Aktuelles
12.09.
15:39 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
Aktien-Magazin für Qualitäts-Investoren
70 %
sparen
im Mini-Abo!
Infos
Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Deutsche Bank rechnet bei Fielmann im 2. Halbjahr mit starker Geschäftsbeschleunigung, Operativer Gewinnrückgang bei Deutscher Post dürfte sich dank robuster Logistiksparte schneller erholen

Die am Vorabend wieder positiv verlaufene Wall Street sorgt heute beim QIX Deutschland insgesamt für gute Stimmung. Damit setzt der Index seine jüngste Erholung fort und steht am Nachmittag mit 0,4% im Plus bei 13.875 Punkten. Fielmann bekräftigt mit 2018er Prognose solides Wachstum und bietet inzwischen 3,5% Dividendenrendite. Langfristige Perspektiven der Deutschen Post bleiben trotz gegenwärtiger Umstrukturierung aussichtreich.

Zu den heutigen Tagesfavoriten im Qualitäts-Index gehört die Fielmann-Aktie, die aktuell um 1,7% auf 53,70 Euro zulegen kann. Die Deutsche Bank hatte jüngst ihre Einstufung für die Aktie nach Zahlen auf "Hold" mit einem Kursziel von 62 Euro belassen. Anlaufkosten in Italien sowie steigende Marketing- und Personalkosten hätten den Margendruck im 2.Quartal verstärkt, schrieben die Analysten in einer Studie. Die Prognosen der Optikerkette signalisierten aber eine Geschäftsbeschleunigung im 2. Halbjahr.

Bei Fielmann hatten die endgültigen Q2-Zahlen weitgehend den bereits im Juni veröffentlichten Eckdaten mit einem Umsatzplus von 2,3% auf 361,6 Mio. Euro entsprochen. Allerdings wurde durch den höheren Personalaufwand für zusätzliche Mitarbeiter sowie notwendige Vergütungsanpassungen das Ergebnis belastet. Der operative Gewinn von Deutschlands führender Optikerkette sank dadurch im zurückliegenden Quartal um 13% auf knapp 55 Mio. Euro. Auch der deutliche Rückgang der EBT-Marge um 2,6% wurde negativ bewertet. Erfreulich entwickelte sich dagegen das von Fielmann erstmals vorgelegte Nettoergebnis. Mit 37,2 Mio. Euro lag es über den Analystenschätzungen von 36,2 Mio. Euro. Zudem wurde der bisherige Jahresausblick für 2018 bestätigt. Demnach sollen Absatz und Umsatz ein solides Wachstum wie 2017 erreichen. Im Vorjahr hatte das Unternehmen trotz geringerer Verkaufstage gut 8,1 Mio. Brillen verkauft und dabei ein Umsatzplus von 3,7% auf 1,39 Mrd. Euro erzielt. Analysten halten den Ausblick für realistisch und erhöhten daraufhin ihre Gewinnerwartungen leicht. Für 2018 liegen sie nun bei 2,02 Euro je Aktie und im kommenden Jahr soll ein Gewinn von 2,10 Euro je Aktie erreicht werden.

Angesichts dieser Prognosen liegt das aktuelle KGV der Fielmann-Aktie bei 25. Dazu überzeugt der erfolgreiche Hamburger Augenoptiker bereits seit vielen Jahren nicht nur mit nachhaltigen Wachstumszahlen, diese sind auch mit einer Eigenkapitalquote von 75% solide untermauert. Darüber hinaus erwirtschaftet Fielmann operativ eine hohe Eigenkapitalrendite von 24% und eine EBIT-Marge von 16%. Auch die derzeitige Dividendenrendite von 3,5% ist durchaus attraktiv. Mit diesen Kennzahlen erfüllt die Fielmann-Aktie wichtige Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Im Plus zeigt sich heute im Qualitäts-Index auch die Deutsche Post-Aktie, die damit aktuell auf 30,95 Euro ansteigt. Die britische Investmentbank HSBC hat gestern das Kursziel für die Aktie von 38,50 auf 40 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" bestätigt. Unter der Annahme einer weiteren Erholung im Briefgeschäft in den kommenden Jahren und eines anhaltend robusten Logistikgeschäfts sehen sie Spielraum für eine solide Aktienkursentwicklung, schrieben die Analysten in einer Studie.

Von Januar bis Juli war die Aktie der Deutschen Post unerwartet stark gefallen. Allerdings wurden dabei die langfristigen Perspektiven des Logistikkonzerns außer Acht gelassen. Zwar hatte der Vorstand in dieser Zeit die Gewinnprognose für das Segment Post, E-Commerce, Parcel für 2018 gesenkt. Insgesamt soll der operative Gewinn bis 2020 mit über 5 Mrd. Euro aber wieder ein neues Hoch erreichen. Die zusätzlichen Kosten in 2018 werden von der Deutschen Post somit bewusst in Kauf genommen, um später noch höhere Gewinne vor allem in der Paketsparte erzielen zu können. Insbesondere das Briefgeschäft des Unternehmens ist aber weiterhin rückläufig. Dies war aber auch schon über die vergangenen Jahre der Fall und wird durch das Wachstum der anderen Sparten kompensiert. Dafür profitiert die Deutsche Post umso mehr vom anhaltenden Boom des Onlinehandels. Der Konzern agiert dabei mit seinem Paketservice als zuverlässiger Dienstleister zwischen Online-Plattformen wie Amazon, Zalando oder auch eBay und den jeweiligen Käufern.

Dennoch sind trotz kräftig gestiegenem Paketaufkommens zuletzt auch die Kosten im Paketgeschäft, unter anderem durch höhere Löhne, stärker geklettert als erwartet. Und im Oktober werden sie noch einmal um 3% angehoben. Bei der Deutschen Post sind die Personalkosten aktuell ein großes Thema und so sank der operative Gewinn im 2.Quartal bei einem Umsatz von 15 Mrd. Euro um 11,2%. Der Konzern hatte zwar zuletzt wieder die Preise angehoben, muss dabei aber immer auch die Konkurrenz im Blick behalten. Zugleich wird derzeit auch Personal abgebaut und so die Ausgaben wieder gesenkt. Um Kostensenkungen insgesamt zu realisieren und effizienter zu werden, will die Deutsche Post jährlich etwa 100 bis 150 Mio. Euro investieren. Immerhin sollen sich daraus spätere Einsparungen in Höhe von 150 bis 250 Mio. Euro ergeben.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.