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04.11.
18:26 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Siemens Healthineers zieht nach Rekordzahlen auf Allzeithoch und Brenntag vermeldet mit je 30% für Q3 beachtlichen Umsatz- und Gewinnsprung

Der QIX Deutschland wird am Donnerstag von den gestrigen Beschlüssen der US-Notenbank und den starken Vorgaben der Wall Street angetrieben. Am Nachmittag liegt der Index folglich leicht im Plus bei 18.050 Punkten. Siemens Healthineers glänzt trotz Pandemieeinflüsse im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 mit einem Umsatzplus von über 19%. Q3-Erlöse mit Industrie- und Spezialchemikalien klettern bei Brenntag ungeachtet schwieriger Marktbedingungen um rund 30% auf 3,7 Mrd. Euro.

Eine starke Kursperformance zeigt mit fast 2% im Qualitäts-Index am Donnerstag die Aktie von Siemens Healthineers, die die Papiere damit auf ein Allzeithoch bei 61,15 Euro treibt. Der entscheidende Impulsgeber für den heutigen Anstieg sind vor allem starke Zahlen. Allerdings geht der Medizintechnik-Spezialist nach einem Rekordjahr von einem deutlich schwächeren Wachstum im neuen Geschäftsjahr 2021/22 (Ende Sept.) aus. Mitverantwortlich ist hierbei in erster Linie der weltweit rückläufige Absatz mit Antigen-Schnelltests, der dem Unternehmen zuletzt eine Sonderkonjunktur verschafft hatte. Bei Siemens Healthineers rechnet man dementsprechend für das neu gestartete Berichtsjahr aufgrund steigender Impfraten insbesondere in Europa und dem Preisverfall mit einem Beitrag der Corona-Tests von lediglich nur noch rund 200 Mio. Euro, nach 1,1 Mrd. im Vorjahr. Rechnet man aber die entwickelten Schnelltests heraus, dann erwartet das Management operativ ein vergleichbares Umsatzplus von 5 bis 7%. Auch die zugekaufte Tochter Varian soll ab dem 2.Halbjahr (ab April 2022) bilanziell dazu beitragen. Siemens Healthineers hatte die milliardenschwere Übernahme des US-Krebsspezialisten erst im Frühling abgeschlossen. Was Investoren aber heute begeisterte, war das starke Umsatzwachstum im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr von über 19%. Probleme in den Lieferketten hat das Medizintechnik-Unternehmen, der sich vor allem auf die Entwicklung und Herstellung von medizinischen Produkten sowie eine Vielzahl an Dienstleistungen spezialisiert hat, bislang noch nicht. Die derzeitige Situation bezeichnete der Finanzvorstand aber insbesondere in der Logistik als angespannt.

Dennoch konnten die Erlanger im Schlussquartal nochmals deutlich bei Umsatz und Gewinn zulegen. Der gesamten Erlöse kletterten dabei dank der Übernahme von Varian um ein Drittel auf knapp 5,2 Mrd. Euro, was einem Plus von 14,4% gleichkam. Im neuen Geschäftsjahr dürfte der Umsatz von Siemens Healthineers auf vergleichbarer Basis bei rund 18 Mrd. Euro aber stagnieren oder um bis zu 2% zulegen, Zu- und Verkäufe sowie Währungsschwankungen sind dabei aber noch nicht enthalten. Der Gewinn soll aber trotzdem weiter steigen. Die Siemens-Tochter peilt diesbezüglich 2,08 bis 2,20 Euro je Aktie an, nach jüngst 2,03 Euro. Damit würde die Aktie zwar mit einem sportlichen KGV von 28 bewertet werden. Dafür ist das Qualitätsunternehmen aber sehr profitabel, davon zeugt neben der Gewinnmarge von 10% auch die Eigenkapitalrendite von 11%. Mit diesen Kennzahlen notiert Siemens Healthineers auch zu Recht im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ungeachtet eines Umsatz- und Gewinnsprungs ist am Donnerstag im Qualitäts-Index die Brenntag-Aktie teils deutlich ins Minus gerutscht, und notiert aktuell bei 81,20 Euro. Dabei hatte eine hohe Nachfrage sowie der im vergangenen Jahr eingeleitete Sparkurs dem Chemikalienhändler zuletzt weiter Auftrieb gegeben. Insgesamt wurden für das abgelaufene 3.Quartal starke Ergebnisse vorgelegt, die Ergebnisentwicklung wird aber durch höhere Kosten gebremst. Der Umsatz des Unternehmens, das als international tätiger Zwischenhändler von Industrie- und Spezialchemikalien agiert, kletterte in der Zeit von Juli bis September um rund 30% auf 3,7 Mrd. Euro. Zugleich legte auch der operative Gewinn (EBIT) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 30% auf 342,9 Mio. Euro zu. Zum Gewinnplus konnten bei Brenntag letztlich auch alle Regionen vor allem aber Nordamerika beitragen. Die Marktbedingungen haben sich im 2.Halbjahr insbesondere bei der Preisgestaltung jedoch etwas abschwächt. Zudem wurde der Vertriebshändler von den strengen Lockdown-Maßnahmen im asiatisch/pazifischen Raum operativ ausgebremst. Und auch die in China politisch angeordneten Stromrationieren wirkten sich bei dem Unternehmen letztlich im Quartal negativ aus. Der Vorstand geht auch davon aus, dass sich die herausfordernden Marktbedingungen noch weit bis ins Jahr 2022 fortsetzen dürften.

Brenntag hatte Anfang 2021 eine Aufspaltung in nur noch 2 Geschäftsbereiche (Essentials und Specialties) eingeführt, vor allem um Profitabler zu werden. In der ersten Sparte werden seitdem Prozesschemikalien für ein breites Spektrum an Branchen und Anwendungen vermarktet. Der zweite Bereich konzentriert sich vor allem auf den Vertrieb von Inhaltsstoffen. Zudem sollen bis Ende 2022 weltweit ungefähr 1.300 Stellen von derzeit 17.000 Mitarbeitern gestrichen werden. Die Brenntag-Aktie bleibt aber fundamental moderat bewertet. Derzeit notiert das Papier mit dem 21-fachen KGV, das KUV liegt sogar nur bei 0,9.



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Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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