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16.08.
16:09 Uhr
Marktberichte International

TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index: eBay`s steigende Q2-Onlineerlöse und Aktienrückkäufe treiben Aktie über 7% nach oben und Allstate übernimmt Autoversicherer SafeAuto für 300 Mio. USD

An der Wall Street ist am Freitag die jüngste Rekordjagd angesichts enttäuschender Konjunkturdaten etwas ins Stocken geraten. In diesem Markumfeld legte der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index aber um 0,7% auf 19.760 Punkte zu. Pandemie-bedingter Umsatzboom dürfte eBay auch weiterhin höhere Umsätze bringen, in Q2 wurden zudem eigene Aktien für 1,5 Mrd. USD eingezogen. Übernahme von SafeAuto soll Wachstum bei Versicherer Allstate wieder anzukurbeln, die Papiere bringen derzeit eine Kapitalrendite von 2,4%.

Kräftige Zugewinne von über 7% konnte am Freitag im TraderFox-Index die Aktie von eBay hinlegen, die am Ende zu einem Schlusstand von 74,00 USD führten. Die starke Kurseinwicklung verwundert dabei nicht, hat sich doch die Corona-Pandemie für das Internet-Auktionshaus, angesichts des online-basierten Geschäftsmodells, als richtiger Umsatz- und Gewinntreiber erweisen. Die zuletzt gesehenen Wachstumsraten, die in 2020 immerhin zu einem beachtlichen Erlöszuwachs von 28% führten, dürften sich künftig allerdings etwas abschwächen. Wie ebay in der letzten Woche zunächst mitteilte, sei das Handelsvolumen im 2.Quartal zwar niedriger als ein Jahr zuvor gewesen, dafür legte der Umsatz aber mit +11% weiterhin zu. Insgesamt kam der Online-Marktbetreiber mit weiteren positiven Nachrichten für die Anteilseigner an die Öffentlichkeit. In den letzten 3 Monaten profitierte das Unternehmen vor allem von geschalteten Werbeanzeigen und den digitalen Bezahlmöglichkeiten, die das Umsatzwachstum ungeachtet geringerer Handelsgeschäfte auf der E-Commerce-Plattform angetrieben haben. Zudem konnte ebay neben höheren Verkaufsgebühren seine Kostenstruktur senken, was den freien Cashflow im Quartal auf 34% der Erlöse ansteigen ließ. Kein Wunder also, das Investoren die Aktie wieder verstärkt zukauften. Schließlich dürften höhere Gewinne zu steigenden Dividenden und Aktienrückkäufen seitens des Unternehmens führen. Von April bis Juni wurden vom Management bereits eigene Aktien für rund 1,5 Mrd. USD eingezogen. Die von eBay über die letzten 5 Jahre getätigten Rückkäufe bringen sogar eine adjustierte Dividendenrendite von stattlichen 6,5%.

Für das laufende 3.Quartal prognostizierte der Vorstand der digitalen Handelsplattform jedoch nur noch ein Anziehen der Umsätze um 6 bis 8%, was letztlich wieder in den Normalbereich fallen würde. Gegenüber dem boomenden Covid-19-Vorjahr wäre dies allerdings ein Rückgang von rund 38%, und käme einem operativem “Soft-landing“ nahe. Dies sorgte aber nicht für Sorgenfalten. Zumal eBay mit seinen wieder innovativen E-Commerce-Handelsgeschäften weiterhin bestens aufgestellt ist, höherer Transaction-Gebühren durchsetzen konnte und zudem mit einer operativen Marge von 26% auch noch viel profitabler als der Online-Gigant Amazon arbeitet. Die Aktien-Bewertung jedenfalls bleibt, vor allem auch was die zukünftigen Perspektiven betrifft, mit einem derzeitigen KGV von 16 einfach zu niedrig. Und da die eBay-Papiere in den letzten Monaten schon stark gestiegen sind, hat sich die reguläre Dividendenrendite auch auf nur noch 0,95% verringert.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Beachtliche Stärke zeigte im TraderFox-Index in den letzten Tagen die Allstate-Aktie, am Freitag gab sie allerdings leicht auf 135,10 USD nach. Der amerikanische Versicherer, der sich in erster Linie neben klassischen Lebensversicherungen- und Autopolicen auf Sach- und Haftpflichtversicherungen konzentriert, ist mit seinen Töchtern Allstate Protection, Allstate Life und Allstate Benefits vor allem in den USA und Kanada präsent. Und operativ läuft es für das Unternehmen, das mit zu den beständigsten Dividendenwerten des Landes gehört, nach dem Krisenjahr wieder gut. Gerade durch die Pandemie war das Prämien-Wachstum mit nur +1% bei Allstate überschaubar, da weniger versicherte Autos auf den Straßen unterwegs waren. Was zugleich aber auch zu weniger Schadensfällen führte. Das Management hat sich jedenfalls im Vorjahr von renditeschwachen Sparten getrennt. Um das gruppenweite Wachstum aber wieder anzukurbeln, wurde im Juni für 300 Mio. USD der Autoversicherer SafeAuto übernommen, nachdem zuletzt der im Sommer 2020 für 4 Mrd. übernommene Lebensversicherer National General ins Unternehmen integriert wurde. Allstate hatte sich hierdurch immerhin eines der größten Netzwerke an eigenständigen Versicherungsmaklern in Amerika einverleibt.

In dem herausforderndem Niedrigzins- und Covid-19-geprägtem Umfeld des Vorjahres hat sich der Versicherer aber dennoch gut geschlagen und einen Kapitalanlageertrag von 2,95 Mrd. USD erzielt, was aber gut 9% unter dem Wert von 2019 lag. In den jüngsten Quartalen lag die Eigenkapitalrendite im Versicherungsgeschäft jedenfalls wieder bei beindruckenden 15%, während der Branchendurchschnitt nur einstellige Werte erreichte. Die Aktie von Allstate bringt nach dem jüngsten Höhenflug derzeit auch nur noch eine dividendenbasierte Kapitalrendite von 2,4%, die durchschnittliche adjustierte Rendite der vergangenen 3 Jahre liegt aber immerhin bei 7%. Mit einem gegenwärtigen KGV von 10 ist sie auch noch vergleichsweise unterbewertet.

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