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10.11.
17:18 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Potenzieller Covid-19-Impfstoffkandidat lässt CTS EVENTIM-Aktie über 20% explodieren und Infineon profitiert mit deutlichem Quartalsplus von Erholung im Autosektor

Nach den teils spektakulären Vortagesgewinnen gibt der QIX Deutschland am Dienstag erstmal wieder nach. Am Nachmittag notiert er dabei mit 0,7% im Minus bei 14.085 Punkten. Veranstaltungsspezialist CTS EVENTIM könnte bei einem erfolgreichen Corona-Impfstoff in 2021 mit Großevents nach Zwangspause wieder durchstarten. Infineon kann dank Zukauf von Cypress Semiconductor und starker Automobilgeschäfte den Umsatz in Q4 um 15% steigern.

Der größte Gewinner am gestrigen Montag war im Qualitäts-Index mit teils über 25% Kursplus die Aktie von CTS EVENTIM, die heute allerdings wieder um 1,6% nachgibt und aktuell bei 50,90 Euro steht. Ausschlaggebend für den jüngsten Anstieg waren Hoffnungen auf einen potenziellen Corona-Impfstoff, nachdem das Biotech-Unternehmen BioNTech gestern zusammen mit seinem US-Partner Pfizer durchaus Mut machende Ergebnisse einer großen Studie vorlegen konnten. Für den Ticketvermarkter und Eventveranstalter könnte dies eine schrittweise Wiederbelebung von europaweiten Großveranstaltungen und Konzerten im kommenden Jahr bedeuten. Immerhin hatte die Ausbreitung des Virus das Geschäft der EVENTIM-Gruppe, zu dem auch Festivals gehören, in ganz Europa seit März praktisch zum Stillstand gebracht. Die Absage nahezu aller Live-Veranstaltungen zwang das Unternehmen trotz angekündigter Hygienekonzepte zur Streichung der Dividende, und auch der Aktienkurs brach zeitweilig um über 50% ein. Und die Q2-Zahlen, die einen Einbruch der Erlöse von 413 Mio. im Vorjahr auf nur noch 13,9 Mio. Euro zur Folge hatten, zeigten die Misere hier nur zu deutlich. Zwar hat sich CTS EVENTIM mit seinem Ticketing-Segment gemessen am Umsatz nach dem amerikanischem Wettbewerber Live Nation in den vergangenen Jahren zum weltweit zweigrößten Abwickler von Ticket-Verkäufen entwickelt. Den starken Rückgang im operativen Geschäft hat dies allerdings nur begrenzt abgefedert. Daneben lizensieren die Münchner die eigene Ticketing-Software auch an andere Ticket-Verkäufer. Pro Jahr wurden so bis zuletzt über die Systeme immerhin rund 250 Mio. Tickets verkauft.

Die aber nach wie vor starke Marktstellung von CTS EVENTIM für alle Veranstaltungsarten und könnte sich nach der Krise sogar als Vorteil herausstellen, insbesondere sollten einige Konkurrenten diese Zeit nicht überleben. Vom Vorstand wurden jedenfalls bereits im Sommer Sparmaßnahmen in zweistelliger Millionenhöhe eingeleitet, die für operative Entlastung sorgten. Das Management der Firmengruppe hat über die Jahre aber auch solide gewirtschaftet, wodurch sich eine starke Bilanz ergibt. So lag der Barmittelbestand Ende Juni bei beachtlichen 822 Mio. Euro, bei gleichzeitig langfristigen Verbindlichkeiten von nur 21,7 Mio. Euro. Und sobald ins Konzertgeschäft wieder Normalität zurückgekehrt ist und Großveranstaltungen erlaubt werden, dürfte die zuletzt von CTS EVENTIM erzielte EBIT-Marge von 16% sowie die Eigenkapitalrendite von 25 % auch wieder erreicht werden. Beste Voraussetzungen also für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Einen enormen Kursanstieg von über 3% konnte am Montag im Qualitäts-Index auch die Aktie von Infineon hinlegen. Aktuell gibt sie aber wieder etwas nach und notiert bei 26,50 Euro. Der gestrige Kurstreiber war der vorgelegte Quartalsbericht, bei dem der Halbleiterproduzent trotz eines von der Corona-Krise geprägten Umfelds von einer Erholung im Autogeschäft profitierte. Im Zeitraum von Juli bis September (Q4) konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal um beachtliche 15% auf 2,49 Mrd. Euro gesteigert werden und übertraf damit sogar die Erwartungen der Analysten. Das operative Ergebnis von Infineon legte mit 379 Mio. Euro um fast drei Viertel gegenüber dem Vorquartal zu. In das Zahlenwerk ging auch der in diesem April übernommene US-Konkurrent Cypress Semiconductor erstmals für ein gesamtes Quartal mit ein. Die Münchner würden durch die Verstärkung des Cypress-Zukaufs nun über ein breiteres Technologie- und Produktportfolio verfügen, betonte der Vorstand. Damit könne der Chiphersteller noch mehr Märkte erreichen. Insgesamt sprach der Manager aber von einem sehr ordentlichen 4.Quartal in einem außergewöhnlichen und schwierigen Geschäftsjahr. Infineon konnte damit die Erlöse im nun abgeschlossenen Berichtszeitraum 2019/2020 zusammen mit Cypress im Vergleich zum Vorjahr um rund 7% auf 8,57 Mrd. Euro steigern.

Insbesondere der Automarkt hatte sich dem Unternehmen zufolge seit dem Sommer besser als erwartet erholt. Hinzu kam der beschleunigte strukturelle Wandel hin zur Elektromobilität, insbesondere in Europa. Neben dem Automotive-Geschäft lief es zuletzt auch in der PSS-Sparte (Power & Sensor Systems) positiv für Infineon. In dieser ist unter anderem das Geschäft mit Chips für die Stromversorgung sowie für mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets gebündelt. Vor allem die Cypress- Integration schreitet laut Vorstand wie geplant voran, und bereits jetzt würden immer mehr Kunden von den daraus resultierenden Synergien profitierten. Der erfolgreich abgeschlossene Zukauf sei aus strategischer Sicht des Managers ein Meilenstein gewesen.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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