen Produkte beschleunigen, was sich ja schon im Produktumsatz zeige, so der Manager. Außerdem wollen wir Nordamerika als Absatzmarkt weiter stärken. Die geplante Partnerschaft mit Silver Lake wird auch von der Software-AG-Stiftung von Unternehmensgründer Peter Schnell mitgetragen, die mit über 30% größter Aktionär ist. Mit Silver Lake als unserem Partner begrüßen wir einen weltweit führenden Technologieinvestor, der nachweislich das Wachstum von Softwareunternehmen vorantreibt und dabei Wert schafft, sagte zudem der Software AG-Vorstand. Der Unternehmenschef war vor gut 3 Jahren geholt worden, um den Datenbanken- und Cloud-Spezialisten wieder auf Wachstumskurs zu bringen.

Derzeit steckt das Unternehmen aber noch im Umbauprozess, wobei die derzeit hohen Investitionen noch immer die Profitabilität belasten. In 2021 wollte die Software AG zusätzlich 30 bis 40 Mio. Euro in künftiges Wachstum investieren und nahm dafür auch einen weiteren Rückgang der Umsatzrendite in Kauf. Darüber hinaus plant der IT-Dienstleister künftig in den Gesprächen rund um Vertragserneuerungen mit Kunden weitere Produkte zu verkaufen. Zusätzlicher Rückenwind kommt dabei aus dem makroökonomischen Umfeld, denn die Tendenz zur Digitalisierung wird nach dem zu erwartenden Corona-Ende im Unternehmensbereich nicht aufhören. Die Software AG will das 4.Quartal jedenfalls erstmal sauber zu Ende bringen und den Investor Anfang kommenden Jahres an Bord bringen. Ab 2022 werden dann mit Silver Lake die nächsten Schritte zur Umsetzung der laufenden Strategie erarbeitet.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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