TraderFox Joels Zauberformel-Index: Warum Premier Inc. überdurchschnittlich stark wächst und IBM mit seinem Umbau erfolgreich ist
Am Dienstag konnte die zeitweise deutliche Kurserholung am US-Markt, die vor allem vom Technologie-Sektor ausging, nicht gehalten werden. Während der S&P 500 dabei letztlich unverändert schloss, legte der TraderFox Joels Zauberformel-Index leicht auf 12.810 Punkte zu. US-Krankenhausdienstleister Premier zeigt dank Kostendruck stabile Umsatzzuwächse und ist zuversichtlich für die kommenden Quartale. IBM treibt seinen Konzernumbau mit Teilverkauf der Software-Sparte und der Red Hat-Übernahme voran.
Die Premier Inc-Aktie notierte gestern im TraderFox-Index mit 1,0% im Plus bei 39,00 USD und war damit zugleich einer der Tagesfavoriten. Das US-Unternehmen ist ein Anbieter von effizienten Versorgungslösungen sowie Kostensenkungsprogrammen für Krankenhäuser. Dabei arbeitet es mit rund 4.000 Einrichtungen und Gesundheitssystemen sowie knapp 165.000 Anbietern und Organisationen zusammen, um das gesamte amerikanische Gesundheitswesen zu verbessern. Premier selbst sieht sich hierbei als Dienstleister, der neben Datenanalysen, Kooperationen und Consulting auch Lösungen zur Verbesserung von Lieferketten anbietet. Im zuletzt abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/18 (30. Juni) erzielte das Unternehmen damit knapp 1,66 Mrd. USD und letztlich gut 14% mehr als im Jahr davor. Für Premier waren dabei die weiter deutlich gestiegenen Versorgungskosten der US-Gesundheitsbranche von Nutzen sowie die Bestrebungen diese weiter reduzieren zu wollen.
Das eigene Kostenmanagement scheint jedenfalls gut zu funktionieren, lag doch die operative Marge zuletzt bei immerhin 34%. Nach der positiven Geschäftsentwicklung im zurückliegenden 1.Quartal (30. Sept.) mit einem erneuten Umsatzanstieg um 4%, schaut der Vorstand auch zuversichtlich auf die kommenden Quartale. Das stärkste Wachstum wird demnach bei Aufwandsgebühren und in der Servicesparte erwartet, die hierbei unter anderem von der Implementierung neuer Sicherheitstechnologien profitieren dürfte. Da Premier so gut wie keine Schulden hat und in den kommenden Jahren angesichts des zunehmenden Kostendrucks im Gesundheitswesen mit Gewinnzuwächsen von im Schnitt 10% gerechnet wird, deutet das derzeitige KGV von 13 zumindest auf eine niedrige Bewertung hin.
Der TraderFox Joels Zauberformel-Index ist ein Aktien-Index, der sich bei der Aktienauswahl an „Joel Greenblatt`s Zauberformel“ orientiert und sich dabei auf zwei Kriterien bei der Suche nach Value-Unternehmen konzentriert: Die Gewinnrendite und die Kapitalrendite. Die Gewinnrendite ist eine klassische Bewertungskennzahl, bei der der operative Gewinn (EBIT) eines Unternehmens ins Verhältnis zum Gesamtunternehmenswert („Enterprise Value“) gesetzt wird. Die Kapitalrendite ist eine Qualitätskennzahl und wird als Verhältnis aus EBIT zu den materiellen Nettovermögenswerten definiert. Ausgewählte Aktien werden nach beiden Kriterien sortiert und die höchstplatzierten Unternehmen stellen anschließend die Auswahl für die Umsetzung der Strategie dar.
Unverändert zum Vortag bei 120,90 USD präsentierte sich gestern im TraderFox-Index die IBM-Aktie. Der IT-Dienstleister hatte zuletzt mit doch deutlichen rückläufigen Software-Umsätzen zu kämpfen. Deshalb hat der Konzern im Rahmen seiner laufenden Neuausrichtung entschieden, Teile seiner Software-Sparte nach Indien zu verkaufen. In der vergangenen Woche vermeldete IBM nun, die restlichen Komponenten des im Jahr 1995 erworbenen Softwareunternehmens Lotus an die indische Software-Firma HCL Technologies für 1,8 Mrd. USD abgeben zu haben. Neben Lotus Notes wurde dabei auch die Unternehmenssoftware Domino/Portal ausgelagert. Das Verkaufspaket beinhaltet zudem auch die Produkte BigFix (Secure-Device Management), Unica (Marketing Automation Software) und Connections (Workstream Collaboration). Laut Unternehmensangaben soll die gesamte Transaktion aber erst Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge ist es immerhin der größte jemals getätigte Zukauf eines indischen Technologie-Unternehmens. Allerdings hatte IBM seine Entwicklungssparte bereits im letzten Jahr an das indischen IT-Unternehmen verkauft.
Mit dem derzeitigen Unternehmensumbau sucht der Technologieriese letztlich nach neuen Wachstumsmöglichkeiten. Schließlich sind die Umsätze in den letzten 5 Jahren um durchschnittlich 5% zurückgegangen. Vor allem im kräftig wachsenden Cloud-Geschäft versucht IBM gegenwärtig stärker Fuß zu fassen. Hier konkurriert der Konzern jedoch mit teils aggressiv vorgehendenden Unternehmen wie SAP, Oracle und Salesforce. Um seinem Ziel aber näher zu kommen, kündigte der IT-Dienstleister im Oktober an, das US-Softwareunternehmen Red Hat für rund 34 Mrd. USD übernehmen zu wollen. Der Linux-Anbieter Red Hat jedenfalls setzte zuletzt mit seiner Fokussierung auf die Cloud-Sparte knapp 3,1 Mrd. USD um, und ist in den letzten Jahren immerhin stark gewachsen.
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