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QIX Dividenden Europa: Renditestarker Stromnetzbetreiber Red Electrica zahlt Investoren weiterhin 6% Rendite und Pharmahersteller Orion hält 2020er Gewinnausschüttung trotz Corona-Belastungen stabil

Am Montag setzen Anleger im Zuge der zunehmenden Covid-19-Impfungen weiterhin auf eine deutliche Wirtschaftserholung. In diesem Umfeld zeigt der QIX Dividenden Europa Index am Nachmittag ein Plus von 0,7% auf 11.295 Punkte. Energieversorger Red Electrica legt Pläne für den Stromnetzausbau bis 2026 vor, aufgrund hoher Investitionen (5,68 Mrd.) könnte aber die Dividende darunter leiden. Orion schließt 2020 mit seinen Human- und Tierarzneimitteln ungeachtet vieler Herausforderungen erfolgreich ab und gilt weiterhin als solider Dividendenzahler.

Kaum verändert hat sich im Dividenden-Index in den vergangenen Monaten der Kurs der Red Electrica-Aktie. Am heutigen Montag zeigt sie aber leicht positive Vorzeichen und steht bei aktuell 15,05 Euro. Der spanischen Energieversorger, der als Eigentümer von Hochspannungsleitungen für die technische Verwaltung des Stromnetzes verantwortlich ist, bekam nicht nur aufgrund des schweren Covid-19-Ausbruchs in dem Land eine deutlich niedrigere Stromnachfrage zu spüren. Auch der vom Management vorgegebene „National Transmission Grid Development“-Plan für 2021-2026, mit dem der Stromnetzausbau vorangetrieben werden soll, sorgt bei Investoren für Bedenken, wie lange noch die derzeit hohen Dividenden-Ausschüttungen finanziert werden können. Da Red Electrica das Elektrizitätsnetz in Spanien quasi in einer monopolähnlichen Stellung betreibt, und immerhin gut 93% der Erlöse von zuletzt 2,07 Mrd. Euro aus dem Heimatmarkt kommen, ist das Geschäft eigentlich risikoarm. Für den Ausbau des Stromnetzes werden für die kommenden 5 Jahre allerdings Investitionen von insgesamt 5,68 Mrd. Euro eingeplant, plus zusätzlich 759 Mio. Euro an internationalen Netz-Anbindungskosten. Die Gewinnmarge des Stromnetzverwalters im operativen Geschäft war in der Vergangenheit bislang immer bemerkenswert hoch, und lag zuletzt bei 36%. Mit diesem ungewöhnlich starken Profitabilitätswert sollte es Red Electrica aber gelingen das Vorhaben problemlos zu finanzieren.

Analysten sehen jedoch schon für 2021 eine leicht sinkende Cashflow-Entwicklung. Die Dividende dürfte zwar für dieses und das kommende Jahr stabil bleiben, erst danach wird mit einer etwaigen Kürzung gerechnet. Das Problem ist einfach die hohe Ausschüttungsquote bei zugleich steigenden Kapital- und Investitionskosten. Lagen die Dividendenzahlungen des Unternehmens vor 10 Jahren noch bei 172 Mio., so stiegen sie 2020 auf 563 Mio. Euro. Mit dem renditestarken Stromgeschäft haben die Spanier in der Vergangenheit neben üppigen Dividenden zumindest auch ihren Expansionskurs nach Chile und Peru finanziert. Experten erwarten bei Red Electrica ab 2023 sogar mit einer schuldenfinanzierten Gewinnausschüttung, die gegenwärtige Verschuldung ist mit 6,78 Mrd. Euro allerdings schon überdurchschnittlich hoch und erreicht ein “Net debt to Equity“-Verhältnis von 173%. Im Vergleich zu anderen europäischen Stromnetzbetreibern ist die bisherige Dividendenkontinuität des Unternehmens aber fast schon einzigartig. Während der vergangenen 20 Jahre wurden die Ausschüttungen aufgrund robuster Cashflows immerhin jedes Geschäftsjahr beständig angehoben. Und aktuell wird die Aktie von Red Electrica mit einem moderaten KGV von 13 bewertet und bietet eine nach wie vor attraktive Dividendenrendite von 6,1%.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Am Montag liegt im Dividenden-Index nach den jüngsten Abgaben auch die Aktie der Orion Corporation mit 1,2% im Plus bei gegenwärtig 36,15 Euro. Das Management des finnischen Pharma- und Diagnostikunternehmens will trotz Belastungen durch die anhaltende Pandemie die Dividendenhöhe für 2020 bei unverändert 1,50 Euro belassen. Insgesamt plant das Unternehmen, das sich auf die Erforschung und Entwicklung innovativer medizinischer Behandlungen von Krankheiten und diagnostische Test spezialisiert hat, an seine Aktionäre rund 210,69 Mio. Euro auszuzahlen. Dabei war das letzte Jahr für Orion mit seinen Human- und Tierarzneimitteln ungeachtet vieler Corona-bedingter Herausforderungen durchaus erfolgreich. Immerhin legte der Umsatz von 1,05 Mrd. im Vorjahr auf nunmehr 1,08 Mrd. Euro zu. Darin enthalten waren auch Meilensteinzahlungen in Höhe von 42 Mio. Euro. Die Zusammenarbeit mit Partnern ist ein wichtiger Baustein des Geschäfts innerhalb der Gruppe. Weltweite Kooperationen und eingenommene Lizenzen schwankten allerdings von 2014 bis 2020 im Bereich von 5 Mio. bis 50 Mio. Euro. Covid-19 hatte bei dem Gesundheit-Dienstleister aber vor allem im März/April vergangenen Jahres auf die Produktion und Logistik einen negativen Einfluss, da die teils starke Nachfrage nach pharmazeutischen Mitteln, Orion als Entwickler und Hersteller an seine Grenzen brachte. Der Vorstand verwies hierbei insbesondere auf Arzneien zur Behandlung von Atemwegsbeschwerden. Zu den wichtigsten globalen Kunden zählen in normalen Zeiten aber hauptsächlich Fach- und Tierärzte sowie Apotheken, Krankenhäuser und Gesundheitszentren sowie Labors. Investoren erhalten die angekündigte Dividende im April und können sich diesbezüglich über eine aktuelle Rendite von 4,2% freuen, allerdings liegt die Ausschüttungsquote bei ungewöhnlich hohen 96%.



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