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15.02.
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Marktberichte International

TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Deshalb stehen Zahlungsabwickler Adyen und Finanzinvestor EQT Partners weiterhin vor boomenden Zeiten

Nach der hohen US-Inflationsrate vom Vortag tendiert der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index am Mittwoch wieder leicht nach unten. Am Nachmittag liegt er folglich mit 0,8 % im Minus bei 120,90 Punkten. Adyen wickelt im Jahr 2022 ein weltweites Zahlungsvolumen von 767 Mrd. Euro ab (+ 50 %) und investiert kräftig in künftiges Wachstum. EQT verwaltet derzeit über aktive Fonds rund 112 Mrd. Euro, und legt das Kapital vor allem in gut positionierte Firmen und Infrastrukturprojekte an.

 

Im heutigen Marktumfeld legt im Qualitäts-Index die Aktie von Adyen nach dem jüngsten Rücksetzer leicht auf aktuell 1.393,00 Euro zu. Die niederländische Firma, die 2006 gegründet wurde, zählt allerdings noch immer zu den erfolgreichsten Unternehmen, die den Zahlungsverkehr im Onlinebereich und von stationären Einzelhändlern vereinfachen. Letztlich sorgt Adyen mit seinen Abwicklungs-Technologien weltweit dafür, dass Händler unter anderem über das Internet einfach mit allen möglichen Zahlungsarten wie Kreditkarten, Apple Pay oder Klarna bezahlt werden können. Und die Kundenliste des Unternehmens ist dabei durchaus beeindruckend. So setzen beispielweise Streaming-Anbieter wie Netflix und Spotify auf die Dienste des Zahlungsdienstleisters. Aber auch Technologiefirmen wie Facebook, eBay und Uber sowie die Fashionkette H&M und der Kosmetikriese L'Oréal sind inzwischen Partner. Und auch 2022 war für Adyen ein Wachstumsjahr, wenn auch nicht mehr ganz so dynamisch wie während der Corona-Pandemie. Insgesamt verarbeiteten die Niederländer in den letzten 12 Monaten aber weltweite Zahlungen von 767,5 Mrd. Euro, und damit rund 50 % mehr als im Vorjahr. Von den gemachten Transaktionen gingen schließlich gut 1,2 % an das Unternehmen, was zu einem Umsatzanstieg von 33 % auf 1,3 Mrd. Euro führte. Investoren waren bei Ayden von den beachtlichen Zahlen aber nicht mehr beeindruckt. Allerdings nicht, weil sie unter den Wachstumsraten der beiden Vorjahre lagen, sondern weil „nur“ noch eine EBITDA-Marge von 55 % eingefahren wurde. Das operative Ergebnis stieg im Jahr 2022 auch nur um 16 % auf 728 Mio. Euro. Dass der Gewinn des Zahlungsabwicklers die Erwartungen verfehlte, lag aber in erster Linie an den Investitionen in künftiges Wachstum.

Allein im 2. Halbjahr stellte Ayden über 750 neue Mitarbeiter ein. Bis Ende Dezember wuchs die Zahl der Vollzeitstellen damit um mehr als die Hälfte, was ein Stück weit auf die Marge des Unternehmens drückte. Dennoch spiegeln die starken Jahreszahlen vor allem die allgemein beschleunigte Digitalisierung nicht nur im Shopping-Bereich beeindruckend wider. Ayden profitiert auch weiterhin vom globalen Trend hin zum bargeldlosen Bezahlen sowie dem immer effizienteren Zusammenspiel von Online- und Offline-Handel. Der anhaltende Erfolg sowie die Komplexität im weltweiten digitalen Zahlungsverkehr ziehen aber auch zahlreiche Konkurrenten an. Zwar besitzt der Software-Entwickler seit 2017 für seine Abwicklungsgeschäfte eine EU-Banklizenz, und seit 2021 sogar auch eine für die USA. Ähnliche und wie Ayden spezialisierte US-Payment-Anbieter wie Stripe und Square, oder auch Apple und Google stoßen aber mit eigenen Zahlungssystemen in diesen Bereich vor, in dem die innovativen Niederländer bislang so erfolgreich agieren. Da das ehemalige Start-up-Unternehmen aber mit zuletzt über 4.500 globalen Kunden eine scheinbar unantastbare Nische im Zahlungsabwicklungsmarkt gefunden hat, dürften hier künftig auch weiterhin hohe Wachstumsraten von Ayden vermeldet werden.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Leichte Abgaben auf 22,14 Euro zeigt am Mittwoch nach dem monatelangen Abschwung im Qualitäts-Index die Aktie von EQT Partners. Dabei laufen die Investmentgeschäfte der schwedischen Beteiligungs- und Fondsgruppe eigentlich gut. Gegenüber 2021 lag der Umsatz im letzten Jahr mit 22,86 Mrd. SEK (2,06 Mrd. Euro) zwar nur leicht höher. Seit 2016 haben sich die Einnahmen aber in etwa verachtfacht. EQT wurde 1994 von der schwedischen Holding Investor AB gegründet, und dann 2019 an die Börse gebracht. Die Kapitalanlagegesellschaft kauft oder finanziert über seine Fonds vor allem gut positionierte mittelständische Firmen in Nordeuropa sowie Asien und versucht deren Marktposition nachhaltig auszubauen. In den letzten Jahren kamen auch Beteiligungsfonds dazu, die insbesondere in die Bereiche Infrastruktur, Kredite, Immobilien und Venturekapital investieren. Ende 2022 verwaltete EQT mit über 20 aktiven Fonds rund 112 Mrd. Euro, wofür Managementgebühren von gut 1,33 Mrd. Euro anfielen. Und das Wachstum der Anlagegesellschaft war in den letzten Jahren so beeindruckend, dass mittlerweile 1.800 Mitarbeiter mit Büros in 24 Ländern die gesamten Beteiligungsgeschäfte verwalten. Zuletzt wurden Gelder trotz gestiegener Marktzinsen bei über 400 Investoren eingesammelt, die von EQT vor allem in Immobilen- und Infrastrukturprojekte sowie kleine und mittelständige Unternehmen mit soliden Renditeaussichten  investiert worden.

Dabei sind die Schweden auch in Deutschland investmenttechnisch aktiv, und waren in 2921 sogar an der Übernahme von Zooplus beteiligt. Eine bereits wieder veräußerte Beteiligungen hierzulande war auch die damalige Abspaltung des Duftstoff- und Aromaherstellers Symrise, den EQT 2001 erworben und danach 2006 erfolgreich an der Frankfurter Börse platzieren konnte. Das Anlagegeschäft ist für den Fondsanbieter letztlich auch sehr profitabel. Und solange der Preis für das entsprechende Kapital auch nicht zu teuer wird, steht dem Geschäft, was Wachstum und Renditeaussichten betreffen, auch nichts im Weg stehen. Die Gewinnmarge lag bei EQT im Jahr 2022 bei 13 %, was sehr solide erscheint. Und die Aktie ist mit einem aktuellen Bewertungs-KGV von 17 auch nicht zu teuer.

 

Hinweis: Die Anlagestrategien von TraderFox sind 100 % regelbasiert. Der komplette Backtest und die 20 aktuellen Index-Werte können hier eingesehen werden. Eine Nachbildung dieser Anlagestrategie ist über die Online-Vermögensverwaltung QualitInvest möglich. Dort werden die TraderFox-Strategie über Direktinvestment in Aktien abgebildet.

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