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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Biotech-Pionier Genmab markiert dank 50 % Wachstum im 1. Halbjahr neue Höchststände und Geberit kauft erneut für 650 Mio. CHF eigene Aktien zurück

Ungeachtet schwacher Wirtschaftsdaten aus China verbucht der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index am Montag leichte Zugewinne auf aktuell 130,45 Punkte. Genmab erzielt in den ersten 6 Monaten dank Pharma-Partnerschaften bei Umsatz und Gewinn mit Plus 50 % bzw. 20 % neue Rekordwerte. Sanitärtechnik-Hersteller Geberit kündigt trotz anhaltender Preisinflation ein neues Aktienrückkauf-Programm für bis zu 650 Mio. CHF (670 Mio. Euro) an.

 

Eine starke Performance in Verbindung mit einem neuen Jahreshoch präsentierte im Qualitäts-Index in der Vorwoche die Aktie von Genmab. Am heutigen Montag liegt sie auch wieder leicht im Plus bei 361,50 Euro. Entscheidend hierfür waren dabei die von der dänischen Biotechnologiefirma, die sich auf die Entwicklung humaner Antikörper für die Behandlung von lebensbedrohlichen Krankheiten spezialisiert hat, in der zurückliegenden Woche vorgelegten Wachstumszahlen. So legte der von Genmab erzielte Umsatz in den ersten 6 Monaten gegenüber dem Vorjahr um beachtliche 49 % auf 5,28 Mrd. DKK (710 Mio. Euro) zu, getrieben vor allem durch die Lizenzeinnahmen für die Medikamente Darzalex, Tepezza und Kesimpta. Diese wurden in der Zeit von Januar bis Juni durch die Zusammenarbeit mit den Pharmapartnern Janssen, Roche oder auch AbbVie erzielt. Allein das Antikörper-basierte Krebsmittel Darzalex, das vom Kooperationspartner Janssen weltweit vertrieben wird, sorgte zuletzt für Erlöse von insgesamt 3,84 Mrd. USD, was immerhin einem Anstieg von 37 % entsprach. Genmab musste allerdings auch einen deutlichen Kostenanstieg um 58 % auf rund 3,5 Mrd. DKK (470 Mio. Euro) im ersten Halbjahr verkraften. Der Grund dafür war unter anderem die Vorbereitung der US-Zulassung für das neue Mittel Epcoritama, die im 2. Halbjahr beantragt werden soll. Aber auch die Kosten für den weiteren Pipeline-Ausbau kletterten zuletzt stark, zudem stellte der Biotech-Pionier zusätzliche Mitarbeiter ein. Insgesamt lag aber der operative Halbjahresgewinn dennoch mit 1,73 Mrd. DKK rund 20 % über dem Vorjahresniveau.

Genmab verwies außerdem auf die vielversprechenden Studien bei dem vor allem bei Lymphknotenkrebs eingesetzten Wirkstoff „Epcoritama“, der zusammen mit dem US-Partner AbbVie entwickelt und zuletzt erfolgreich in Phase 1 und 2 getestet wurde. Die Dänen sehen den Einsatzbereich für das Medikament bei weltweit jährlich bis zu 150.000 neuen Krebsfällen. Außerdem wurde nach den starken Geschäftsaktivitäten auch die Jahresumsatzprognose für 2022 leicht angehoben. Letztlich rechnet Genmab bis Ende Dezember mit einem Erlösanstieg in einer Bandbreite von 12 bis 13 Mrd. DKK (1,61 bis 1,75 Mrd. Euro), nach zuvor 11 bis 12 Mrd. DKK. Und das ganze Geschäft des Biotech-Unternehmens rund um transgene Maus-Technologien soll dabei nicht nur äußerst erfolgreich verlaufen. Mit einer Gewinnmarge von überragenden 26 % dürfte es dazu auch noch erneut sehr renditestark bleiben. 

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Eine solide Kurserholung legte im Qualitäts-Index in den letzten Wochen auch die Aktie von Geberit hin. Am Montag liegt der Kurs auch wieder mit 0,4 % im Plus bei 528,40 Euro. Zwar bekommt der Sanitärtechnik-Hersteller weiterhin vor allem vom anhaltenden europäischen Immobilienbau-Boom operative Unterstützung, die Inflation dagegen trübt die Stimmung im Management. Die enormen Preisanstiege bei Rohmaterialien treffen die europäische Baubranche gegenwärtig hart, betonte jüngst der Vorstand. Dabei hatte Geberit schon im Januar und April deutliche Preiserhöhungen für Produkte wie Badewannen-Keramik oder auch Kupferleitungen durchsetzen können. Dies reicht dem Manager zufolge aber bei Weitem nicht aus. Folglich wurde im Juli von dem Sanitärspezialisten erneut eine Preiserhöhungsrunde von im Schnitt 7,5 % durchgeführt. Die Unternehmensführung rechnete bei Geberit für das gesamte 2 . Quartal dann auch mit gut 10 % höheren Rohmaterialpreisen vor allem bei Metallen und Plastik, jedoch nur im Vergleich zum Startquartal. Im Jahresvergleich liegen die Einkaufspreise bei den Schweizern angesichts explodierender Energiekosten inzwischen sogar bei plus 28 %. Zwar konnte Geberit im 1. Quartal noch einen beachtlichen Umsatzzuwachs von 8 % erzielten, die Gewinne gingen aber zugleich um 5 % zurück, was den Kostendruck widerspiegelt. Vor allem die anhaltend hohe Inflation, aber auch negative Währungseffekte drückten auf die zuletzt beachtlichen Margen im Bereich von 30 %.

Dabei ist das Unternehmen gerade als marktführender Anbieter von Sanitärkomponenten, die in erster Linie in Wohngebäuden und Gewerbeeinrichtungen zum Einsatz kommen, in der Position, Preiserhöhungen durchzusetzen. Zusätzlich dürften die Zinserhöhungen der Notenbanken für eine sich abkühlende Nachfrage seitens der bis zuletzt robusten Bauindustrie sorgen, da diese unter steigenden Finanzierungskosten leidet und künftige Immobilienbauten damit erst mal zurückgestellt werden dürften. Geberit ist aber bilanziell stark genug und gab im Juli sogar ein weiteres Aktienrückkaufprogram für bis zu 650 Mio. CHF (670 Mio. Euro) bekannt. Schon von September 2020 bis Mai 2022 wurden von dem Sanitärtechnikunternehmen rund 826.000 Aktien für gut 500 Mio. CHF erworben, was immerhin 2,3 % des Aktienkapitals entsprach. Geberit verfolgte damit den Zweck der Kapitalherabsetzung, und vernichtete die zurückgekauften Wertpapiere.

 

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