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TraderFox Graham-Value Offensive Index: Deshalb sind die Bewertungen von CDK Global und Comcast trotz prächtiger Geschäfte so niedrig

Auch am Dienstag haben die US-Aktienmärkte ungeachtet dem weiter ungelösten Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China ihre seit Wochen anhaltende Erholung fortgesetzt. Der breiter gefasste S&P 500-Index kletterte dabei um 0,7%, während der TraderFox Graham-Value Offensive Index nur ein kleines Plus auf 13.085 Punkte hinlegte. IT-und Marketingdienstleister CDK Global überrascht in Q2 mit Umsatz- und Gewinnanstieg, die Aktie legt daraufhin zweistellig zu. US-Medienkonzern Comcast will 2019 nach durchwachsenem Vorjahr vor allem im Breitband- und Streamingbereich durchstarten.

Eine regelrechte Kursexplosion zeigte am Dienstag im TraderFox-Index die Aktie von CDK Global. Zum Handelsende lag sie kräftig mit 10,3% im Plus bei 54,30 USD. Das US-Unternehmen, das weltweit Softwareanwendungen und IT-Komplettlösungen für den Automobil-Einzelhandel anbietet, konnte gestern mit seinem Q2-Zahlen (31.12) sowohl die Umsatz- also auch die Gewinnerwartungen übertreffen. Dabei vermeldete CDK Global einen Anstieg der Erlöse gegenüber dem Vorjahr um 5% auf 590 Mio. USD, während der Quartalsgewinn auf 0,98 USD je Aktie kletterte und damit gut 9% über den Konsensschätzungen lag. Letztlich wurde mit 448 Mio. USD ein Großteil des Umsatzes in Nordamerika erzielt. Wir hatten ein großartiges Quartal und sind erfreut über die anhaltende Dynamik des Geschäfts, kommentierte der Vorstand die unerwartet starken Zahlen. Für CDK Global sind die anziehenden Umsätze überaus erfreulich, zumal die Geschäftsentwicklung in den letzten Jahren trotz wirtschaftlichem Aufschwung in Amerika eher stagnierte. Auch wenn das Unternehmen zuletzt einen deutlichen Gewinnanstieg von fast 16% innerhalb der zurückliegenden 5 Jahre verzeichnete, so ist es doch vom Kaufinteresse der Autokäufer und den Wachstumsaussichten der Autohändler in gewisser Weise abhängig.

Letztlich greifen die Kunden bei CDK Global in erster Linie auf die angebotenen Technologie- und Marketingdienstleistungen zurück. Und das Management hat hierbei insbesondere auch die Kostenseite im Griff, nicht umsonst liegt die operative Marge bei beachtlichen 27%. Für 2019 jedenfalls erwartet das Unternehmen einen Umsatzanstieg auf 2,32 bis 2,35 Mrd. USD, was einem Zuwachs von 6% entsprechen würde. Bei einem durchschnittlich erwarteten 10%igen Gewinnwachstum für die kommenden Jahre, ist das KGV der Aktie jedenfalls mit 11 nur moderat.

Der TraderFox Graham-Value Offensive Index enthält 20 Value-Aktien, die anhand verschiedener klassischer Bewertungskennzahlen und ihrer Volatilität bewertet werden. Bei der Aktienauswahl werden Faktoren wie das Ausschütten einer Dividende, ein niedriges Kurs-Buchwert-Verhältnis, ein positives EPS-Wachstum, konstant positive Gewinne während der letzten 5 Jahre, eine geringe Verschuldung sowie ein hohes Verhältnis aus Umlaufvermögen zu kurzfristigen Verbindlichkeiten positiv bewertet. Weitere Auswahlkriterien sind eine hohe Kapitalrendite und eine niedrige Unternehmensbewertung.

Ebenfalls zulegen konnte gestern im TraderFox-Index die Aktie der Comcast Corporation. Bis zum Schluss kletterte sie um 1,1% auf 37,15 USD. Obwohl das US-Medienunternehmen in den USA zu den größten Video-, Breitband-Internet- und Telekommunikationsanbietern gehört, bewegte sich die Aktie im vergangenen Jahr nur seitwärts. Comcast betreibt dabei eine Vielzahl an Kabelnetzen und produziert über seine zweite Geschäftssparte verschiedene Film- und TV-Produktionen. Für den durchwachsenen Geschäftserfolgt sorgte 2018 auch die verlorene Übernahmeschlacht um den Kauf von Geschäftsteilen des US-Medienkonzerns Twenty-First Century Fox, den letztlich der Unterhaltungskonzern Disney für sich beanspruchen konnte. Dafür konnte Comcast die restlichen Anteile an dem englischen Pay-TV-Sender Sky übernehmen. Auch machte dem Unternehmen der anhaltende Kundenschwund im wichtigen Kabelgeschäft zu schaffen. In dieser Sparte werden vor allem die eigenen Entertainment-, Nachrichten- und Sport-Sendung unter anderem über die Tochter NBC Universal Media vertrieben. Allerdings konnte Comcast den Rückgang mit steigenden Kundenzahlen bei seinen TV- und Internetbreitband-Angeboten zumindest ausgleichen.

Beeindruckenderweise legte der gruppenweite Umsatz trotz zunehmender Konkurrenz durch Streaming-Dienste wie Netflix und Amazon in den letzten 5 Jahren im Schnitt immerhin um 6% zu. Die Gewinne kletterten währenddessen sogar um 12%. Und das in einer durchaus wettbewerbsintensiven Branche, die sich zudem gerade im Wandel befindet. Für dieses Jahr wird jedenfalls entscheidend sein, wie Comcast dem Kundenverlust in der Kabelsparte entgegenwirkt und wie sich die Beteiligung an dem US-Streaminganbieter Hulu entwickelt. Auch dürfte sich letztlich zeigen, welche Tragweite der jüngste Disney/Fox-Deal auf die gesamte Unterhaltungsindustrie hat. Die Aktie jedenfalls ist bei einem erwarteten Gewinnzuwachs von 13% mit einem KGV von 12 nicht zu teuer.

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