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26.10.
17:13 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Das sind die entscheidenden Nachrichten hinter Bechtles und Nemetschek`s derzeitigen Kursexplosionen

Getrieben von einer bislang starken Berichtssaison legt der QIX Deutschland am Dienstag erneut zu. Am Nachmittag verbucht er dabei leichte Gewinne auf 17.610 Punkte. IT-Geschäft von Bechtle überrascht Investoren mit anhaltendem Nachfrage-Boom in Q3 und erneut beachtlichen Zuwachsraten. Baudienstleister Nemetschek baut derzeit sein Mediengeschäft weiter aus und peilt mit dieser Sparte ein jährliches Wachstum von 15 bis 20% an.

Einen deutlichen Kurssprung von über 5% konnte am Montag im Qualitäts-Index die Aktie von Bechtle hinlegen. Heute kommt es aber erstmal zu leichten Gewinnmitnahmen auf aktuell 64,70 Euro. Dem IT- und Technologieunternehmen haben gestern vor allem die starken Geschäftszahlen für das jüngste Quartal (Q3) geholfen, die einmal mehr zeigten, dass die Nachfrage nach dem Hard- und Softwaresortiment und entsprechenden IT-Dienstleistungen seitens Gewerbekunden und öffentlichen Auftraggebern weiterhin überraschend gut ist. Der vorläufige Unternehmensumsatz wuchs bei Bechtle dabei von Juli bis Ende September im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 8% auf rund 1,49 Mrd. Euro. Schon im Vorquartal waren die Erlöse um über 9% gestiegen. Und bislang ist noch kein Ende dieser beachtlichen Entwicklung in Sicht. Zumal sich der Digitalisierungs-Prozess bei vielen Firmenkunden mit der Corona-Pandemie nicht nur beschleunigt hat, die IT-Systeme werden zudem auch immer wichtiger und komplexer. Das Kerngeschäft des Unternehmens besteht dabei generell im Einrichten und dem Betrieb von IT-Infrastrukturen, vor allem bei Behörden und Kunden, die sich in Deutschland, der Schweiz und Österreich aber mittlerweile auch in den Beneluxstaaten befindet. Zwar will Bechtle mit den bisher so robusten Wachstumszahlen in 2021 ein gruppenweites Umsatzplus im hohen einstelligen Bereich hinlegen, das operative Ergebnis soll sogar erneut um über 10% zulegen.

Die weitere Entwicklung wird aber maßgeblich von den anhaltenden Lieferschwierigkeiten im IT-Sektor und dem weiteren Verlauf der Pandemie beeinflusst. Die Monate November und Dezember sind aber saisonbedingt von großer Bedeutung für das Unternehmen. Auch geht der Vorstand derzeit davon aus, dass die weltweiten Lieferengpässe gerade im Hardware- und Netzwerkbereich noch bis ins Jahr 2022 andauern dürften, und so das Wachstum von Bechtle noch eine Weile ausbremsen könnte. Weitere Details und das Nettoergebnis für das 3.Quartal nannte der Manager gestern zunächst nicht, am 11.November will der IT-Berater dann aber die vollständigen Zahlen vorlegen. Die Aktie ist gegenwärtig mit einem 2022er KGV von 35 aber schon recht ordentlich bewertet. Um diese Bewertung allerdings zu rechtfertigen, muss das Geschäft auch in den nächsten Jahren stark zulegen. Dafür ist bei Bechtle die Eigenkapitalquote mit zuletzt 43% sehr solide, und auch die Eigenkapitalrendite von 17% überzeugt. Damit erfüllt das Papier letztlich auch wichtige Aufnahmekriterien für den deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.



Einen starken Kursanstieg in Verbindung mit neuen Jahreshöchstständen zeigte in den letzten Handelstagen im Qualitäts-Index auch die Aktie von Nemetschek. Am Dienstag legt sie sogar noch weiter um 1,5% auf aktuell 103,50 Euro zu. Bei dem Bausoftware-Anbieter läuft derzeit die operative Erholung nach dem durchaus schwierigen Corona-Jahr in vollen Zügen, vor allem auch weil das Unternehmen ein Nutznießer des von niedrigen Zinsen und Konjunkturhilfen angefachten globalen Baubooms ist. Was Anleger aber zuletzt in die Aktie getrieben hat, waren optimistische Worte des Vorstandes zur laufenden Expansion. Dieser hatte in einem Interview jüngst erklärt, die Sparte Media & Entertainment zum zweiten Standbein von Nemetschek ausbauen zu wollen. Aktuell arbeitet der Immobilien-Dienstleister daran, seine verschiedenen Marken und Tochterunternehmen in 4 Sparten stärker zu bündeln. Damit soll insbesondere die Komplexität der einzelnen Produktreihen vereinfacht und Kosten eingespart werden. Die Münchner, die im Kerngeschäft in erster Linie Software-Produkte für weltweite Bau- und Infrastrukturprojekte entwickeln und vertreiben, wollen nun auch ihr Medien-Geschäft erweitern und so Wachstumspotenziale heben.

Zu diesem Zweck hatte Nemetschek jüngst auch zwei Akquisitionen in den USA getätigt, die in die bestehende Marke Maxon integriert wurden. Damit kann das Unternehmen seinen Kunden in Zukunft noch umfassendere Softwareangebote rund um 3D-Modeling-, Animations- und Visualisierungs-Lösungen anbieten. Das Management sieht in diesem Geschäft aktuell eine erhebliche Dynamik und enormes Potenzial. Im 2.Quartal schaffte das Unternehmen mit seinem eigentlichen CAD-Software- und Lizenzgeschäft getrieben von Abo-Einnahmen und weitreichenden Cloud-Angeboten ein beachtliches Umsatzplus von 17% auf 165,9 Mio. Euro. Bei rund der Hälfte handelte es sich sogar um wiederkehrende Erlöse durch Software-Updates und margenstarke Beratungsleistungen. In der Nemetschek Gruppe selbst soll der Anteil der Medien-Sparte am Gesamtumsatz in diesem Jahr aber bereits bei rund 10% liegen. Wir wachsen aktuell sehr stark, und unser Anspruch ist, dass wir mit der neuformierten Maxon um 15 bis 20% pro Jahr zulegen, betonte zuletzt der Unternehmenschef. Allerdings erwarten wir auch für unser angestammtes Bausoftware-Geschäft langfristig ein jährliches Wachstum über der Marke von 10%.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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