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01.07.
18:50 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: United Internet klettert trotz stockendem 5G-Ausbau auf Jahreshöchststand und BASF will Börsengang von Wintershall Dea offenbar verschieben

Am Mittwoch ist der QIX Deutschland angesichts neuerlicher weltweiter Corona-Infektionswellen schwächer in die zweite Jahreshälfte gestartet. Dabei präsentiert sich der Index am Nachmittag mit 0,8% im Minus bei 12.530 Punkten. United Internet wächst weiter robust, kommt aber beim 5G-Netzwerk derzeit aufgrund schwieriger Roaming-Verhandlungen nur schleppend voran. BASF plant in Anbetracht niedriger Preise für Öl und Gas den Gang der Tochter Wintershall Dea an die Börse wohl später als im 2ten Halbjahr.

Mit einem kräftigen Kursplus von Zeitweise über 3% war am Dienstag im Qualitäts-Index die United Internet-Aktie der unangefochtene Gewinner. Heute notiert sie aber wieder leicht im Minus bei 37,60 Euro. Ausschlaggebend für den gestrigen Anstieg war die Nachricht, wonach die Bundesregierung deutschlandweit bis zu 5.000 Standorten Funklöcher schließen und dafür 1,1 Mrd. Euro in die Hand nehmen will. Die Betreiber müssten sich jedoch an den Kosten beteiligen, so ein Regierungssprecher. Dabei hatte die Tochter des Internet- und Mobilfunkanbieters, 1&1 Drillisch, in 2019 zusammen mit der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefonica erstmals für die Nutzungsrechte von 5G-Frequenzen mehrere Milliarden auf den Tisch gelegt. Mit dem Ausbau seitens des Unternehmens wurde allerdings noch nicht begonnen. Denn auch rund ein Jahr nach der Versteigerung des neuen Mobilfunkstandards ist unter den Netzbetreibern keine Einigung mit United Internet als Neueinsteiger bezüglich der geplanten Roamingnutzung zustande gekommen. Drillisch möchte möglichst flächendeckend und günstig an die Ressourcen herankommen, beschreiben Analysten den Konflikt. Die anderen haben das Interesse, den neuen Wettbewerber möglichst klein zu halten. Da die United Internet-Tochter anders als die drei Konkurrenten bislang noch über kein eigenes Mobilfunknetz verfügt, müssen sie mit 1&1 Drillisch daher über sogenanntes nationales Roaming verhandeln. Hierbei geht es vor allem um die zusätzliche Anmietung von Sendestationen, damit die Kunden des Unternehmens, die sich außerhalb der Zone befinden, in der Drillisch eigene 5G-Masten baut, nicht ins Funkloch fallen, sondern die Netze der anderen Anbieter mitnutzen können. Dem United Internet-Vorstand zufolge sind die Verhandlungen ins Stocken geraten, da er den Rivalen "Mondpreise" bei ihren Angeboten vorwirft.

Aber ungeachtet der Corona-Umstände und Milliardenkosten für den angekündigten Ausbau der 5G-Infrastruktur ist der Mobilfunk-Dienstleisters ordentlich in das Jahr 2020 gestartet. Von Januar bis März konnte dank gut laufender Service-Geschäfte bei 1&1 Drillisch der Umsatz um 4% auf 1,33 Mrd. Euro gesteigert werden. Und auch die Zahl der Neukundenverträge erhöhte sich bei United Internet um gut 170.000 auf nunmehr rund 25 Millionen. Die weiteren Auswirkungen der Covid-19-Krise will das Management derweil auch erst im Rahmen der Halbjahresberichterstattung konkretisieren. Die Aktie wird aber selbst nach der jüngsten Erholung nur mit einem 2020er KGV von 15 und einem KUV von 1,3 bewertet, was für eine innovative Wachstumsfirma viel zu niedrig ist. Dazu erwirtschaftet das Unternehmen trotz Neuausrichtung eine starke EBIT-Marge von 16% und wächst mit einer soliden Eigenkapitalquote von 47%. Damit notiert sie zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Im Qualitäts-Index gibt heute dagegen die Aktie von BASF deutlicher auf 48,70 Euro nach. Der weltgrößte Chemiekonzern hatte zuletzt mitgeteilt, am Verkauf seiner Beteiligung Wintershall Dea festhalten zu wollen. Aufgrund der schlechten Marktbedingungen insbesondere der sehr niedrigen Preise für Öl und Gas werden wir den Börsengang aber voraussichtlich verschieben, sagte kürzlich der Finanzchef auf der Online-Hauptversammlung des Unternehmens. Bis kurz vor der Corona-Pandemie hatte BASF noch geplant, das Öl- und Gasunternehmen im 2ten Halbjahr 2020 an die Börse zu bringen. Auch wolle man weiterhin in den kommenden Jahren den Anteil an Wintershall Dea sukzessive reduzieren, betonte der Manager. Erst im vergangenen Jahr wurde die Öl- und Gastochter Wintershall mit dem Konkurrenten Dea fusioniert. Allerdings steht Wintershall Dea wegen des laufenden Baus der umstrittenen Leitung “Nord Stream 2“ derzeit verstärkt im Fokus. Die ehemalige BASF-Tochter ist an der Pipeline, die Gas direkt von Russland über die Ostsee nach Deutschland transportieren soll, auch finanziell beteiligt. Das Projekt selbst ist den USA aber ein Dorn im Auge und Firmen, die daran mitwirken, drohen erhebliche strafrechtliche Sanktionen. Deshalb liegt es derzeit auch auf Eis. Die Amerikaner argumentieren, Deutschland begebe sich damit in Abhängigkeit von russischem Gas. Nach dem Baustopp hatte Russland jedenfalls sogar sein eigenes Spezialschiff für die Verlegung von Gasröhren in Bewegung gesetzt, um Nord Stream 2 zu Ende zubringen.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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