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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Partners Group glänzt trotz steigender Finanzierungskosten weiterhin mit 50 % Gewinnmarge und Knorr-Bremse steigt beim chinesischen E-Motor-Zulieferer Bobang ein

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index zeigt sich am Mittwoch vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank zurückhaltend. Folglich notiert der Index am Nachmittag unverändert bei 120,05 Punkten. Private-Equity-Verwalter Partners Group war zuletzt weiterhin hochprofitabel und will auch in Zukauft im Schnitt um 10 % wachsen. Knorr-Bremse beteiligt sich mit 13 % am E-Motor-Zulieferer Shanghai Bobang Automotive und baut damit seine E-Motor-Kompetenz weiter aus.

 

Im heute abwartenden Marktumfeld notiert im Qualitäts-Index die Aktie von Partners Group mit minimalen Zuwächsen bei aktuell 915,00 Euro. Seit Jahresbeginn haben die Papiere des Private-Equity-Investors allerdings über 40 % nachgegeben. Die weltweit stark anziehenden Kapitalmarktzinsen machen dem Unternehmen zu schaffen, da institutionelle Anleger vermehrt in sichere und weniger risikobelastete Alternativen wie den Anleihebereich abwandern. Partners Group gilt aber schon seit Jahrzehnten als strategisch ausgezeichnet positioniert, deshalb dürften den Schweizern auch bei höheren Zinsen künftig milliardenschwere Pensionsgelder zufließen. Ende Juni lag das weltweit verwaltete Vermögen der Gruppe bei rund 131 Mrd. CHF (133 Mrd. Euro) und verteilte sich auf zahlreiche Investmentvehikel und unterschiedliche Anlagethemen. Gut 50 % der Kundengelder sind derzeit im klassischen Private Equity-Stil angelegt, 13 % davon in Private Real Estate, 21 % in Private Debt-Anlagen und 16 % in Private Infrastructure. Partners Group erzielte im 1. Halbjahr 2022 einen Umsatz von 881 Mio. CHF (892 Mrd. Euro) und 464 Mio. an Überschuss. Dies waren zwar 25 % weniger als im Vorjahreszeitraum, doch der Blick auf die gegenwärtigen Nachrichten plus steigende Zinsen liefern ausreichend Erklärungen für die jüngste operative Entwicklung. Wobei das Management für den Zeitraum eine überragende Nettomarge von über 50 % vorweisen kann. Der Vermögensverwalter bleibt zudem auch optimistisch, was die Zukunft der Private-Equity-Märkte betrifft.

Prognosegemäß sollen Partners Group im laufenden Jahr insgesamt 22 bis 26 Mrd. CHF an neuen Kundengeldern zufließen, zugleich muss mit dem Abgang von 10 bis 12 Mrd. CHF an Rückzahlungen aus ablaufenden Fonds und sonstigen Auszahlungen gerechnet werden. Netto dürften die Einnahmen aus fixen Vergütungen in diesem Jahr folglich um ca. 10 % steigen. Zudem verfügt die Beteiligungsgesellschaft derzeit über eine hohe Nettoliquidität von 700 Mio. CHF (709 Mrd. Euro), die neben Zukäufen in attraktiv bewertete Private Equity-Anlagen auch für weitere Aktienrückkäufe genutzt werden dürften. Zuletzt sammelte Partners Group schon für rund 340 Mio. CHF eigene Aktien über die Schweizer Börse ein, was ein Hinweis sein dürfte, dass die Unternehmensführung die eigenen Papiere nicht als überteuert ansieht. Vor allem auch, weil der Kapitalanlagespezialist künftig im Durchschnitt mit einem jährlichen Wachstum von 10 % rechnet.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

In den vergangenen Monaten musste im Qualitäts-Index die Aktie von Knorr-Bremse deutliche Kursabschläge verkraften. Auch am Mittwoch steht sie wieder im Minus bei 46,00 Euro. Zwar war der Hersteller von Bremssystemen und anderen sicherheitsrelevanten Lösungen für Schienen- und Nutzfahrzeuge angesichts anhaltender Wachstumssorgen in China zuletzt etwas zurückhaltende geworden. Strategische Investitionen in der Volksrepublik werden vom Management aber dennoch gemacht. So gab Knorr-Bremse in der Vorwoche bekannt, beim chinesischen E-Motor-Zulieferer Shanghai Bobang Automotive Technology einsteigen zu wollen. Für einen mittleren einstelligen Millionen-Euro-Betrag habe sich das Unternehmen eine Beteiligung von rund 13 % gesichert, teilte der Industriezulieferer hierzu mit. Damit wäre Knorr-Bremse eigenen Angaben zufolge zweitgrößter Anteilseigner und sichert sich zudem einen Sitz im Verwaltungsrat. Mit dem weiteren Ausbau der E-Motor-Kompetenz reagieren wir auf die Industrietrends automatisiertes Fahren und E-Mobilität, erklärte der Vorstand die Pläne. Dabei hat der Zulieferer, zu dessen Produktpalette auch Klimaanlagen, elektronische Steuerungs-Komponenten und Bahnsteigtüren gehören, gerade in China bis zuletzt zahlreiche Probleme.

So hatten dort heimische Bahnbetreiber im Rahmen der Coronapandemie und der entsprechenden Covid-19-Lockdowns ihre Flotten ausgedünnt, was letztlich für Knorr-Bremse weniger Aufträge bedeutete. Dazu kam noch eine allgemeine Abkühlung des chinesischen Lkw-Marktes. Dennoch peilt der global aufgestellte Bremsenhersteller für 2022 eine etwas höhere Umsatzgröße zwischen 6,8 und 7,2 Mrd. Euro sowie eine EBIT-Marge trotz gestiegener Energiekosten und Lieferengpässe zwischen 12,5 und 14,0 % an. Für Knorr-Bremse sind aber mittelfristig die Wachstumsmärkte wie Digitalisierung und Konnektivität besonders wichtig. In diese stößt das Unternehmen auch mithilfe von mittelgroßen Zukäufen vor, wie zuletzt in Spanien mit der Firma Cojali, einem Entwickler von Lösungen zur Ferndiagnose und zur vorausschauenden Wartung für Nutzfahrzeuge.

 

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