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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Starkes Medizingeschäft treibt Coloplast Group auf Rekordhoch und Corona-Shutdown lässt Onlineumsatz von Modehändler Inditex im April gut 95% explodieren

Die Unsicherheiten zu den weltweit wieder zum Teil stark steigende Zahlen an Corona-Neuinfektionen kann den TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index am Freitag nicht aufhalten. Damit liegt der Index am Nachmittag mit 1% im Plus bei 112,10 Punkten. Coloplast wächst mit seinen Gesundheitsdienstleistungen in Q2 um 10% und bekräftigt 2019/20er Wachstumsziele von 4-6%. Inditex legt nach den weltweiten Corona-Ladenschließungen neues Unternehmens- und E-Commerce-Strategiekonzept vor.

Trotz leichter Abgaben von 0,9% auf 139,10 Euro notiert die Aktie der Coloplast Group am Freitag im Qualitäts-Index weiterhin in der Nähe ihres Mehrjahreshochs. Das dänische Unternehmen ist weltweit einer der führenden Anbieter im Bereich Gesundheitsvorsorge und hat sich dabei vor allem auf die Entwicklung und Herstellung von medizinischen Produkten sowie eine Vielzahl an Dienstleistungen spezialisiert. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Behandlungen von urologischen und den Intimbereich betreffende Krankheiten sowie der Wund- und Hauttherapie sowie auf der Stomaversorgung. Und der Wachstumskurs von Coloplast, dessen Sortiment von medizinischen Gerätschaften bis hin zu Puder und Feuchttüchern reicht, ist ungeachtet der Corona-Pandemie durchaus bemerkenswert. Allein für das 2.Quartal, das Ende März endete, wurde ein organischer Anstieg der Erlöse von 10% auf 4,82 Mrd. DKK. (647 Mio. Euro) vermeldet. Als Umsatztreiber erwies sich dabei im Wesentlichen der Verlauf in den Schwellenländern, wo das Wachstum immerhin 7% betrug. Aber auch in den anderen Regionen lief es für die Dänen durchaus gut. So lagen die Zuwächse des Gesundheitsdienstleisters in Europa bei 9% und in den sonstigen Industrieländern bei 11%. Bei Coloplast lief es zudem im Geschäft mit der Stomapflege (+10%) und der Kontinenzversorgung (12%) zuletzt besonders gut. Aber auch die kleinere Sparte, die Wund- und Hautpflege, wuchs um 4%.

Dem Unternehmen machten dabei aber die umfassenden Hygienemaßnahmen angesichts der jüngsten Covid-19-Ausbreitung insbesondere in China und den USA zu schaffen, was die Entwicklung allerdings nur leicht ausbremste. Mit einer EBIT-Marge von 32% waren die Gesundheitsdienstleitungen aber dennoch sehr einträglich. Für das Gesamtjahr 2019/20 sieht Coloplast folglich ein Umsatzwachstum von 4 bis 6%, was dem Durchschnitt der vergangenen Jahre entsprechen würde. Und auch die Eigenkapitalrendite dürfte sich wieder bei über 50% einpendeln. Der Unternehmensgruppe stehen jedenfalls mit ihren von wirtschaftlichen Eintrübungen unabhängigen medizinischen Services weitere schöne Wachstumsjahre bevor, den Investoren zahlt das Management sogar eine kleine Dividende.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Auch die Inditex-Aktie präsentiert sich heute im Qualitäts-Index leicht im Minus bei 24,10 Euro. Der weltweit größte Modeeinzelhändler rutschte erstmals in der Unternehmensgeschichte im Zuge der Coronakrise, die rund um den Globus zu Shutdowns führte, in die roten Zahlen. Die Onlineverkäufe des Unternehmens stiegen zwar im ersten Quartal, das von Februar bis April läuft, um 50%, dennoch wurde gruppenweit 44% weniger verkauft als noch im Vorjahreszeitraum. Die Mutter von Marken wie Zara, Massimo Dutti oder Pull&Bear musste daraufhin einen Quartalsverlust von 409 Mio. Euro vermelden. Da aber Inditex anders als viele Rivalen nicht in erster Linie in Asien produziert, sondern rund 60% seines Modesortiments in Spanien, Portugal, Marokko und der Türkei fertigen lässt, hat sich dieses Prinzip gerade in der Krise für das Unternehmen bewährt. Denn während die Lager zahlreicher Bekleidungsunternehmen mit unverkaufter Ware und neu bestellten Lieferungen aus Fernost vollliefen, haben die Spanier ihre Lagerbestände in der Krise sogar um 10% reduzieren können. Inditex hatte dabei von zeitweise starken Online-Geschäften profitiert, die allein im April, als die meisten Geschäfte weltweit geschlossen waren, den Onlineumsatz des Unternehmens um immerhin 95% in die Höhe getrieben haben.

Mit einem eigenen Online-Angebot war das Modeimperium aber vergleichsweise spät gestartet, im vergangenen Jahr steuerte es dennoch schon rund 14% zum Umsatz bei. Der Vorstand will den Anteil diesbezüglich aber bis zum Jahr 2022 auf 25% fast verdoppeln. Angesichts der gemachten Corona-Erfahrungen hat Inditex nun einen beschleunigten Unternehmensumbau angekündigt. So sollen in diesem und dem kommenden Jahr weltweit zwischen 1.000 und 1.200 der bisherigen Läden schließen und zugleich 150 neue, größere Einheiten eröffnen. Damit setzt der Mode- und Fashiontrendsetter künftig strategisch fast nur noch auf große Stores, die gleichzeitig als Onlinelager dienen und auch digitale Bestellungen verschicken können.

Hinweis: Die Anlagestrategien von TraderFox sind 100 % regelbasiert. Der komplette Backtest und die 20 aktuellen Index-Werte können hier eingesehen werden. Eine Nachbildung dieser Anlagestrategie ist über die Online-Vermögensverwaltung QualitInvest möglich. Dort werden die TraderFox-Strategie über Direktinvestment in Aktien abgebildet.

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