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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Investoren feiern Genmab`s 2021er Umsatz- und Antikörper-basierte Produktentwicklung und KONE treibt höhere EBIT-Ziele und digitale Transformation voran

Die Straffung der Geldpolitik und auch die schwächelnden Börsen in China dämpfen am Montag die Kauflaune der Anleger. Am Nachmittag gibt der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index folglich um 1,3 % auf 136,70 Punkte nach. Biotechfirma Genmab überzeugt mit starken Produktverkäufen für 2021 und baut eigene Wirkstoff-Technologien weiterhin mit Partnerschaft aus. Schwächelnder chinesischer Markt bremst derzeit Gebäudetüren- und Lifthersteller KONE aus, die Umsatzmarge soll aber in Zukunft auf 16 % steigen.  

Eine kräftige Erholung verbunden mit einem neuen Jahreshoch konnte in den letzten Wochen im Qualitäts-Index die Aktie von Genmab hinlegen. Am heutigen Montag liegt sie auch erneut leicht im Plus bei 341,70 Euro. Immerhin steht das dänische Biotech-Unternehmen, das sich hauptsächlich auf Forschung und Entwicklung humaner Antikörper für die Behandlung von lebensbedrohlichen Krankheiten spezialisiert hat, heute so gut wie nie zuvor in seiner Firmengeschichte da. Vor allem gelang es den Wissenschaftlern, den bis heute wichtigsten Wirkstoff für das Unternehmen, den Antikörper “Ofatumumab“ in den letzten Jahren zur Marktreife zu bringen. Genmab setzte schon früh nicht nur beim Vertrieb, sondern auch bei der Wirkstoff-Weiterentwicklung auf wichtige Kooperationen. Was Investoren aber zuletzt besonders gefiel, war die mit 8,48 Mrd. DKK (1,14 Mrd. Euro) gehaltene Umsatzgröße, die für 2021 vermeldet wurde. Zwar lag diese leicht unter der des Vorjahres, als die Zuwächse durch Kooperationen mit wichtigen Pharmaherstellern wie Abbvie, Amgen und Novartis beachtliche 100 % erreichten. Dennoch war diese operative Stärke beeindruckend. Der wichtigste Katalysator dahinter war vor allem das Antikörper-basierte Krebsmittel Darzalex, das für Genmab im letzten Jahr einen Erlösanstieg von immerhin 43 % einbrachte. Weitere Umsatzbringer waren in den letzten 12 Monaten aber auch die zur Augenheilung eingesetzte Arznei Tepezza (2021: 1,5 Mrd. USD) sowie die Krebsmedikamente Rybrevant und Tivdak. Vor allem das Mittel Tivdak, das zusammen mit dem US-Biotech-Partner Seagen vermarktet wird, brachte seit dem Verkaufsstart vor gut 2 Jahren 1,0 Mrd. USD an Erlösen. Die Umsatzziele für Rybrevant liegen laut Analysten sogar bei rund 8,00 Mrd. USD bis 2028.

Die Dänen sind mit ihrer sogenannten transgenen Maus-Technologie nicht nur weltweit äußerst erfolgreich, mit einer Gewinnmarge von überragenden 35 % dazu auch noch sehr profitabel. Genmab muss die derzeit erzielten Umsätze mit seinen Partnern allerdings noch teilen, was in den nächsten Jahren durchaus auslaufen dürfte. Insbesondere dann, wenn die Biotech-Gesellschaft vor allem durch steigende Verkäufe immer autarker werden sollte. Aber zunächst sind Partnerschaften wie die zuletzt mit dem US-Unternehmen Synaffix, die den Zugriff auf weitere Antikörper-Technologien möglich machen, für die Wachstumsziele des renditestarken Therapiegeschäfts weiterhin sehr sinnvoll. Und mittlerweile wird die Genmab-Eigenentwicklung Kesimpta sogar im Kampf gegen Multiple Sklerose (MS) eingesetzt. Zudem stellt die hohe Eigenkapitalquote von 90 % auch weiter genügend Kapital für die eigene Produkt-Pipeline sicher. 

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Leicht im Minus bei 47,15 Euro befindet sich heute im Qualitäts-Index dagegen die KONE-Aktie. Der Kursverlauf des Papiers ist allerdings seit dem Mehrjahreshoch im August eher enttäuschend. Zumal der Aufzugs- und Rolltreppenbauer nicht nur als Perle der finnischen Industrie gilt, ausgehend vom Umsatz hat sich das Unternehmen in den letzten Jahren sogar zur weltweiten Nummer 3 der Branche hochgearbeitet. KONE, dessen reguläres Anlagen- und Servicegeschäft normalerweise sehr robust und auch krisenresistent ist, dürfte aber in diesem Jahr trotz zuletzt um 11 % auf 8,56 Mrd. Euro gestiegenem Ordereingang, eine leichte Geschäftsabkühlung erleben. Die Anleger rechnen hier mit einem stärkeren Einfluss der gestörten Lieferketten und höheren Rohstoff- und Energiekosten. Aber auch ein schwächelnder chinesischer Markt dürfte bei dem Gebäudetüren- und Lifthersteller möglicherweise zu einem Gewinnrückgang im Jahr 2022 führen. Immerhin sind die Finnen mit ihren Aufzugsgeschäften und den entsprechenden Wartungsdiensten in China die Nummer 1. KONE kam im Jahr 2021 noch auf ein Umsatz- und Gewinnwachstum von 6 bzw. 8 %, wobei gerade die global ausgerichtete Servicesparte um robuste 5 % zulegen konnte.

Die Aktie notiert inzwischen nur noch mit einem KGV von 25, damit hat sich der noch im letzten Jahr gezahlte Premium-Aufschlag, der häufig für Qualitätswerte gezahlt wird, deutlich verringert. Für die kommenden Geschäftsjahre, in denen das Unternehmen weiterhin von Trends wie die zunehmende Urbanisierung, die in vielen Städten die Nachfrage nach modernen Liften, Fahrtreppen und Automatiktüren beschleunigt, profitiert, erwartet das Management aber EBIT-Margen von 16 %. Zuletzt kam KONE hier auf 12 bis 13 %. Zur geplanten Renditesteigerung sollen vor allem Preisanpassungen und Effizienzmaßnahmen aber auch gezielte Investitionen in die digitale Transformation beitragen. Diese sollen verstärkt insbesondere in Gebäude-Kommunikationssysteme und Überwachungslösungen fließen.

 

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