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16.12.
18:49 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Nemetschek visiert nach Übernahme von 3D-Softwareentwickler Pixologic neue Höchststände an und Deutsche Börse plant für 2022 weitere Zukäufe im Bereich Öko-Investments und Kryptowährungen

Der geldpolitische Kurs der US-Notenbank zur Bekämpfung der Inflation führt am Donnerstag beim QIX Deutschland zu Kursgewinnen. Am Nachmittag zieht der Index folglich um 0,9% auf 17.320 Punkte an. Bau- und Mediendienstleister Nemetschek kauft in den USA “ZBrush“ 3D-Softwareentwickler Pixologic und stärkt damit sein Media & Entertainment-Segment. Deutsche Börse-Vorstand sieht bei digitalen Asset große Wachstumschancen und schaut sich hier nach Zukaufmöglichkeiten um.

Angesichts einer vielversprechenden Übernahme zählte am Mittwoch die Nemetschek-Aktie mit Plus 5% zu den absoluten Higflyern im Qualitäts-Index. Auch am Donnerstag zeigt sie sich aber erstmal wieder unverändert bei 110,40 Euro. Immerhin ist der Bausoftware-Anbieter ein Nutznießer des weltweiten Baubooms, der zuletzt angefacht von niedrigen Zinsen und Konjunkturhilfen nicht an Dynamik verloren hat. Das Unternehmen selbst entwickelt und vertreibt vor allem CAD-Software-Produkte für den kompletten Lebenszyklus von Bau- und Infrastrukturprojekten. Die digitalen Anwendungen helfen dabei hauptsächlich Architekten und Bauingenieuren beim Entwerfen, Bauen und Verwalten von Gebäuden. Gestern jedenfalls gab die Tochtergesellschaft von Nemetschek, Maxon, ein Entwickler von 3D-Software für die Kreativbranche, eine vielversprechende Akquisition bekannt. Dabei soll das US-Softwareunternehmen Pixologic im Rahmen eines Asset-Deals übernommen werden. Pixologic ist in erster Linie als Entwickler von ZBrush bekannt, einer Oscar-prämierten Software für digitales Sculpting und 3D-Modellierung. Die Software wurde bereits für berühmte Filmprojekte wie Star Wars, Avatar oder auch Game of Thrones eingesetzt. Zum weltweiten Kundenkreis gehören vor allem Filmstudios aber auch Spieleentwickler, Designer und Werbefachleute. Nemetschek plant das Team von Pixologic künftig in die Medientochter Maxon zu verschmelzen. Diese Sparte des Bau- und Mediendienstleister ist insbesondere für ihre angebotene 3D-Modellierungs-, Mal-, Rendering- und Animationssoftware bekannt.

Zwar wurde über den Kaufpreis nichts bekannt, die Münchner haben jüngst aber schon zwei Akquisitionen in den USA getätigt, die in die bestehende Marke Maxon integriert wurden. Zuletzt kamen die wichtigsten Wachstumsimpulse bei Nemetschek auch aus dem Media & Entertainment Segment, das allerdings noch vergleichsweise klein ist. In der Gruppe soll der Anteil der Medien-Sparte am Gesamtumsatz in 2021 aber bereits bei rund 10% liegen. Derzeit arbeitet das CAD-Softwareunternehmen aber daran, die verschiedenen Marken und Tochterunternehmen in 4 Sparten stärker zu bündeln. Damit soll die Komplexität der einzelnen Produktreihen vereinfacht und zudem Kosten gespart werden. Das angestammte Bausoftware-Geschäft von Nemetschek soll langfristig aber ein jährliches Wachstum von über 10% hinlegen. Für dieses Jahr erwartet das Management jedenfalls ein Umsatzplus von 12 bis 14%, bei einer operativen Marge von 30 bis 32%. Die Aktie entspricht damit auch wichtigen Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Deutliche Zugewinne zeigt am Donnerstag im Qualitäts-Index dagegen die Aktie der Deutschen Börse, die dabei um 1,5% auf 141,00 Euro zulegen kann. Der Börsenplattform-Betreiber hatte am Wochenende angekündigt, im Geschäft mit nachhaltigen Investments und digitalen Assets weiter zukaufen zu wollen. In dem Bereich gebe es große Wachstumschancen, sagte dabei der Vorstand in der Sonntagsausgabe dem “Handelsblatt“. Wir wollen unser Angebot nicht nur organisch ausbauen, sondern sehen uns auch nach Zukaufmöglichkeiten um. Die Deutsche Börse, die neben dem zur Verfügung stellen von Finanzdaten vor allem auch den Handel von Wertpapieren und Derivaten ermöglicht, hatte sich erst im Sommer den Schweizer Handelsplatz “Crypto Finance“ einverleibt. Die Frankfurter haben damit vor allem auf den Boom bei Krypto-Währungen und die wachsende Nachfrage von institutionellen Investoren nach Krypto-Assets reagiert. Darüber hinaus forderte der Chef der Deutschen Börse auch einen Aktionsplan, um den Kapitalmarkt in Deutschland und Europa zu stärken. Der Manager sieht die Gefahr, dass nach dem Pharmaunternehmen Biontech noch weitere deutsche Wachstumsunternehmen statt in Frankfurt oder Amsterdam in den USA an die Börse streben.

Immerhin komme das Kapital bei Finanzierungsrunden von Start-Ups in Deutschland heute zu 80% von ausländischen Investoren. Dem Vorstand zufolge steige dadurch die Wahrscheinlichkeit, dass diese Firmen im Ausland an die Börse gehen und dort verstärkt investieren. An der Frankfurter Wertpapierbörse hatte die Deutsche Börse aber schon mal die Handelszeiten für Aktien, ETFs und Publikumsfonds im November verlängert. Vor allem um Investoren zu ermöglichen, noch am späten Abend auf Ereignisse an den US-amerikanischen Märkten reagieren zu können. Hierfür wurde extra die neue Wertpapier-Clearing-Plattform “C7 SCS“ mit der Derivatetochter Eurex eingeführt. In Deutschland wurde damit erstmalig der späte Handel von liquiden Aktien, ETFs/ETPs und Fonds in Frankfurt bis 22:00 Uhr möglich.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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