TraderFox Graham-Value Offensive Index: Warum UGI Corporation ein neues Jahreshoch erreicht und Mondelez International noch profitabler werden will

Während der breiter gefasste S&P 50 am Dienstagabend aufgrund des Ölpreis-Rückgangs leichte Verluste verbuchte, erzielte der TraderFox Graham-Value Offensive Index ein kleines Plus auf 13.246 Punkte. US-Versorger UGI Corporation vermeldet dank warmer Temperaturen starke Geschäftszahlen und markiert Rekordhoch. Mondelez International arbeitet derzeit mit gezielten Effizienzsteigerungen, um sein Gewinnwachstum zu verbessern.

Deutliche Zugewinne konnte gestern im TraderFox-Index die Aktie des Strom- und Gasversorgers UGI Corporation verzeichnen. Den Handelstag beendete sie letztlich mit 2,5% im Plus bei 57,97 USD und damit auf einem Jahreshoch. Das US-Unternehmen ist ein äußert breit diversifizierter Energieerzeuger, zu dessen wichtigsten Geschäftsfeldern neben der Stromerzeugung unter anderem der Vertrieb von Flüssiggas gehört. Aber auch in der Heizungs-, Belüftungs- und Elektrobranche ist es aktiv. Der Grund für den Kursanstieg der Aktie waren überraschend gute Zahlen, die UGI gestern für das 4.Quartal präsentierte. Angesichts des anhaltend warmen Wetters und der damit verbundenen höheren Absatzmengen konnte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr leicht auf 1,27 Mrd. USD gesteigert werden. Für das gesamte Geschäftsjahr (30.Sept) vermeldete das Unternehmen Erlöse in Höhe von 7,65 Mrd. USD, nach 7,49 Mrd. im Jahr zuvor. Als Nettogewinn blieben dabei rund 719 Mio. USD übrig. Auch für 2019 erwartet das Management von UGI leicht steigende Umsätze und verbesserte Ergebnisse. Dies sei jedoch von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie dem Wetterumfeld abhängig. Unterm Strich wird das Geschäftsmodell des Versorgers mit soliden Finanzen und einer aktionärsfreundlichen Dividendenpolitik untermauert. Zwar bietet UGI aktuell nur eine Kapitalrendite von 1,8 %. Dahinter steht aber nicht nur ein 32jähriges Dividendenwachstum sondern auch eine durchgängige Dividendenhistorie, die bis ins Jahr 1885 zurückgeht. Beachtlich ist zudem auch das Gewinnwachstum der zurückliegenden Jahre. Im Schnitt lag es in den letzten 5 Jahren bei rund 15%, der Umsatz stagnierte allerdings während dieser Zeit.

Der TraderFox Graham-Value Offensive Index enthält 20 Value-Aktien, die anhand verschiedener klassischer Bewertungskennzahlen und ihrer Volatilität bewertet werden. Bei der Aktienauswahl werden Faktoren wie das Ausschütten einer Dividende, ein niedriges Kurs-Buchwert-Verhältnis, ein positives EPS-Wachstum, konstant positive Gewinne während der letzten 5 Jahre, eine geringe Verschuldung sowie ein hohes Verhältnis aus Umlaufvermögen zu kurzfristigen Verbindlichkeiten positiv bewertet. Weitere Auswahlkriterien sind eine hohe Kapitalrendite und eine niedrige Unternehmensbewertung.

Kleinere Abgaben musste gestern dagegen im TraderFox-Index die Aktie von Mondelez International auf 44,08 Euro hinnehmen. Der US-Lebensmittelhersteller, der für sein großes Markenspektrum bekannt ist und vor allem Produkte wie Philadelphia, Milka oder Oreo vertreibt, hat Wachstumsprobleme. Diese Entwicklung ist bereits schon bei einigen Wettbewerbern in ähnlicher Form zu beobachten. Zwar hat Mondelez über etliche Jahren hinweg seine Gewinne beachtlich steigern können, aber seit einigen Quartalen nur noch bei gleichzeitig reduzierter Kostenbasis. Das organische Wachstum des Unternehmens war dabei zuletzt nur noch im niedrigen einstelligen Bereich, während die Gewinne stärker zulegten, jedoch nur aufgrund drastisch nach unten gedrückter Betriebsausgaben. In den zurückliegenden Quartalen schaffte es Mondelez im Schnitt gegenüber dem Vorjahr seine Erlöse um 2,4% zu erhöhen. Getrieben wurden die Anstiege insbesondere durch anziehende Absatzmengen (0,3%) und Preiserhöhungen (2,1%). Dabei legten die Umsätze des Lebensmittelproduzenten zuletzt gerade in den aufstrebenden Ländern wie China und Indien insgesamt am stärksten zu. Dank umfassendem Markenportfolio erlaubt es das Geschäftsmodell jedenfalls, mit Effizienzsteigerungen und verbesserter Skalierung das Gewinnwachstum insgesamt bedeutend zu beschleunigen. Dadurch hat Mondelez seine operative Marge schon seit 2013 von 10,3% auf jüngst 16,3% steigern können. Für 2018 wird sogar eine weitere Verbesserung auf 17% angestrebt, bei gleichzeitig zweistelligem Gewinnanstieg und ohne Währungseinflüsse. Letztlich gibt es einige Wege seine Profitabilität gezielt zu erhöhen. Der Milka-Hersteller fokussiert sich aber in erster Linie darauf, das meiste aus einem Dollar Umsatz zu machen. Uns das scheint sehr gut zu funktionieren.

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