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TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index: Investmentbank Morgan Stanley sieht bei AT&T neben 5 bis 6% Dividende für 2022 viele Kurstreiber und Bristol Myers Squibb stellt 15 Mrd. USD für zusätzliche Aktienrückkäufe bereit

An den US-Börsen brachten nach der Euphorie vom Vortag am Donnerstag neu aufgeflammte Zinssorgen vor allem Technologiewerte unter Druck. In diesem Umfeld zog aber der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index um 1,5% auf 19.948 Punkte an. Analysten sehen bei der AT&T-Aktie in 2022 unter anderem durch den Verkauf von WarnerMedia und der hohen Dividende ein Kurspotenzial über 20%. Bristol Myers gibt 10%ige Anhebung der Quartalsdividende auf 0,54 USD sowie zusätzliche Mittel für weitere Aktienrückkäufe bekannt.

Unter den größten Gewinnern im TraderFox-Index war am Donnerstag die Aktie von AT&T zu finden, die nach einem Analystenkommentar um rund 7% auf 23,70 USD anzog. Die jüngste Kursschwäche bei dem Telekomdienstleister habe gemessen an Chancen und Risiken für Anleger eine interessante Möglichkeit geschaffen, schrieben gestern die Analysten der Investmentbank Morgan Stanley. Sie rechnen für 2022 mit vielen Kurstreibern, darunter eine Zusammenlegung der Tochter WarnerMedia mit Discovery. Für die Papiere von AT&T werde zudem ein Kursziel bei 29,00 USD gesehen. Dabei hat das Mobilfunk- und Medienunternehmen in den zurückliegenden Monaten einige Kerngeschäftsteile verkauft, um sich nur noch auf sein Hauptgeschäft rund um Kommunikations-Dienste sowie den milliardenschweren Infrastruktur-Ausbau des 5G-Mobilfunknetzwerkes zu konzentrieren. Wobei AT&T neben dem Verkauf der Kabel-TV-Sparte (DirecTV) auch seine Medientochter WarnerMedia in einem 43 Mrd. USD schwerem Deal an den US-Entertainmentriesen Discovery übertragen hatte. Während Discovery durch den Zukauf ab 2023 zusätzlich mit bis zu 4,1 Mrd. USD an Erlösen rechnet, hat das Management von AT&T noch nicht entschieden, wie die Abspaltung den Aktionären zugutekommen könnte. Geplant ist hier entweder ein “Spin-off“ oder auch ein “Split-off“, beide Varianten dürften aber zum Vorteil der Anleger gestaltet werden.

Was den Aktienkurs aber in den letzten Monaten nach unten gedrückt hat, ist die durch den WarnerMedia-Deal im Frühjahr zu erwartende geringere Gewinnausschüttung. Diese dürfte bei AT&T aber dennoch überdurchschnittlich attraktiv ausfallen. Immerhin erzielt der Telekomanbieter weiterhin gut abschätzbare Cashflows, die schon in der Vergangenheit vor allem durch solide Zuwachsraten im Mobilfunkgeschäft generiert wurden. Vor der Ankündigung der Aufspaltung im Mai lag die Ausschüttungsquote des Unternehmens jedenfalls bei 63%. Innerhalb der letzten 6 Monate haben die AT&T-Papiere aber rund 15% an Wert verloren. Aktuell bietet die Aktie dadurch auch knapp gut 8,7% an Dividendenrendite. Bislang wurden von dem Mobilfunkspezialisten immer rund 40% des jährlich erwirtschafteten freien Barmittelflusses von zuletzt mehr als 40 Mrd. USD ausgeschüttet. Folglich gehen Analysten bei AT&T auch davon aus, dass sich in 2022 mit der angekündigten Dividendenreduzierung die Rendite wieder zwischen 5 und 6% einpendeln sollte. In den USA hat das Unternehmen jedenfalls beim Ausrollen des derzeitigen 5G-Mobilfunknetzwerkes eine führende Rolle gegenüber Konkurrenten wie T-Mobil US und Verizon übernommen.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Am Donnerstag verzeichnete im TraderFox-Index auch die Aktie von Bristol Myers Squibb kräftige Kursgewinne von über 2,5% auf 62,20 USD. Die Papiere des amerikanischen Pharmaproduzenten wurden zuletzt von einer unerwarteten Dividendenerhöhung sowie zusätzlichen Mitteln für weitere Aktienrückkäufe angetrieben. Vom Management wurde Anfang der Woche eine 10%ige Anhebung der Quartalsdividende auf 0,54 USD bekannt gegeben. Auf das Gesamtjahr gesehen, bringt die Aktie des Unternehmens, zu dessen aktuellen Wachstumstreibern neben dem Krebsmedikament Revlimid vor allem auch der Blutverdünner Eliquis gehört, bis zu 3,2% an Kapitalrendite. Der Vorstand von Bristol Myers hat zudem zusätzliches Geld für künftige Aktienrückkäufe in Höhe von 15 Mrd. USD genehmigt, diese sollen aber verteilt über mehrere Jahre stattfinden. Die jüngsten Kursgewinne tun den Bristol Myers-Papieren jedenfalls sehr gut, immerhin zeigten sich Investoren in den zurückliegenden Monaten enttäuscht darüber, dass es keine neuen Übernahme-Nachrichten gab. Außerdem musste der Pharmariese bei seinem neu entwickelten Herzmedikament Mavacamten unerwartete Verzögerungen beim US-Zulassungsverfahren vermelden. Auch das zuletzt erzielte geringere Wachstum bei dem Krebsmittel Opdivo ließ einige Anleger zuhaltend agieren.

Die Bewertung von Bristol Myers ist dafür mit einem KGV von 8 weiterhin vor allem auch Branchenweit viel zu billig. Zumal sich gegenwärtig rund 50 Wirkstoff-Kandidaten in der Pipeline befinden, was auslaufende Arzneimittel-Patente umsatztechnisch in Zukunft abfedern sollte. Für das Unternehmen, das in den zurückliegenden 5 Jahren auch dank einiger Zukäufe um 135% gewachsen ist, spricht vor allem aber die bisherige Dividendenkontinuität. Immerhin hat Bristol Myers seine Gewinnanteile in den letzten 30 Jahren immer zuverlässig ausgeschüttet, und ungeachtet zahlreicher negativer Corona-Einflüsse waren es für 2020 sogar gut 9% mehr.

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