Aktuelles
09.06.
16:36 Uhr
Aktien-Magazin für Qualitäts-Investoren
70 %
sparen
im Mini-Abo!
Infos
Marktberichte International

TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Beiersdorf-Aktie profitiert von Analystenstudie und jüngsten Investitionsplänen (300 Mio.) und Wolters Kluwer kündigt Übernahme von Cloud-Softwarespezialisten an

Angesichts der am Donnerstag erwarteten Inflationsdaten und anstehenden EZB-Sitzung zeigt sich der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index am Mittwoch bei 144,20 Punkten so gut wie unverändert. Analysten rechnen trotz höherer Investitionen in Digitalisierung und Nachhaltigkeit bei Beiersdorf für 2021 mit einer Gewinnüberraschung. Informations- und Datenanbieter Wolters Kluwer verstärkt mit Vanguard Software-Zukauf seine Sparte “Tax & Accounting“ und bleibt mit einer Eigenkaptalrendite von 28% weiter renditestark.

In der vergangenen Woche war im Qualitäts-Index der Kurs der Beiersdorf-Aktie nach einer Analystenempfehlung fast 3% gestiegen. Heute notiert sie aber erstmal wieder leicht im Minus bei 100,40 Euro. Dabei hatte die Privatbank Berenberg die Papiere des Konsumgüterherstellers von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und zugleich das Kursziel von 92,00 auf 114,00 Euro angehoben. In einer Studie trauen die Analysten der Bank den Hamburgern für 2021 eine positive Gewinnüberraschung zu. Die Bewertung der Aktie halten sie gemessen an den mittel- und langfristigen Wachstumsaussichten zudem für eher moderat. Beiersdorf selbst verkauft seine Markenprodukte neben Europa vor allem in Nord- und Südamerika sowie Afrika und Asien. Das Unternehmensgeschäft ist dabei in zwei Segmente unterteilt, dem Verbrauchergeschäft und die Klebstoffsparte rund um tesa. Wobei der Consumer-Bereich in erster Linie bekannte Haut- und Körperpflegeprodukte unter dem Namen NIVEA, Eucerin oder auch Labello vermarktet. Der zweite Firmenbereich produziert und vertreibt selbstklebende Produkt- und Systemlösungen für Industriekunden und Konsumenten. Beiersdorf beliefert damit vor allen Abnehmer aus der Automobil- und Elektronikbranche sowie Unternehmen aus der Druck- und Papierindustrie. Allein im 1.Quartal hatte das tesa-Segment dank der wirtschaftlichen Erholung vieler Branchen um 23% im Jahresvergleich angezogen. Die weitaus größere Consumer-Sparte dagegen nur um 3%, bei einem Anstieg der Gesamterlöse in Höhe von 6,3%.

Nach dem Corona-bedingten Krisenjahr rechnet das Management bei dem Markenproduzenten für 2021 wieder mit einem Wachstum im einstelligen Bereich. Jedoch dürfte sich bei Beiersdorf die EBIT-Marge auf dem Vorjahresniveau einpendeln. Wegen negativer Pandemie-Folgen sowie höheren Investitionen war die Umsatzrendite im letzten Jahr um 1,4% auf rund 13% gefallen. Trotzdem dürfte auch ein erneut moderates Ergebnisplus mit einem allgemeinen Wachstum einhergehen. Zudem hatte das Unternehmen angekündigt, sein Investitionsprogramm zu beschleunigen und in den kommenden 5 Jahren zusätzlich bis zu 300 Mio. Euro in die laufende Digitalisierung, neue Wachstumsmärkte und mehr Nachhaltigkeit stecken zu wollen. Zurzeit investiert Beiersdorf jährlich zwischen 70 bis 80 Mio. Euro in seine Hautpflegesparte, um deren Zuwachsraten zu beschleunigen. Der Bereich, der den Löwenanteil zum Gesamtumsatz beiträgt, verzeichnete in 2020 ein robustes organisches Plus von 6,6%, was die Qualität des Unternehmens einmal mehr unter Beweis stellte.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

In dem kaum veränderten Marktumfeld zeigt am Mittwoch die Wolters Kluwer-Aktie im Qualitäts-Index Stärke und legt aktuell leicht auf 80,10 Euro zu. Die weltweit aktive niederländische Unternehmensgruppe, die neben professionellen Online-Softwareprodukten und Informations-Dienstleistungen auch Lehrbücher, Nachschlagewerke und Analysedaten offeriert, hatte erst im Mai angekündigt, sich mit Vanguard Software, einem führenden Anbieter von Cloud-basierenden Plattformlösungen für geschäftliche Planungs- und Steuersoftware, die in über 60 Ländern weltweit an unterschiedlichste Unternehmensgrößen vertrieben wird, verstärken zu wollen. Die Wolters Kluwer-Sparte Tax & Accounting zahlte für das amerikanische Softwareunternehmen, das in 2020 mit seinen digitalen Anwendungen rund 7,2 Mio. Euro umsetzte, letztlich 110 Mio. Euro in bar. Das Management will die neue Tochter, die mit ihrer digitalen Cloud-Plattform wichtige Unternehmensprozesse wie Lieferketten, Bestellungen und Warenbestand vereinfachen und effizienter steuern kann, schnell integrieren. Wolters Kluwer und Vanguard teilen gemeinsam die Fokussierung auf kundenorientierte Lösungen, um innovative und Cloud-basierende Softwareanwendungen anbieten zu können, betonte der Vorstand. Diese würden es den Unternehmenskunden ermöglichen, Ablaufe in wichtigen Bereichen akkurater und produktiver planen und überwachen zu können.

Wie robust aber die Geschäfte des Informations- und Datendienstleisters derzeit letztlich laufen, zeigte der jüngste Bericht zum Jahresstart, der Wolters Kluwer ein solides Umsatzplus von 4% einbrachte. Vor allem über die Digital & Services-Sparte des Unternehmens kamen 92% der Gesamtumsatzes herein, die damit gut 4% organisch zulegen konnte. Die Geschäftsaktivitäten dieses Bereichs umfassen Software- und Informationsprodukte, die hauptsächlich von Firmenkunden aus dem Gesundheitssektor, Steuerbüros und Behörden genutzt werden. Und dank seiner insgesamt 4 Sparten wächst Wolters Kluwer schon seit einigen Jahren mit durchweg beständigen Raten. Und mit der hohen Eigenkaptalrendite von 28% und einer Gewinnmarge von 15% betreibt der Datenanbieter sein Geschäft dazu auch noch äußerst rentabel.



Bildquelle: AdobeStock: 370279640