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22.03.
14:54 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Nemetschek legt nach überraschend hoher Wachstums- und Margenprognose über 7 % zu und Henkel beginnt mit Integrationsprozess der neuen Konsumgütersparte

Der QIX Deutschland trotzt auch am Dienstag anhaltenden Zins- und Rezessionsängsten. Am Nachmittag zieht der Index dabei um 0,7 % auf 15.405 Punkte an. Bau- und Mediendienstleister Nemetschek will in 2022 um bis zu 14 % wachsen, und setzt dabei verstärkt auf Software für die Videospiel- und Filmindustrie. Henkel will neue Struktur bis spätestens Anfang 2023 unternehmensseitig etablieren und zielt damit auf ein profitableres Kosmetik-Geschäft.

Angesichts vielversprechender Aussichten ist am Dienstag die Nemetschek-Aktie mit Plus 7,5 % auf 87,80 Euro der absolute Higflyer im Qualitäts-Index. Immerhin hat sich der Bausoftware-Anbieter dank anhaltendem Bauboom für das neue Jahr überraschend viel vorgenommen. Wie der Vorstand zudem heute bekannt gab, sollen dabei in den kommenden Jahren neben dem Vertrieb auch der Einsatz neuer Technologien ausgebaut werden. Nemetschek liefert damit eine trotz erschwerter Bedingungen unerwartet robuste Prognose ab, die für 2022 letztlich eine weiterhin starke operative Entwicklung voraussagt. Zumal das Unternehmen, das vor allem CAD-Software-Produkte für den kompletten Lebenszyklus von Bau- und Infrastrukturprojekten entwickelt und vertreibt, bei einer seiner Hauptmarken dieses Jahr auf Abo-Verträge umstellt. Dies belastet üblicherweise zunächst die Erlöse, da hohe Lizenzumsätze wegfallen. Der Umsatz der Gruppe soll dieses Jahr währungsbereinigt zwischen 12 und 14 % zulegen, wie das Management heute mitteilte. Analysten hatten hier zuletzt nur einen Umsatzanstieg um rund 10 % auf dem Zettel. Von Nemetschek wird dabei zudem eine operative Gewinnmarge zwischen 32 und 33 % anvisiert. Der auf Bau- und Designsoftware spezialisierte Anbieter will unter dem neuen Vorstand außerdem eine neue Wachstums- und Investitionsphase einläuten. Vor allem auch weil der Digitalisierungsgrad der Branchenkunden weltweit noch immer viel zu niedrig ist, wodurch sich langfristig solides Wachstums- und Ertragspotenzial ergibt.

Die Münchner hatten für das vergangene Jahr bereits vorläufige Zahlen vorgelegt. Der Erlös war um 14,2 % auf 681,5 Mio. Euro gestiegen. Allerdings wächst bei Nemetschek derzeit die kleinere Sparte mit Programmen für die Medien- und Unterhaltungsindustrie am schnellsten, in der unter anderem 3D-Animationssoftware für die Videospiel- und Filmindustrie angeboten werden. Rund 85 % des Gesamterlöses kamen zuletzt aber über Konstruktions-, Design- und Bauplanungssoftware herein. Analysten sehen das Unternehmen aber auch gut aufgestellt, um vom großen Thema "Metaverse" zu profitieren, also der Virtualisierung vieler Abläufe in Beruf und Freizeit. Nemetschek hatte die Sparte zuletzt durch eine Übernahme in den USA und Investitionen in Start-Ups deutlich ausgebaut. Der Vorstand sieht aber auch in den Feldern KI, bei sogenannten Digitalen Zwillingen in der Design- und Produktplanung sowie bei maschinellem Lernen und virtueller Realität für den Software-Spezialisten große Chancen. Mit einer Eigenkapitalrendite von zuletzt über 25 % erfüllt die Aktie jedenfalls wichtige Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Deutliche Abgaben musste dagegen in den zurückliegenden Wochen im Qualitäts-Index die Henkel-Aktie hinnehmen. Am heutigen Dienstag liegt sie aber kaum verändert bei 61,35 Euro. Dabei hatte der Kosmetik- und Waschmittelproduzent jüngst mit den Vorbereitungen zur Zusammenlegung seiner beiden Konsumgütersparten begonnen. Die neue Struktur soll bis spätestens Anfang 2023 unternehmensseitig etabliert sein. Schon Ende Januar hatte der Vorstand angekündigt, die Sparten Wasch- und Reinigungsmittel sowie Haar- und Körperpflege zu einem Bereich zusammenfassen zu wollen. Mit diesem Schritt will Henkel nicht nur seine internationale Wettbewerbsfähigkeit im Konsumentengeschäft mit bekannten Marken wie Persil oder Schwarzkopf stärken, sondern auch insgesamt vor allem im Kosmetik-Geschäft (Beauty Care) wieder profitabler werden. Dabei soll die fusionierte Sparte der Düsseldorfer letztlich einen Gesamtumsatz von rund 10 Mrd. Euro haben. Die geplante Unternehmensstruktur sieht diesbezüglich 4 Regionen und 2 globale Geschäftseinheiten vor. Der Konzernchef verspricht sich davon insbesondere mehr Schnelligkeit und Flexibilität. Im Zuge der laufenden Portfolio-Neuausrichtung hatte Henkel schon 2021 einige margenschwache Marken mit einem Umsatzvolumen von insgesamt 500 Mio. Euro entweder verkauft oder ganz eingestellt. Weitere Details hierzu sollen dann bei der Vorlage der Zahlen des 1.Quartals Anfang Mai verkündet werden.

Operativ läuft es aber abgesehen von erheblich gestiegenen Rohstoff- und Logistikpreisen für den Konsumgüter- und Klebstoffhersteller durchaus gut. So profitierte Henkel im vergangenen Jahr insbesondere von der Erholung der Nachfrage nach Industrieklebstoffen sowie von der Belebung des Friseurgeschäfts, welches durch die Corona-Pandemie seit März 2020 stark gebeutelt worden war. Das Wachstum aus eigener Kraft lag aber immerhin bei fast 8 %. Dabei wuchs das Klebstoffgeschäft des Unternehmens prozentual zweistellig. Während die Erlöse mit Wasch- und Reinigungsmittel gut 4 % und das Kosmetikgeschäft nur leicht um 1,4 % zulegten. Unter dem Strich verdiente Henkel mit 1,6 Mrd. Euro wieder ordentlich, nachdem sich der Gewinn im Vorjahr bei 1,4 Mrd. kaum verändert hatte.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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