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26.02.
14:58 Uhr
Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: So stellen BASF und SAP gerade die Weichen für künftiges Wachstum

Angesichts des starken Anstiegs während der vergangenen zwei Wochen atmet der QIX Deutschland am Dienstag zunächst einmal durch. Dabei notiert der Index am Nachmittag ohne große Impulse unverändert bei 12.770 Punkten. BASF-Aktie feiert 2018er Zahlen mit ordentlichem Kursfeuerwerk, Konzern plant zudem eine Dividendenerhöhung. SAP und Microsoft kündigen neue Partnerschaft für das Internet der Dinge (IoT) an.

Deutlich mit fast 4% im Plus befindet sich heute im Qualitäts-Index die BASF-Aktie, die dabei auf 67,40 Euro ansteigt. Der Chemiekonzern hat heute seine Zahlen für das zurückliegende Geschäftsjahr vorgelegt. Dabei wurde das Unternehmen von der Flaute in der Autoindustrie, dem Niedrigwasser im Rhein und dem Handelsstreit zwischen den USA und China ausgebremst. Zwar legte 2018 der Umsatz von BASF um 2,4% auf rund 62,7 Mrd. Euro zu. Das operative Ergebnis (EBIT) ging allerdings aufgrund eines sehr schwachen vierten Quartals im Jahresvergleich um 17% auf knapp 6,4 Mrd. Euro zurück. Deutliche Rückgänge musste das Unternehmen dabei in seiner Sparte mit Basischemikalien, sowie im Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln und Saatgut hinnehmen. Aber auch in der Sparte Functional Materials & Solutions, in der BASF seine weltweiten Geschäfte mit Katalysatoren, Bauchemikalien und Fahrzeuglacken zusammenfasst, lief es kaum besser. Die zuvor schon niedrigen Erwartungen wurden damit immerhin leicht übertroffen.

Unter dem Strich blieb von Januar bis Dezember ein Gewinn von 4,7 Mrd. Euro übrig und damit gut ein Fünftel weniger als 2017. Darin ist jedoch noch die kurz vor der Fusion mit dem Konkurrenten DEA stehende Öl- und Gastochter Wintershall enthalten. Wintershall steuerte zum Nettoergebnis rund 550 Mio. Euro bei. Trotz des Gewinnrückgangs will das Management von BASF an die Aktionäre etwas mehr Geld ausschütten. Demnach soll die Dividende um 10 Cent auf 3,20 Euro erhöht werden. Für 2019 geht das Unternehmen von einem etwas schwächeren Wachstum für die Weltwirtschaft aus, wobei der Vorstand mit einem Zuwachs bei der weltweiten Chemieproduktion in Höhe des Vorjahres rechnet. Auch wenn das Umfeld herausfordernd und von hoher Unsicherheit geprägt ist, wollen wir profitabel wachsen, so der BASF-Manager.

Derweil wird die Aktie des Konzerns auch nach dem jüngsten Kursanstieg nur mit einem niedrigen 2019er KGV von gut 10 bewertet. Mit der jetzt angekündigten Dividendenanhebung würde sich zudem auch wieder eine überaus staatliche Kapitalrendite von 4,7% ergeben. BASF erwirtschaftet obendrein eine hohe Eigenkaptalrendite von über 13% und ist mit einer Eigenkaptalquote von 42% finanziell bestens aufgestellt. Damit entspricht die Aktie wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Leicht im Minus bei aktuell 93,75 Euro präsentiert sich heute im Qualitäts-Index die SAP-Aktie. Europas größter Softwareanbieter hat gestern auf dem “Mobile World Congress“ in Barcelona neue Produkte und eine Vertiefung der Partnerschaft mit Microsoft angekündigt. Dabei konzentrieren sich die Walldorfer schon lange nicht mehr ausschließlich nur auf ERP-Lösungen (Enterprise Resource Planning) für Unternehmen. Vielmehr forciert SAP inzwischen seine Anwendungen auch auf die lukrativen Geschäfte rund um CRM-Lösungen (Customer Relationship Management). Auf der aktuell stattfindenden Messe in Barcelona hat der Konzern deshalb erneut innovative Erweiterungen seiner bestehenden Software-Produktpalette vorgestellt. Demnach soll vor allem die bestehende SAP Leonardo-Plattform um einige zusätzliche Anwendungen für das Internet der Dinge (IoT) ergänzt werden. Die Plattform selbst enthält bereits unterschiedliche Lösungen für Bereiche wie Machine Learning und Big Data Analytics. Von SAP wird mit den Ergänzungen künftig explizit die jeweilige Verknüpfung von IoT-Daten mit verschiedenen Geschäftsprozessen angeboten.

Außerdem will das Unternehmen seine SAP Leonardo IoT-Plattform mit der Cloud-Plattform Azure von Microsoft verknüpfen. Dies soll den Kunden in Zukunft beispielsweise ermöglichen, die eigenen IoT-Daten auch in der Cloud von Microsoft zu verwalten. Letztlich dürften diese Produktinnovationen aber nicht nur den Kunden zu mehr Effizienz verhelfen, mittelfristig sollte auch SAP selbst von der Ausweitung des konzerneigenen Software-Portfolios profitieren. Das Management jedenfalls zeigte sich zuletzt äußerst optimistisch und stellte bis Ende 2020 ein anhaltend robustes Wachstum in Aussicht. Wobei allein die Erlöse im Cloud-Geschäft auf 8,6 bis 9,1 Mrd. Euro anziehen sollen, bei einem Gesamtumsatz von 28,6 bis 29,2 Mrd. Euro. Im vergangenen Jahr lag er noch bei 24,7 Mrd. Euro.