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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Darum legen Küchenausrüster RATIONAL und Aufzugsbauer KONE derzeit so robuste Geschäftszahlen vor

Ungeachtet positiv aufgenommener Quartalszahlen tut sich der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index nach dem schwachen Wochenbeginn auch am Dienstag schwer. Dennoch liegt der Index am Nachmittag mit 0,2% bei 119,35 Punkten leicht im Plus. RATIONAL vermeldet für Q3 Erholung des Geschäfts und rechnet mit steigender Nachfrage nach Essensauslieferungen. Rolltreppenspezialist KONE kann Umsatz dank Neugeschäft in China nach 9 Monaten leicht auf 7,31 Mrd. Euro steigern und bleibt dabei renditestark.

Zu einem der absoluten Top-Werte hat sich am Dienstag im Qualitäts-Index die Aktie von RATIONAL entwickelt. Dabei steigt sie um über 3% auf aktuell 664,80 Euro. Eine zuletzt robuste Geschäftserholung kann dem Papier heute Auftrieb verleihen. Immerhin war bis zum Ausbruch der Pandemie für den Großküchengeräte-Lieferanten ein wichtiger Wachstumstreiber der firmeneigene Combi-Dämpfer, mit dem Köche weltweit in Restaurants und Essküchen verschiedene Kochvorgänge in einem Gerät durchführen können. Doch mit der seit März des Jahres zunehmenden Virus-Verbreitung und den folgenden globalen Shutdowns, von dem neben Gaststätten unter anderem auch Hotels sowie viele Kettenkunden wie Bäckereien und Fastfood-Anbieter von RATIONAL betroffen waren, hatten den Geräteabsatz erst einmal stark ausgebremst. Im jüngst 3.Quartal hat sich der Absatz aber ein Stück weit von dem Corona-bedingten Einbruch erholt. Dennoch lag der Umsatz des Unternehmens mit rund 168 Mio. Euro gut 21% niedriger als ein Jahr zuvor, wie das Management heute mitteilte. Im Quartal davor war der Rückgang aber mehr als doppelt so hoch ausgefallen. Der Küchen-Ausrüster profitierte dabei vor allem von den gelockerten Covid-19-Einschränkungen in vielen Märkten und der positiven Entwicklung des Sommergeschäfts vieler Kunden. Letztlich steht bei RATIONAL nach den ersten 9 Monaten aber noch immer ein Umsatzrückgang von rund 24% zu Buche. Zwar musste das Unternehmen für diese Zeit keinen Verlust vermelden. Der Gewinn von Januar bis Ende September lag aber mit gut 46 Mio. Euro fast zwei Drittel unter dem Vorjahreswert.

Allerdings dürften sich die Kunden mit dem neuerlichen weltweiten Anstieg der Infektionszahlen möglicherweise wieder in den operativen Notfallmodus begeben, um zunächst ihre Existenz zu sichern. Größere Investitionen könnten dadurch erneut nach hinten verschoben werden. In einem normalen wirtschaftlichen Umfeld würden wir ein höheres Umsatzniveau im 4.Quartal erwarten, betonte folglich der Vorstand heute. RATIONAL setzt aber inzwischen auch darauf, dass die Menschen wegen der Pandemie vielleicht nicht mehr so oft im Restaurant essen, sich aber stattdessen etwas liefern lassen oder unterwegs etwas Warmes mitnehmen. Angesichts der Krise wurden aber bereits ab März umfangreiche Kostensenkungen eingeleitet. So sparte das Unternehmen beispielsweise viel Geld durch den Ausfall von Messen. Aber dank der weiterhin herausragenden Marktposition verfügte RATIONAL bis zuletzt auch über starke Kennzahlen. Neben der hohen EBIT-Marge von 26% erzielte der Gastronomie-Dienstleister eine eindrucksvolle Eigenkapitalrendite. Diese lag bei robusten 34 %. Außerdem zeugt auch die Eigenkapitalquote von weiterhin über 70% von einer kerngesunden Bilanz.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Leichte Abgaben im heutigen Marktumfeld verbucht nach dem guten Kursverlauf der vergangenen Wochen am Dienstag im Qualitäts-Index die KONE-Aktie. Derzeit notiert sie damit aber weiterhin unter ihrem jüngst markierten Jahreshoch bei 70,30 Euro. Der finnische Aufzugs- und Rolltreppenbauer zählt mit seinen Geschäften zu den weltweit größten der Branche. Das reguläre Anlagen- und dazugehörige Servicegeschäft ist dabei an sich sehr robust und zudem auch krisenresistent. KONE selbst profitiert hierbei insbesondere von strukturellen Trends wie die wachsende Urbanisierung, die in vielen Städten die Nachfrage nach Liften, Fahrtreppen und Automatiktüren beschleunigt. Dazu werden Gebäude auch zunehmend vernetzt und flexibel gesteuert, um Sicherheit und Komfort für Nutzer zu erhöhen und den Wert von Immobilien letztlich auch zu steigern. Dies ist auch der Grund warum sich die Geschäfte des Aufzugsspezialisten so schnell von dem Covid-19-Einbruch im März erholt haben. Von Januar bis September konnte der Umsatz trotz holpriger Umstände immerhin um 0,3% auf 7,31 Mrd. Euro gesteigert werden. Wichtigster Umsatztreiber für KONE war dabei insbesondere das seit einigen Monaten wieder starke China-Geschäft bei den Neuinstallationen. Aber auch das Wartungsgeschäft hatte stabile Umsatzbeiträge geliefert.

Einziger Wermutstropfen bei der jüngsten Entwicklung waren aber die zuletzt um 4,6% rückläufigen Auftragseingänge. Für das Unternehmen spricht aber vor allem das schon seit einiger Zeit beständige Wachstum, was sich im Schnitt von 2015 bis 2019 im Bereich von fast 4% bewegt hat. Aber auch die hohe Profitabilität im Aufzugsgeschäft sowie die Dividendenkontinuität und die solide Kapitalstruktur können bei KONE überzeugen. Die Gewinnmarge lag zuletzt jedenfalls bei fast 10%, und auch die Eigenkapitalrendite erreichte ordentliche 29%. Die Aktie wird jedoch derzeit mit einem KGV von über 30 bewertet, für Qualitätswerte ist dieser Premium-Aufschlag aber meist gerechtfertigt.



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