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02.08.
17:29 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Deshalb schauen alle Investoren derzeit gebannt auf Siemens Healthineers und CANCOM

Der QIX Deutschland ist am Montag nach den Verlusten vom Freitag mit leichtem Schwung in den Monat August gestartet. Am Nachmittag liegt der Index folglich leicht im Plus bei 17.250 Punkten. Siemens Healthineers erzielt nach Krisenjahr in Q3 dank seines boomenden Diagnostik-Geschäfts ein Umsatzplus von über 50%. CANCOM meldet Verkauf der britischen Tochter CANCOM Ltd und will die frischen finanziellen Mittel in kleinere Technologiefirmen reinvestieren.

Eine starke Kursperformance zeigte im Qualitäts-Index in der vergangenen Woche die Aktie von Siemens Healthineers. Auch am heutigen Montag kommt es zu weiteren Zugewinnen und die Papiere stehen damit auf einem Rekordhoch bei 55,85 Euro. Der entscheidende Impulsgeber für den jüngsten Anstieg waren neben der operativen Entwicklung auch Spekulationen über den Verkauf der innerhalb des Medizintechnik-Unternehmens als ertragsschwach geltenden Ultraschall-Sparte. Wie das Management aber zunächst am Freitag mitteilte, laufen die derzeitigen Geschäfte bestens. Die starke Dynamik aus den vergangenen Quartalen habe sich fortgesetzt, kommentierte der Vorstandschef die veröffentlichten Q3-Zahlen. Dies versetzt Siemens Healthineers in die komfortable Lage, die Prognose bereits zum dritten Mal in diesem Jahr anzuheben. Letztlich profitierte der Gesundheits-Dienstleister von der anhaltenden Nachfrage nach Corona-Schnelltests in Europa und verzeichnete dabei außergewöhnliche hohe Umsätze mit seinem Diagnostik-Geschäft. Von April bis Juni zogen die gruppenweiten Erlöse jedenfalls dank des explodierenden Absatzes mit Antigen-Schnelltests um beachtliche 51% auf 5 Mrd. Euro an, nachdem im Vorjahrzeitraum die Virus-Ausbreitung das Geschäft von Siemens Healthineers noch belastet hatte. Erstmals trug auch die im April abgeschlossene Akquisition des US-Krebsspezialisten Varian zum operativen Verlauf bei. Bereinigt um den Zukauf lag das Plus aber immer noch bei fast 39%. Neben den Erlösen der Civid-19-Tests, die sich im Quartal auf rund 600 Mio. Euro beliefen, ragte insgesamt die gesamte Diagnostiksparte heraus, da sie ihren Absatz nahezu verdoppeln konnte. Den Löwenanteil zum Umsatz steuert bei Siemens Healthineers auch weiterhin das Geschäft mit der bildgebenden Diagnostik bei, das im Vergleich zu einem coronabedingt schwachem Vorjahr um 12,5% zulegte.

Letztlich trugen aber alle Segmente zum Wachstum bei. Im letzten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21(Ende Sept.) sei mit einer deutlichen Abschwächung zu rechnen, betonte aber der Vorstand. Dazu komme ein erheblicher Preisverfall bei den Tests. Dennoch wird von Unternehmensseite mit einem Umsatzplus für das Gesamtjahr im Bereich von 17 bis 19% gerechnet. Bislang war der Medizintechnik-Spezialist, der sich vor allem auf die Entwicklung und Herstellung von medizinischen Produkten sowie eine Vielzahl an Dienstleistungen spezialisiert hat, von nur gut 17% ausgegangen. Zuletzt hatte der Chef von Siemens Healthineers auch eine Abspaltung der Ultraschallsparte angedeutet, die dem Unternehmen immerhin bis zu 1 Mrd. USD einbringen könnte. Auch die künftigen Margenziele von bis zu 15% für die Labordiagnostik wurden zuletzt bekräftigt. Die ehemalige Siemens-Tochter ist aber schon jetzt profitabel, davon zeugt neben der Gewinnmarge von 10% auch die solide Eigenkapitalrendite von 11%. Mit diesen Kennzahlen notiert die Aktie von Siemens Healthineers auch zu Recht im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

In Anbetracht der laufenden Umstrukturierung zieht am Montag im Qualitäts-Index auch die CANCOM-Aktie leicht um fast 1% auf aktuell 53,50 Euro nach oben. Das IT- und Technologieunternehmen gab in der Vorwoche bekannt, dass der zuletzt angedachte Verkauf der britischen Tochtergesellschaft CANCOM Ltd. an das Unternehmen Telefónica Tech, einer Unit des spanischen Telekomkonzerns Telefonica, durchgeführt wurde. Bereits Ende Mai hatte der Vorstand von CANCOM mitgeteilt, das gesamte IT-Geschäft in Großbritannien und Irland zur Disposition zu stellen und die Abgabe der entsprechenden Assets zu erwägen. Bei der geplanten Transaktion wird die britische Tochter mit knapp 400 Mio. Euro bewertet, was einem Multiplikator von 15,8 des Unternehmenswertes, bezogen auf den 2020er operativen Gewinn (EBITDA), entspricht. Im Vorjahr kam CANCOM Ltd. und die mit ihr verbundenen Unternehmen in UK und Irland auf eine Umsatzgröße von gut 138 Mio. Euro sowie ein EBITDA von 19,7 Mio. Euro. Für außenstehende war die Meldung allerdings etwas überraschend, denn noch im Oktober 2019 übernahm CANCOM in Irland den IT-Dienstleister Novosco für 70 Mio. GBP. Im Jahr zuvor erfolgten zudem die Akquisitionen von The Organised Group und dem Londoner IT-Spezialisten Ocean Intelligent.

Das Geschäft auf der Insel machte bei den Münchnern aber zuletzt weniger als 10% des Gesamtvolumens aus. Mit dem Verkauf verabschiedet sich das Management zugleich auch aus dem Vereinigten Königreich. Durch den Abschluss der Transaktion, der letztlich im 3.Quartal stattfinden soll, wird bei CANCOM für das Geschäftsjahr 2021 aber zunächst ein Barmittelerlös von rund 390 Mio. Euro erwartet. Insgesamt dürfte aus dem Verkauf der Tochter ein Buchgewinn von rund 225 Mio. Euro stehenbleiben. Die frischen finanziellen Mittel will der IT-Dienstleister dann auch überwiegend in den Erwerb von kleineren Technologiefirmen in den Kernregionen Deutschland, Österreich und Schweiz reinvestieren.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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