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13.06.
14:49 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Digitale Fabrik als inzwischen profitabelste Sparte soll Siemens künftiges Wachstum beschleunigen, Analysten begrüßen eingeleitete Restrukturierung der Deutschen Post im Paket- und Briefgeschäft

Neben der heutigen Sitzung der US-Notenbank profitiert der QIX Deutschland auch von der insgesamt wieder optimistischeren Stimmung. Folglich steigt der Index moderat und steht am Nachmittag im Plus bei 14.215 Punkten. Siemens Digital Factory-Sparte erreicht mittlerweile 15% des Konzernumsatzes und ist mit einer Marge von über 20% hochprofitabel. Deutsche Post will mit angekündigtem Umbau des operativen Geschäfts für langfristig nachhaltiges Wachstum sorgen.

Einer der heutigen Favoriten im Qualitäts-Index ist die Siemens-Aktie, die dabei deutlich auf 117,90 Euro zulegen kann. Die DZ Bank hat den fairen Wert für die Aktie nach Quartalszahlen von 141 auf 143 Euro angehoben und die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Die Ergebnisse des Industriekonzerns im zweiten Geschäftsquartal seien herausragend gewesen, schrieben die Analysten in einer am Montag vorliegenden Studie. Stark hätten vor allem die Geschäftsfelder Digitale Fabrik sowie das Mobilitäts- und Energie-Management abgeschnitten.

Bei Siemens hat sich die Digital Factory-Sparte mit einem Anteil von mittlerweile 15% nicht nur zu einem der umsatzstärksten Geschäftsbereiche überhaupt entwickelt. Mit einer Marge von zuletzt 20,5% ist sie zudem auch das mit Abstand profitabelste Segment des Konzerns. Für die zukünftigen Wachstumsziele von Siemens dürfte die Sparte damit das wichtigste Zugpferd sein. Dazu agiert das Unternehmen mit der Digital Factory im aussichtsreichen Zukunftsmarkt der Hard- und Softwareanwendungen für digitale Automatisierungstechnik. Dieser Bereich umfasst innovative Märkte wie Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen. Aber auch Anwendungen rund um das Internet der Dinge sowie selbstfahrende Autos und Miniaturisierung. Siemens hatte sich in diesen Bereichen Anfang des letzten Jahres vor allem mit dem Kauf von Mentor Graphics für 4,5 Mrd. USD noch einmal gestärkt. Allein in den vergangenen 10 Jahren wurden immerhin rund 10 Mrd. USD in amerikanische Software-Firmen investiert, um so den Ausbau der Digital Factory voranzutreiben. Analysten zufolge soll der Markt weltweit um knapp 7% jährlich wachsen. Allerdings hat sich Siemens mit seiner Digital Factory weitaus höhere Ziele gesteckt. Mit der Software von Mentor Graphics soll demnach sogar ein Umsatzwachstum von 10–15% erreicht werden.

Ungeachtet der jüngsten Kursgewinne ist die Aktie des Technologiekonzerns durchweg moderat bewertet. Dabei ergibt sich gegenwertig nicht nur ein 2018er KGV von 16, nach der letzten Dividendenerhöhung im Februar liegt zudem die Kapitalrendite bei 3,1%. Siemens überzeugt aber nicht nur mit seiner nachhaltigen Ausschüttungspolitik. Auch die hohe Eigenkapitalrendite von 14% im operativen Geschäft sowie die EBIT-Marge von 10% sind mehr als beachtlich. Mit diesen Kennzahlen erfüllt die Aktie wichtige Aufnahmekriterien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.



Auch die Deutsche Post-Aktie erholte sich heute im Qualitäts-Index und befindet sich dabei leicht im Plus bei 29,55 Euro. Die Schweizer Bank UBS hat das Kursziel für die Aktie nach der Gewinnwarnung und Restrukturierungsankündigungen vom Freitag von 39,30 auf 37,20 Euro gesenkt. Die Einstufung ließen die Analysten in einer Studie auf "Buy". Die eingeleiteten Maßnahmen im Brief- und Paketgeschäft (PeP) seien sinnvoll. In der Vergangenheit habe der Konzern mit seinen Schritten gute Erfolge erzielt, schrieben die Analysten. Sie sehen die Post zudem in einer deutlich stärkeren Position als so manchen Wettbewerber.

Die Deutsche Post hatte am Freitag überraschend mitgeteilt, für dieses Jahr nur noch einen operativen Gewinn (EBIT) von 3,2 Mrd. Euro erreichen zu können. Bislang hatte der Vorstand immerhin 4,15 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Mit dem neuen Ausblick für 2018 würde das Betriebsergebnis sogar noch unter die 3,7 Mrd. Euro des Vorjahres fallen. Derweil hält der Logistikkonzern an seiner Mittelfristplanung für 2020 mit einem EBIT in Höhe von mindestens 5 Mrd. Euro fest. Wir nehmen jetzt bewusst kurzfristige negative Ergebniseffekte in Kauf, um langfristig nachhaltiges Wachstum zu sichern, erklärte der Vorstand. Insgesamt hat die Deutsche Post mit den Folgen zu kämpfen, die ein deutlich höheres Paket- und ein niedrigeres Briefaufkommen mit sich bringen. Der Manager räumte indes ein, dass das Unternehmen in den vergangenen Jahren zu wenig in die Weiterentwicklung seines operativen Geschäfts investiert habe. Jetzt sollen jährlich zusätzlich 100 bis 150 Mio. Euro in die Hand genommen werden, um dies nachzuholen. Zudem sind konzernweite Einsparungen in Höhe von jährlich 150 bis 250 Mio. Euro geplant. Weitere Kostensenkungen von mindestens 200 Mio. Euro verspricht sich der Vorstand außerdem von einem Vorruhestandsprogramm. Dafür sollen für 2018 zunächst Aufwendungen von 500 Mio. Euro anfallen. Die jetzt geplanten Einschnitte betreffen in erster Linie das Kerngeschäft der Post mit Briefen und Paketen. Zugleich wurde der für die Paket- und Briefsparte zuständige Vorstand von seinen Aufgaben entbunden.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.