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29.03.
17:57 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Logistikspezialist Jungheinrich visiert nach robustem Wachstumszielen für 2021 neue Höchststände an und Infineon fährt Chip-Produktion nach Werksschließung in Texas wieder hoch

Trotz angespannter Corona-Lage in Europa zeigst sich der QIX Deutschland am Montag recht stabil. Am Nachmittag liegt der Index dabei unverändert bei 15.200 Punkten. Jungheinrich verliert dank starkem Schlussquartal in 2020 nur rund 200 Mio. Euro beim Jahresumsatz, und blickt zuversichtlich ins neue Geschäftsjahr. Halbleiterproduzent Infineon rechnet nach Wintersturm-bedingter Schließung in Austin nur mit Umsatzverlusten im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Überraschend gute Geschäftszahlen konnten bereits am Freitag die Jungheinrich-Aktie im Qualitäts-Index kräftig beflügeln. Und auch heute kann sie weiter um fast 3% auf 38,80 Euro zulegen. Angetrieben werden die Papiere des Gabelstaplerproduzenten dabei zum einen vom starken Schlussquartal und zum anderen von einem optimistischen Ausblick für 2021. Was Anleger bei dem am Freitag vorgelegten Unternehmensberícht aber besonders gefiel, war das trotz des Corona-bedingten Konjunktureinbruchs im letzten Jahr überall mindestens das obere Ende der Prognosespanne erreichte wurde. Jungheinrich bewältigte die jüngste Krise vor allem durch eingeleitete Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen. Der Umsatzrückgang war mit 190 Mio. Euro von daher überschaubar, und die Erlöse des auf Flurförderzeuge und intelligente Lager-Management-Systeme spezialisierten Unternehmens erreichten 2020 in Summe 3,81 Mrd. Euro. Auch das operative Ergebnis (EBIT) lag mit 218 Mio. angesichts mehrerer Sondereffekte wie Wertminderungen, Entwicklungsausgaben und eine Corona-Prämie für die Mitarbeiter unter dem Vorjahreswert von 263 Mio. Euro. Das Ergebnis konnten wir nur erreichen, weil wir massiv am Thema Kosten gearbeitet haben, betonte der Vorstand. Noch in den ersten 3 Quartalen war bei Jungheinrich die Nachfrage nach entsprechenden Hubwagen, Elektro- und Hochregalstaplern sowie den angebotenen Warehouse-Management-Lösungen durch die Pandemie-Auswirkungen umsatzmäßig um 8% auf 2,72 Mrd. Euro zurückgegangen. Die Kundennachfrage hatte sich jedoch gerade im 4.Quartal sukzessive belebt.

Für die Hamburger waren im abgelaufenen Jahr vor allem die Lieferketten eine große Herausforderung. Jungheinrich habe es geschafft, die Lieferketten nie abreißen zu lassen, ergänzte der Manager. In 2021 will das Unternehmen den Umsatz dank anhaltendem E-Commerce-Boom und der weiterhin hohen Nachfrage nach automatisierten Lagersystemen wieder auf 3,9 Mrd. bis 4,1 Mrd. Euro steigern. Auch der Auftragseingang soll sich im gleichen Rahmen bewegen und damit auch wieder anziehen. Helfen sollen bei den ambitionierten Zielen zudem auch gezielte Übernahmen sowie die Fokussierung auf wachstumsstarke Auslandsmärkte. Das Kerngeschäft von Jungheinrich kam zuletzt jedenfalls auf eine robuste Eigenkapitalrendite von 10% und eine EBIT-Marge von 8%. Das Logistik-Unternehmen entspricht somit wichtigen Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ein weiterer Gewinner im Qualitäts-Index war am Freitag die Aktie von Infineon, die dabei um 3% anzog. Am heutigen Montag gibt sie allerdings erstmal wieder leicht auf 34,95 Euro nach. Unterstützung bekam der Halbleiterspezialist dabei von der jüngsten Nachricht, dass die Produktionskapazitäten im Werk in Austin (US-Bundesstaat Texas) wieder hochgefahren wurden. Wegen eines schweren Wintersturms und den daraus resultierenden Stromausfällen in der Region musste die Anlage Mitte Februar von Infineon abschalten werden. Angesichts der aber weiterhin auf globaler Ebene starken Halbleiter-Nachfrage dürfte es dabei aber kaum zu größeren Umsatzverlusten kommen. Nach der am 15.Februar behördlich angeordneten Abschaltung sei die Infrastruktur innerhalb von einer Woche wiederhergestellt worden, die Anlagen seien intakt, hieß es von Unternehmensseite. Die Münchner wollen die Chip-Produktion, die in erster Linie für den US-Markt bestimmt ist, nun schrittweise auf das ursprüngliche Niveau wieder hochgefahren. Nach derzeitigen Erkenntnissen gehen wir davon aus, dass wir aufgrund des Ereignisses den Bedarf unserer Kunden nicht vollumfänglich bedienen können, musste der Infineon-Vorstand aber diesbezüglich einräumen. Wegen des angespannten Marktumfelds und der daraus resultierenden vollen Auslastung werde es auch nicht möglich sein, die ausgefallene Produktionsmenge schnell wieder auszugleichen.

Für die meisten Produktkategorien, die Infineon in Austin fertigt, geht das Unternehmen aber ab Juni von der ursprünglichen Fertigungskapazität aus. Dabei tut der Halbleiterproduzent, der über ein hervorragendes Technologieportfolio für strukturell wachsende Märkte aufweist, derzeit alles, um den derzeitigen weltweiten Mängel an Mikroprozessoren, insbesondere bei den Autoherstellern und in der Unterhaltungsindustrie zu begegnen. Denn gerade jetzt, wo die globale Nachfrage nach Autos wieder anzieht, fehlen die Chips. Mit der Autoindustrie macht Infineon den Löwenanteil seines Geschäfts. In Austin fertigt und testet das Unternehmen Halbleiterprodukte, die in zahlreichen Anwendungen eingesetzt werden. Wegen der zwischenzeitlichen Abschaltung wird allerdings nur mit Umsatzverlusten im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich gerechnet. An der Umsatzerwartung für das gesamte Geschäftsjahr 2020/21 hält Infineon jedoch wegen der anhaltend hohen Nachfrage nach Mikroelektronik auch weiterhin fest.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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