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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Aufzugsbauer KONE legt angesichts brummender Q1-Geschäfte bärenstarke Zahlen vor und Amadeus IT strebt schnelle Rückkehr zu alter Wachstums- und Margenstärke an

Durchweg enttäuschende Konjunkturdaten aus der EU bremsen am Donnerstag den TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index zunächst wieder aus. Dabei liegt der Index am Nachmittag mit 0,3% im Plus bei 99,50 Punkten. Aufzugsspezialist KONE kann Umsatz in Q1 um 6% steigern und bekräftigt derzeitige Erholung des chinesischen Marktes. Reisebuchungs-Systemanbieter Amadeus IT will nach jüngsten Erlösrückgängen angesichts des gedrosselten Luftverkehrs ab Sommer wieder durchstarten.

In Anbetracht starker Geschäftszahlen war die KONE-Aktie im Qualitäts-Index am Mittwoch mit fast 7% der absolute Tagesgewinner. Heute präsentiert sie sich dagegen wieder leicht im Minus bei aktuell 54,80 Euro. Die Geschäfte des finnischen Aufzugs- und Rolltreppenbauers wurden in den ersten 3 Monaten des Jahres besonders in China, Indien und Südeuropa von der Corona-Ausbreitung belastet. In den anderen Regionen wie Nordeuropa und den USA brummten die Sparten des Unternehmens dagegen kräftig. Gerade aber für KONE ist das chinesische Anlagen- und Fahrtreppengeschäft inzwischen eines der wichtigsten überhaupt. Wir sehen in China eine wieder zunehmende Geschäftsaktivität, und rechnen hier mit einer schnellen Rückkehr zu alter Stärke, sagte gestern der Vorstand. Zwar gab es weltweit in Q1 einen Rückgang bei den Verkaufszahlen um 5%, dafür legte aber der Service- und Reparaturbereich um 5% zu. Am Ende stieg der Quartalsumsatz gegenüber dem Vorjahr um 6,4% auf 817 Mio. Euro. Und auch der Auftragseingang lag bei KONE Ende März mit 2,8 Mrd. Euro um eindrucksvolle 0,7% höher. Dabei hatte das Management erst vor einem Monat den Ausblick für 2020 leicht gesenkt und aufgrund von COVID-19 nur noch unveränderte Erlöse und Margen in Aussicht gestellt. Umso erstaunlicher ist das gestern vorgelegte Zahlenwerk. Zumal mit dem Aufzugsgeschäft weiterhin gutes Geld verdient wird. Die Gewinnmarge des Unternehmens lag zuletzt jedenfalls bei fast 10%, und auch die Eigenkapitalrendite erreichte ordentliche 29%. Die KONE-Aktie wird allerdings derzeit mit einem KGV von 27 bewertet, für Qualitätswerte ist dieser Premium-Aufschlag aber meist gerechtfertigt.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Leichte Abgaben auf derzeit 42,85 Euro zeigt heute im Qualitäts-Index auch die Aktie der Amadeus IT Group. Das in Spanien ansässige IT-Unternehmen ist ein führender Anbieter von Technologie- und Vertriebssoftwarelösungen, die speziell auf die Anforderungen der Reise- und Tourismusbranche ausgerichtet sind. Angesichts der vielen Corona-bedingten Reise- und Flugbeschränkungen bleibt das Geschäft des Unternehmens davon nicht unberührt. Und um den negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie besser gewappnet zu sein hatte Amadeus IT kürzlich neben einer Kapitalerhöhung auch eine Wandelanleihe begeben. Damit will das Management vor allem kurzfristige Liquiditätsengpässe vermeiden. Immerhin erwartet der Buchungssystem-Anbieter infolge des Rückgangs beim weltweiten Luftverkehr für das erste Quartal einen nicht unerheblichen Umsatzrückgang von 25% bis 30%. In den folgenden Quartalen könnte sich die Geschäftsentwicklung insgesamt aber wieder etwas entspannen. Dabei waren die langfristigen Wachstumsaussichten gerade für den relevanten Markt von Amadeus IT mehr als beachtlich.

Vor allem durch den weiteren Ausbau des Produkt- und Dienstleistungsangebots rund um die Automatisierung von Geschäftsprozessen waren die Erlöse bislang gut kalkulierbar. Allein in den letzten 5 Jahren ist der Jahresumsatz des Unternehmens jedenfalls von 3,91 Mrd. auf zuletzt 5,57 Mrd. Euro um immerhin rund 42% gestiegen. Der Gewinn hat sich dabei fast verdoppelt. Auch erzielte Amadeus IT zuletzt eine außerordentliche Eigenkaptalrendite von 36% und eine starke Nettomarge von über 20%. Die Aktie selbst sollte sich daher bei der zu erwartenden langsamen Erholung des Reise- und Flugverkehrs zügig erholen.

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