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TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index: Booking Holdings trotzt anhaltender Reiseflaute weiterhin mit 20%iger Gewinnmarge und JPMorgan Chase sorgt mit Dividende von fast 4% für Spitzenwert

Die US-Börsen haben am Mittwoch durchweg positiv auf wieder robuste Konjunkturdaten reagiert. In diesem Markumfeld kletterte auch der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index um 0,9% auf 15.261 Punkte. Sommermonate sorgen bei Booking wieder für mehr Reisebuchungen, die Aktie kommt zudem weiter auf eine adjustierte Dividendenrendite von fast 12%. JPMorgan Chase schüttet dank bis zuletzt robuster Geschäfte hohe Gewinnanteile aus, erwartet für 2020 aber auch ansteigende Kreditausfälle.

Eine deutliche Erholung verbuchte am Mittwoch im TraderFox-Index die Aktie von Booking Holdings. Am Ende schloss sie mit 2,2% im Plus bei 1.710,70 USD. Dabei spürt das Unternehmen als weltweit größte unabhängige Online-Reisebuchungs-Plattform nach den globalen Reise- und Tourismusbeschränkungen im Rahmen des Corona-Ausbruchs erste Erholungstendenzen. Als Anbieter von Travel- und Mietwagenbuchungen sowie von Individualreisen und Kreuzschifffahrten waren die Buchungsrückgänge in den letzten Monaten besonders schmerzhaft. Allein im letzten Quartal, das am 30.Juni endete, musste Booking einen Gewinneinbruch von über 80% gegenüber dem Vorjahreszeitraum hinnehmen. Mit einer Umsatzgröße von zuletzt 11,4 Mrd. USD kann dies das Unternehmen aber temporär immer noch besser verkraften als kleinere kapitalschwache Reiseanbieter. Zumal das Management auf den Geschäftseinbruch mit einem deutlichen Abbau von Mitarbeitern reagiert hat. Weltweit wurde hierbei immerhin gut 25% der Belegschaft vor die Tür gesetzt. Letztlich blieb der Reisebuchungsspezialist so auch während der Krisenmonate profitabel, und erzielte eine nach wie vor beachtliche Gewinnmarge von über 20%, was die robuste Qualität des Geschäftsmodells einmal mehr trotz zunehmender Konkurrenten herausstellt. So hatte der Markteintritt von Technologieunternehmen wie Google und des Vermietungsanbieters Airbnb bereits in den Quartalen weit vor Covid-19 bei Booking für niedrigeres Wachstum gesorgt.

In den vergangenen 5 Jahren stiegen die Erlöse auch nur noch im Schnitt um 12%. Auch kommen die meisten Buchungen dabei weiterhin über die eigenen Töchter Priceline, Kayak und Open Table aus Europa und Nordamerika. Mit der Marke Agoda konzentriert sich das Unternehmen zudem auf hochmargige Reisedienstleistungen in Asien. Für Booking bleibt aber die zukünftige Entwicklung der Pandemie einer der wichtigsten Haupteinflussfaktoren auf das internationale Geschäft. Obwohl operativ zuletzt über die Sommermonate eine leichte Buchungszunahmen vermeldet wurde. Kurz zuvor hatte sich das Unternehmen noch mit der Ausgabe von Anleihen frisches Kapital in Höhe von 3,2 Mrd. USD besorgt. Da Booking aber keine Dividende zahlt und normalerweise sein Geld vor allem in den Geschäftsausbau steckt, werden Investoren hier enttäuscht. Allerdings wurden in 2019 auch aktiv eigene Aktien zurückgekauft, was folglich eine eindrucksvolle adjustierte Dividendenrendite von fast 12% ergibt.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Im TraderFox-Index konnte am Mittwoch auch die Aktie von JPMorgan Chase um 1,0% zulegen und schloss damit bei 96,20 Euro. Vergangene Woche hatte sich der Vorstand des amerikanischen und traditionsreichen Bankhauses voran zu der Geschäftsentwicklung im 3.Quartal geäußert, und dabei auf höhere Kreditkartenumsätze der Kunden hingewiesen, die eine Erholung des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes hindeuten würden. Schon in den ersten 6 Monaten summierten sich die Zins- und Gebührengewinne dieser Sparte auf 28,3 Mrd. USD und sollen in 2020 in etwa 55 Mrd. erreichen. JPMorgan Chase verzeichnet derzeit zudem auch steigende Kundeneinlagen, da nach der raschen Zinssenkung der US-Notenbank auf nahe Null einfach risikoarme Anlagemöglichkeiten fehlen. Das Unternehmen selbst hat sich aber zuletzt immer mehr auf nur noch 4 Kerngeschäftsbereiche konzentriert, dennoch wurde vor allem das reine Bankgeschäft von der gegenwärtigen Konjunkturkrise erfasst. Ein Großteil der Erlöse wird aber im Investmentbanking verdient, außerdem bietet JPMorgan Chase vermögenden Kunden auch Asset & Wealth Management an.

Bis vor der Pandemie liefen die Finanzierungs- und Kapitalanlagegeschäfte des Unternehmens mit Nettomargen von teils über 30% mehr als bestens. Verantwortlich hierfür waren vor allem über die Jahre gestiegene Gebühreneinnahmen aus Hypothekenfinanzierungen sowie boomende Anleihe-Geschäfte. Der jüngste Q2-Bericht brachte der Traditionsbank aber erstmal einen Umsatzeinbruch von über 20%. Zugleich wurden vorsorglich rund 9. Mrd. USD zurückgestellt, um etwaige künftige Kreditausfälle besser abzufedern zu können. Zuletzt schüttete JPMorgan Chase jedenfalls gut 47% seiner Gewinne als Dividende aus. Somit bringt der jüngste Kursrückgang der Aktie gegenwärtig eine solide Kapitalrendite von 3,8%. Viel interessanter hingegen ist aber auch hier die adjustierte Dividendenrendite der zurückliegenden 3 Geschäftsjahre, die sich auf immerhin durchschnittlich 5,7% summiert.

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