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26.10.
18:18 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: MTU Aero Engines-Aktie profitiert von Airbus-Produktionszusagen und Weihnachtsgeschäft der Deutschen Post dürfte dieses Jahr wohl 20% zulegen

Die schwindende Hoffnung auf eine schnelle Wirtschaftserholung angesichts steigender Corona-Infektionszahlen drückt den QIX Deutschland am Montag wieder ins Minus. In diesem Umfeld gibt der Index am Nachmittag um 2% auf 13.655 Punkte nach. MTU erfährt als Zulieferer von Airbus durch dessen Ankündigung der geplanten Steigerung der A320-Produktion ab nächstem Sommer deutliche Unterstützung. Deutsche Post bereitet sich auf ein hohes Volumenwachstum bei Paketauslieferungen in der Vorweihnachtszeit vor und bietet weiterhin fast 3% Dividende.

Nach den kräftigen Kursgewinnen am Freitag von fast 4% kann heute im Qualitäts-Index die Aktie von MTU Aero Engines diese erstmal nicht weiter ausbauen, und gibt dabei um 1,9% auf aktuell 166,00 Euro nach. Kurz vor dem Wochenende hatten die Papiere des Triebwerkbauers viel Rückenwind von der Spekulation über eine steigende Airbus-Produktion erhalten. Wie ein Sprecher des europäischen Flugzeugherstellers erklärte, bereitet sich Airbus nach den herben Produktionskürzungen in der Corona-Krise auf mögliche Steigerungen ab kommendem Sommer vor. Die Zulieferer sollten sich dafür rüsten, dass das Unternehmen die Produktion seiner Mittelstreckenjets der A320-Familie von derzeit 40 Maschinen wieder auf bis zu 47 Exemplare pro Monat hochfahre, hieß es. Zwar ist MTU mit seinem Geschäftsmodell nicht nur von Kunden aus der zivilen Luftfahrt abhängig. Die Münchner verdienen auch mit der militärischen Luftfahrtsparte sowie dem Instandhaltungsgeschäft gutes Geld. Gemessen am Umsatz ist das Instandhaltungsgeschäft sogar das weltweit größte eines unabhängigen Dienstleisters für Triebwerke. Im zivilen Luftfahrtgeschäft war MTU bis zu Beginn der Pandemie aber mit seinen Produkten in allen Schub- und Leistungsklassen stark präsent. Dazu zählten alle Flugzeugtypen, vom kleinen Privatjet über Hubschrauber bis hin zum größten Passagierflugzeug der Welt, dem Airbus A380. Zuletzt trug die zivile Luftfahrtsparte mit immerhin fast 50% auch den Großanteil zum Konzernumsatz von knapp über 4,63 Mrd. Euro bei, gefolgt von der Instandhaltung (45%) und dem militärischen Bereich (8%).

Airbus wollte am Freitag mit dieser Entscheidung letztlich seinen Zulieferern wie MTU auch eine gewisse Planungsgrundlage geben. Wegen des Einbruchs im Flugverkehr und der Notlage vieler Fluggesellschaften wurde von der Unternehmensgruppe in den letzten Monaten bereits die Produktion um rund 40% heruntergefahren. Dies sollte vorerst auch für etwa 2 Jahre gelten. Auch das Management des Münchner Triebwerkspezialisten hatte mit Beginn der Corona-Ausbreitung den Ausblick für 2020 zunächst ausgesetzt. Nach den zurückliegenden Unsicherheitsmonaten soll in diesem Jahr aber eine Umsatzgröße von 4 bis 4,4 Mrd. Euro erreichbar sein. Das zivile Seriengeschäft von MTU dürfte dabei aber um etwa ein Viertel abnehmen, das Ersatzteilgeschäft auch. Nur der Umsatz der Militärsparte soll leicht zunehmen. Mit den jüngsten Airbus-Planungen könnten sich die Auftragsbücher zusätzlich neben dem Militär- und Frachtflugzeuggeschäft aber langsam weiter füllen. Zuletzt kam das Unternehmen jedenfalls auf eine insgesamt solide Eigenkapitalrendite von 19%, die EBIT-Marge lag bei 15%. Mit diesen Kennzahlen erfüllte die Aktie letztlich wichtige Kriterien für eine Notierung im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ebenfalls nur leichte Abgaben auf gegenwärtig 39,90 Euro zeigt am Montag im Qualitäts-Index die Aktie der Deutschen Post. Dabei bereitet sich der Logistikdienstleister nach der jüngsten Einigung mit der Gewerkschaft ver.di auf ein starkes Weihnachtsgeschäft vor, bei dem so viele Paketsendungen zugestellt werden könnten, wie noch nie zuvor. Aber um sich auf die kommende Geschäftsdynamik vorbereiten zu können, hatte das Management jüngst einem Lohnzuschlag für alle Beschäftigen von 3% ab 2021 zugestimmt. Für 2022 soll es nach den Verhandlungen mit den Gewerkschaftsführern noch einmal 2% oben drauf geben. Entscheidend bei diesen Ergebnissen ist aber vor allem, dass die Deutsche Post die gegenwärtige Covid-19-Krise mit alle ihren Auswirkungen auf das Logistikgeschäft bislang gut gemeistert hat. Schließlich blieben auch alle 5 Sparten der Bonner während des pandemiebedingt herausfordernden Umfelds profitabel. Und trotz der Vielzahl an zusätzlichen Belastungen und Sonderabschreibungen konnte das Unternehmen ersten Eckdaten zufolge im 3.Quartal sogar auf allen Ebenen eine Ergebniserholung vermelden. Insbesondere in der Express-Sparte der Deutschen Post lief es dabei wieder deutlich besser. Hier stieg das EBIT gegenüber dem Vorjahr um immerhin 65% auf 750 Mio. Euro an. Vor allem die global stark gestiegenen Online-Bestellungen sorgen bei dem Logistiker dabei für zusätzliche Dynamik.

Dementsprechend zuversichtlich ist das Unternehmen dann auch für sein Fracht- und Transportgeschäft in der Vorweihnachtszeit. Eine genauere Einschätzung zu Volumengrößen will der Vorstand hier aber erst zum Monatsende publizieren. Die Konkurrenten der Deutschen Post-Tochter DHL wie Hermes und DPD rechnen aber im Vergleich zum Vorjahr mit einem Mengenwachstum von rund 20%. Die Aktie wird aber mittlerweile mit einem 2021er KGV von 16 und einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,7 bewertet. Im Branchenvergleich ist sie damit nicht mehr ganz so attraktiv wie noch vor 6 Monaten. Und dank der jüngsten Dividendenanhebung ergibt sich für die Deutsche Post aber noch immer eine solide Rendite von fast 3%.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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