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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Roche vermeldet fürs 1.Halbjahr neben neuen Wachstumstreibern auch 18%iges Gewinnplus und Inditex glänzt dank flexiblem Geschäftsmodell mit beachtlichen Umsatzzuwächsen

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index hat sich am Freitag nach dem gestrigen Kursrückgang im Zuge der EZB-Sitzung wieder etwas berappelt. Folglich liegt der Index am Nachmittag mit 0,3% im Plus bei 103,60 Punkten. Roche wächst dank neuer Produktverkäufe in den ersten 6 Monaten um 8% und gleicht Umsatzrückgänge bei Blockbustern damit aus. Inditex dürfte als Modepionier weiterhin hohe Wachstumsraten verzeichnen und ist mit 13% Gewinnmarge äußerst profitabel.

Mit einem Zugewinnen von 1,3% auf 243,70 Euro ist am Freitag im Qualitäts-Index die Aktie der Roche Holding einer der größten Gewinner. Der Schweizer Pharmahersteller hatte gestern überraschend gute Zahlen für das jüngst abgelaufene 1.Halbjahr vorgelegt. Dabei konnte das Unternehmen den negativen Einfluss durch Nachahmerprodukte mehr als ausgleichen. Wie Roche mitteilte, belief sich der Umsatz für die ersten 6 Monate auf 30,5 Mrd. CHF (27,6 Mrd. Euro), ein Plus von 8%. Bereinigt um Wechselkurseffekte betrug das Wachstum sogar gut 9%. Mit 24,2 Mrd. CHF (+11%) steuerte die Pharmasparte des Unternehmens den Großteil zum Gesamtumsatz bei. Der starke Umsatzanstieg wurde aber hauptsächlich von den Verkäufen der neuen Wachstumsträger Ocrevus, Hemlibra, Tecentriq, und Perjeta getrieben. Auf der anderen Seite musste Roche teils deutliche Umsatzeinbußen bei den beiden wichtigen Blockbustern Rituxan/Mabthera und Herceptin verkraften. Letztlich ist die Erosion der weiteren Verbreitung von Biosimilars-Produkten der Konkurrenten geschuldet. Der Nettogewinn wiederum lag mit 8,9 Mrd. um 18% über dem Wert des Vorjahres. Als Grund für den deutlichen Anstieg nannte das Pharmaunternehmen die Neubewertung von latenten Steuerpositionen sowie die Auflösung von akquisitionsbedingten Rückstellungen. Darüber hinaus stellte das Management von Roche für den restlichen Jahressverlauf ein leicht höheres Verkaufswachstum sowie ein etwas stärkeres Gewinnplus, das weitgehend dem Verkaufsplus entsprechen soll, in Aussicht.

Mit den beachtlichen Zahlen beweist das Unternehmen einmal mehr seine relative Unabhängigkeit von dem sich derzeit abschwächenden Wirtschaftsumfeld. Dazu setzt Roche dem wettbewerbsintensiven Markt neue und innovative Produkte entgegen, die inzwischen sogar deutlich wachsende Absätze generieren. Allein in den letzten 5 Jahren ist der gruppenweite Umsatz jedenfalls von 47,4 Mrd. auf zuletzt 56,8 Mrd. CHF um immerhin rund 20% gestiegen. Der Gewinn hat sich dabei allerdings nur um gut 10% erhöht. Zudem erzielt Roche eine außerordentliche Eigenkaptalrendite von 38% und eine starke Nettogewinnmarge von über 18%. Die Aktie selbst ist mit einem KGV von 14, gerade bei den sich verbesserten Wachstumsaussichten, attraktiv bewertet.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Kaum verändert bei aktuell 21,50 Euro präsentiert sich heute im Qualitäts-Index die Aktie von Inditex. Das spanische Unternehmen ist mit seinen Marken wie Zara, Massimo Dutti oder Bershka einer der weltweit führenden Textil- und Modekonzerne. Zuletzt betrugen die Erlöse, die in den rund 7.400 internationalen Filialen und über Online-Shops erzielt werden, knapp 26, 1 Mrd. Euro. Dabei war das Wachstum von Inditex gerade in den letzten Jahren mehr als beeindruckend. Seit dem Ende der Finanzkrise 2009 hat sich allein der Umsatz des Unternehmens von 10,4 Mrd. bis heute um über 150% erhöht. Die Spanier gelten in der Modebranche als Pioniere der sogenannten “Fast Fashion“. Das heißt, die Designer des Marktführers sind für ihr schnelles Abkupfern von Laufstegtrends bekannt. Wenig später werden die neuen Modeartikel zu einem günstigen Preis in den verschiedenen Läden der Töchter verkauft. Zwischen Entwurf und Erstverkauf sollen bei Inditex teils nur 10 bis 14 Tage liegen. Und die Margen sind dementsprechend ordentlich. Zuletzt lag die Gewinnmarge jedenfalls bei 13%.

Mittlerweile sind zwar auch andere Modehersteller so schnell unterwegs, so konsequent auf Fast Fashion, auf Flexibilität und das Aufgreifen neuer Trends ausgerichtet wie Inditex ist laut Experten allerdings niemand. Auch der vor Jahren einsetzende Online-Boom hat dem Textilunternehmen nichts anhaben können. Das Management hat sich klugerweise an dieses geänderte Kaufverhalten zügig angepasst und die Online-Geschäfte zukunftsträchtig ausgebaut. Über das profitable "Abkupfern" regt sich in der Branche jedenfalls keiner mehr auf, zumal sich Kopiertwerden offenbar nicht negativ auf das echte Luxusgeschäft auszuwirken scheint.

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