TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Luxusgruppe Hermès klettert dank robustem Quartal auf Rekordhoch und Ems-Chemie macht dank krisenfester Kunststoffsparte zusätzliche COVID-19-Geschäfte

Zum Wochenausklang drückt die sich zuspitzende Hongkong-Krise den TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index am Freitag ins Minus. Der Index gibt somit am Nachmittag um 0,2% auf 109,80 Punkte ab. Luxusmodehersteller Hermès trifft Boutique-Schließungen nicht so hart wie Wettbewerber, Produktion und Vertrieb wurden bereits im April wieder gestartet. Ems-Chemie setzt mit seinem Kunststoffportfolio auf die Erholung des chinesischen Marktes und erwartet Corona-Zusatzgeschäfte bei medizinischen Anwendungen.

Zu einem der stärksten Werte innerhalb der Wochen hatte sich im Qualitäts-Index die Aktie von Hermès International entwickelt. Dabei konnte das Papier gestern sogar ein neues Jahreshoch erklimmen, am heutigen Freitag gibt sie allerdings wieder etwas auf 745,50 Euro nach. Ausschlaggebend für diese Kursperformance ist vor allem die Robustheit, mit der sich der französische Luxusgüterhersteller während der Covid-19-Krise vergleichsweise geschlagen hat. Die vom Unternehmen handgefertigten Modeartikel wie Taschen, Terminplaner, Reisegepäck und Gürtel waren im 1.Quartal dank Online-Bestellungen und anhaltender Wertschätzung vermögender Kunden einträgliche und zugleich auch weltweit gefragte Marken. Dabei hatte Hermès gerade im wichtigsten Markt für Luxusgüter nach den Shop-Schließungen eine Vielzahl seiner chinesischen Boutiquen schrittweise zügig wieder geöffnet. Zeitweise waren bis auf China und Südkorea vom Management alle globalen Verkaufsstandorte geschlossen worden. Zwar sanken die Erlöse des Unternehmens weltweit währungsbereinigt im Quartal um 7,7%, mit 1,51 Mrd. Euro lagen sie aber über den Erwartungen vieler Analysten.

Darüber hinaus haben sich die Franzosen, die hauptsächlich für ihre exklusiven Handtaschen Birkin und Kelly berühmt sind, deutlich besser geschlagen als Konkurrenten wie LVMH oder auch Kering. Diese musste angesichts der Corona-Auswirkungen teils zweistellige Umsatzverluste hinnehmen. Hermès selbst hat aber seine Lederproduktion, die größtenteils noch in Handarbeit bewerkstelligt wird, und sein Vertriebsnetz seit Mitte April langsam wieder aufnehmen können. Auch blieben die Kosten während der Corona-bedingten Schließungen unter Kontrolle. Dabei ist der Luxusproduzent dank des exklusiven Portfolios aber schon seit jeher hochprofitabel. Mit der zuletzt erzielten Gewinnmarge von 22% und der außerordentlichen Eigenkapitalrendite von 26% sollten für Hermès kurzzeitige geschäftliche Schwächephasen problemlos überwunden werden.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Deutlich im Plus bei 677,00 Euro und damit auf Allzeithoch befindet sich heute im Qualitäts-Index auch die Aktie der Ems-Chemie Holding. Die Schweizer Unternehmensgruppe ist in erster Linie auf die Herstellung von polymeren Werkstoffen spezialisiert. Diese hochwertigen Kunststoffe, die mit Hilfe chemischer Prozesse gewonnen werden, können in Form von Granulaten, Pulver oder Fasern vielseitig, beispielsweise in der Autoindustrie oder auch der Kleidungs- und Pharmabranche, eingesetzt werden. Dabei konnte sich das Unternehmen ebenfalls gut durch die aktuelle Corona-Krise navigieren, die Aktie selbst wird aber inzwischen mit dem 29-Fachen des für dieses Jahr geschätzten Gewinns je Aktie ganz ordentlich bewertet. Für Ems-Chemie, dessen operatives Geschäft im jüngsten Quartal organisch 13% weniger umgesetzt hat und zu rund 60% vom Automobilsektor abhängt, ist das überaus erstaunlich. Doch der Kunststoffhersteller ist eben eine Perle der Schweizer Industrie, und Perlen sind kostbar. Die Klasse zeigt sich unter anderem im beständigen Schaffen von Werten, in hohen und krisenfesten Margen, die letztlich einen anhaltend stabilen freien Cashflow gewährleisten.

Dazu verfügt Ems-Chemie über eine schuldenfreie ¬Bilanz, die Ende 2019 zu 11% aus liquiden Mitteln bestand, und eine Eigenkapitalquote von 75% auswies. Mit der hohen Unternehmensbewertung sehen An¬leger in der Aktie also auch einen sicheren Hafen für stürmische Zeiten. Wobei das Management bereits früh Gegenmaßnahmen für die sich ausbreitende Pandemie getroffen hatte. So wurden in allen Ländern die Rohstofflager erhöht und Fertigproduktelager nahe bei den Kundenwerken errichtet. Auch konnten die 5 chinesischen Ems-Produktionsstätten bereits am 10.Februar wieder ihren Betrieb aufnehmen. Das Unternehmen rechnet außerdem mit Zusatzgeschäften bei medizinischen Anwendungen, wie etwa Corona-Test-Röhrchen, Analysegeräten, Schutzbrillen, Beatmungsmasken, Beatmungsgeräten oder Desinfektionsfläschchen.

Hinweis: Die Anlagestrategien von TraderFox sind 100 % regelbasiert. Der komplette Backtest und die 20 aktuellen Index-Werte können hier eingesehen werden. Eine Nachbildung dieser Anlagestrategie ist über die Online-Vermögensverwaltung QualitInvest möglich. Dort werden die TraderFox-Strategie über Direktinvestment in Aktien abgebildet.

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