TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Biotechunternehmen Novozymes erzielt mit Enzym-Geschäften über 20% Gewinnmarge und Henkel hält trotz Covid-19 weiter an Wachstumsstrategien des Konzern fest

Das aufgestockte Anleihekaufprogramm der EZB und anhaltender Optimismus bezüglich einer schnellen wirtschaftlichen Erholung geben dem TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index am Freitag neue Impulse. Am Nachmittag liegt der Index dabei mit 1,1% vorn und notiert bei 112,50 Punkten. Novozymes wächst seit Jahren beständig dank innovativer Enzymprodukte und zahlreicher Industriekunden äußerst profitabel. Henkel erwartet durch Trend hin zu mehr E-Autos doppelt so hohe Nachfrage nach Klebstoffen und will unrentable Marken der Beauty- und Waschmittel-Sparte verkaufen.

Mit einem leichten Kursplus auf 50,15 Euro präsentiert sich am Freitag im Qualitäts-Index die Aktie von Novozymes. Das dänische Unternehmen ist angesichts seines "First Mover Advantage" und innovativer Produkte international führend bei der Entwicklung von industrieweit angewandten Enzymen und Mikroorganismen. Bei den weit über 700 Produkten reicht das Angebotsspektrum dabei von der Herstellung von Biokraftstoffen über die Produktion von Transfetten, die beim Kochen Verwendung finden, bis hin zur Herstellung von technischen Enzymen für die Leder-, Textil- und Forstwirtschaft. Zu Novozymes` Kerngeschäft zählt aber vor allem die Lieferung der auf Nachhaltigkeit ausgelegten Produkte an die Nahrungsmittel- und Getränkebranche. Neben der Landwirtschaft gehörten zudem auch Hersteller von Biopharmaprodukten zu den Kunden, sowie Unternehmen, die sich auf Bioenergie und Abwasseraufbereitung spezialisiert haben. Und die Umsatzentwicklung des Enzymherstellers ist mehr als stabil, was sich gerade in der aktuellen schweren Corona-Krise zeigt. In den vergangenen 10 Jahren kletterten die Erlöse von Novozymes jedenfalls von 8.44 Mrd. auf zuletzt 14,37 Mrd. DKK (1,93 Mrd. Euro) und haben sich damit nahezu verdoppelt. Allein in jüngsten Q1 zogen sie trotz schwieriger Umstände um fast 9% an. Das innovative Enzymgeschäft mit über 7.000 eigenen und auch lizensierten Patenten, ist obendrein sehr rentabel. Die Gewinnspanne des Unternehmens lag 2019 bei gut 22%, die Eigenkapitalrendite überzeugt mit 27%. Für Investoren bietet sich damit hier insbesondere der langfristige Einstieg an, da bei Novozymes das Geschäftsrisiko deutlich niedriger ausfällt als bei herkömmlichen Biotechnologieunternehmen. Die Aktie der Dänen ist allerdings mit einem bewertungstechnischen KGV von 33 alles andere als günstig. Qualität hat also weiterhin ihren stolzen Preis.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Leichte Zugewinne auf aktuell 86,30 Euro zeigt heute im Qualitäts-Index auch die Aktie von Henkel. Das Management des Konsumgüterproduzenten sieht trotz der wirtschaftlich anhaltenden Corona-Auswirkungen keinen Grund für Kurzarbeit oder Arbeitsplatzverluste. Wir hatten bislang keine Kurzarbeit oder Kündigungen wegen der Corona-Krise. Aktuell sehen wir dafür auch keinen Anlass, sagte in dieser Woche der Vorstand dem "Handelsblatt". Allerdings belasteten die Folgen der Pandemie auch Henkel. Wir werden uns aber nicht davon abbringen lassen, unsere Strategie umzusetzen, unabhängig von der Krise. Das Unternehmen hatte wie viele andere Firmen auch im April seine Prognose für 2020 gestrichen. Während der Corona-Ausbreitung wurden aber immerhin mehr als 80% der etwa 180 Standorte weltweit in Betrieb gehalten. Inzwischen laufen bei Henkel die Fabriken aber wieder überall, nur noch nicht durchgängig in voller Auslastung. Der Manager erklärte dies unter anderem damit, dass die Produktion in der Autoindustrie erst langsam wieder hochgefahren wird. Die Autoindustrie selbst ist für das Klebstoffgeschäft der Düsseldorfer aber enorm wichtig. Das Herunterfahren der Auto-Werke habe den Konzern natürlich stark getroffen, betonte der Unternehmenschef gegenüber der Zeitung. Kurzfristig seien die Umsatzverluste auch nicht zu kompensieren. Es gebe im Autobereich langfristig aber ein hohes Potenzial für Klebstoffe, ergänzte er.

Vor allem der Trend hin zu mehr Elektroautos könnte Henkel durchaus zugutekommen. Im Vergleich zu den Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor dürften hier von der Industrie letztlich mehr Klebstoffe nachgefragt werden. Der Hersteller von Marken wie Pritt geht hier sogar von einem künftigen Wert aus, der mehr als doppelt so hoch liegt. In den letzten Wochen hat bei dem Unternehmen aber auch die weltweiten Schließungen von Friseursalons Spuren hinterlassen. Die gesamte Beauty- und Waschmittel-Sparte steht bei Henkel ohnehin im Fokus. Bereits vor der Krise hatte das Management hinter verschiedene Marken des Geschäfts mit insgesamt einer Milliarde Euro Umsatz ein Fragezeichen gesetzt. Rund 50% davon sollten letztlich bis Ende 2021 verkauft oder eingestellt werden, hatte zuletzt der Konsumgüterfabrikant erklärt. Zukäufe bleiben dabei aber weiterhin ein integraler Bestandteil der künftigen Wachstumsstrategie.

Hinweis: Die Anlagestrategien von TraderFox sind 100 % regelbasiert. Der komplette Backtest und die 20 aktuellen Index-Werte können hier eingesehen werden. Eine Nachbildung dieser Anlagestrategie ist über die Online-Vermögensverwaltung QualitInvest möglich. Dort werden die TraderFox-Strategie über Direktinvestment in Aktien abgebildet.

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