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21.12.
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QIX Deutschland: Aurubis erwartet nach jüngsten Rückschlägen im neuen Bilanzjahr 2023/24 wieder deutlich steigende Gewinne und Allianz sichert europäische Sturmschäden mit Katastrophenanleihe ab

Nach dem abrupten Ende der Weihnachtsrally an den US-Börsen sorgen Gewinnmitnahmen am Donnerstag auch beim QIX Deutschland für Verluste von 0,3 % auf 16.310 Punkte. Kupferspezialist Aurubis muss nach Betrugsfällen für die letzten 12 Monate einen Gewinneinbruch von 30,0 % auf 349,0 Mio. Euro verkraften, rechnet aber für 2023/24 mit hoher Metallnachfrage. Versicherer Allianz gibt nach zuletzt teuren Windschäden erstmals wieder eigene Risiken für 2024 bis 2026 im Umfang von 250,0 Mio. Euro am Kapitalmarkt ab.

 

Ein Top-Performer war mit über 2,0 % Kursplus am Mittwoch angesichts aktualisierter  Zahlen im Qualitäts-Index die Aktie von Aurubis. Am Donnerstag liegt sie aber wieder deutlich im Minus bei 76,10 Euro. Zwar musste das Recycling- und Kupferunternehmen für das abgelaufene Geschäftsjahr nach Diebstahl- und Betrugsfällen einen Gewinneinbruch verkraften. Im neuen, bis Ende September laufenden Bilanzjahr 2023/24 soll der Gewinn aber wieder steigen. Was den Anlegern aber derweil nicht gefällt, ist die von Aurubis angekündigte Dividendenkürzung. Mit Blick auf das neue Jahr geht das Unternehmen aber von einer weiterhin hohen Metallnachfrage aus, vor allem nach Gießwalzdraht. Der Gewinnbeitrag durch den Verkauf von Schwefelsäure, einem Nebenprodukt der Kupferproduktion, dürfte infolge der aktuellen Preisentwicklungen dagegen sinken. Allerdings nimmt Aurubis derzeit auch enorm viel Geld für den nachhaltigen Ausbau der Produktion in die Hand. Insgesamt sind aktuell rund 1,7 Mrd. Euro an Investitionen für strategische Projekte vom Aurubis-Aufsichtsrat genehmigt worden. Bis 2026 wird davon ein Großteil vor allem in die USA, nach Bulgarien und Deutschland fließen. Den größten künftigen Gewinnbeitrag aus den Wachstumsprojekten erwartet Aurubis aber zunächst über das neue US-Recycling-Werk in Richmond, in dem die Produktion schon Mitte 2024 anlaufen soll. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 war aber das operative Ergebnis bei Aurubis um gut ein Drittel auf 349,0 Mio. Euro gefallen, bei einem Umsatzrückgang um knapp 8,0 % auf 17,1 Mrd. Euro. Ein Grund für den Gewinnrückgang ist ein großangelegter Betrug, bei dem der Schaden von der Unternehmensführung auf fast 200,0 Mio. Euro beziffert wurde.

Dabei geht Aurubis letztlich davon aus, dass manipulierte Proben mit hohen Gehalten wertvoller Metalle abgegeben wurden, die Lieferungen dann aber deutlich weniger wertvolle Metalle enthielten, wodurch am Ende überhöhte Rechnungen bezahlt wurden. Unter dem Strich verdiente der Recycling-Spezialist in den letzten 12 Monaten nur noch 141,0 Mio. Euro nach 715,0 Mio. im Jahr zuvor. Die Aktionäre sollen folglich nun 1,40 Euro an Dividende erhalten, nachdem für das außergewöhnlich starke Vorjahr noch 1,80 Euro geflossen waren. Die Diebstähle bei Aurubis könnten aber auch Folgen für die Chefetage des Unternehmens haben. Zunächst soll aber erst das Ergebnis einer von dem Kupferproduzenten in Auftrag gegebenen Untersuchung durch eine Rechtsanwaltskanzlei zur Verantwortung des Vorstands im Zusammenhang mit den bekannt gewordenen Straftaten abgewartet werden. Für Aurubis hatte sich aber operativ zuletzt die Entwicklung von Recyclinglösungen für Lithium-Ionen-Batterien ein weiteres attraktives Geschäftsfeld aufgetan, auch um die steigende Nachfrage im Bereich E-Mobilität zu bedienen. Geht man von den aktualisierten Gewinnschätzungen für das neue Geschäftsjahr aus, dann notiert Aurubis derzeit nur mit einem KGV von 10. Dazu verfügt die Multimetall-Gruppe mit einer Eigenkapitalquote von 52,0 % über eine widerstandsfähige Bilanz. Mit der niedrigen Bewertung befindet sich das Papier auch zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden einbezogen.

Ein großer Gewinner war in den letzten Monaten im Qualitäts-Index vor allem die Aktie der Allianz, die am Donnerstag aber leichte Abgaben auf 241,80 Euro hinnehmen muss. Dabei hat die Versicherungsgruppe nach den teuren Sturmschäden im Sommer nach langer Zeit wieder eigene Risiken an Anleger am Kapitalmarkt abgegeben. Hierfür wurde von Unternehmensseite über eine irische Zweckgesellschaft eine Katastrophenanleihe zu Windsturmrisiken in Europa aufgelegt, wie in dieser Woche bekannt wurde. Damit habe man Risiken im Umfang von 250,0 Mio. Euro für die Jahre 2024 bis 2026 am Kapitalmarkt rückversichert, hieß es. Für die Allianz war dies immerhin die erste Katastrophenanleihe seit über einem Jahrzehnt, über die eigene Versicherungsrisiken weitergereicht wurden. Für Erstversicherer können Katastrophenanleihen auch durchaus attraktiver sein als eine Absicherung bei einem Rückversicherer. Zumal Anleger die Anleihe offenbar auch gut aufgenommen haben. Aber allein die Q3-Schäden durch Naturkatastrophen hatten die Allianz rund 1,3 Mrd. Euro gekostet, was fast viermal so viel war, wie ein Jahr zuvor. In Deutschland waren dabei vor allem die Stürme “Denis“, “Erwin“ und “Bernd“ mit Hagel und Starkregen für die Münchner besonders teuer. Ein Sprecher des Versicherers bezifferte diesbezüglich die Quartalsbelastung hierzulande auf fast 600,0 Mio. Euro.

Der für die Katastrophenanleihe zuständige Allianz-Manager bezeichnete Windstürme in Europa zuletzt sogar als “unsere größte Naturgefahr“. Für die Allianz macht die Anleihe-Emission auch deshalb Sinn, weil Rückversicherer wegen stark gestiegener Kosten seit einiger Zeit stark an der Preisschraube drehen. Allerdings droht den Käufern einer Katastrophenanleihe im Fall der Katastrophe je nach Ausgestaltung der Verlust ihres eingesetzten Kapitals. Zudem hat die Allianz für das laufende Geschäftsjahr auch noch immer einen hohen operativen Gewinn von mindestens 13,2 Mrd. Euro im Visier. Die Anteilscheine werden auch weiterhin mit einem niedrigen KGV von 10 bewertet, obendrauf kommt noch die fürstliche Dividendenrendite von fast 5,0 %.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der TraderFox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u. a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

 



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