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16.06.
15:58 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Brenntag setzt sich im PrimeStone-Streit auf der HV mit vorgeschlagenen Aufsichtsratskandidaten durch und Deutsche Post will Packstationen-Ausbau mit Vonovia-Kooperation beschleunigen

Ungeachtet der gestrigen EZB-Zinsentscheidung wird der QIX Deutschland am Freitag von den guten Vorgaben der US-Börsen beflügelt. Folglich steht er am Nachmittag mit 0,8 % bei 15.635 Punkten im Plus. Brenntag-Aktionäre stellen sich beim PrimeStone-Kandidatenstreit auf der HV hinter Brenntag, zudem wirbt das Management für den Umbaukurs des Chemikalienhändlers. Deutsche Post plant mit Hilfe des Immobilienverwalters Vonovia und dessen Gebäude die Expansion der Packstationen bis 2024 auf rund 15.000 Stück bundesweit zu steigern.

 

Leichte Kursrückgänge verzeichnete im Qualitäts-Index in den letzten beiden Tagen die Brenntag-Aktie, und auch am Freitag liegt sie mit 1,0 % hinten bei aktuell 72,10 Euro. Der Grund hierfür ist die am Donnerstag online abgehaltene Hauptversammlung des Chemikalienhändlers, bei der es trotz Gegenwind durch den Investor PrimeStone keine großen Überraschungen gab. Zudem hat die bei Brenntag scheidende Aufsichtsratsvorsitzende gestern bei den Anteilseignern auch für den Kurs des Managements geworben. Brenntag sei mitten im Wandel, mitten im Umbau, im Aufbau und in der Etablierung einer neuen Organisationsstruktur weltweit, mitten in der Umsetzung einer neuen Strategie und mitten in der Verankerung einer neuen Kultur, betonte die Brenntag-Managerin. Dieser Prozess sei enorm vielschichtig und komplex, deshalb erfordere er Kontinuität, auch auf der Ebene des Aufsichtsrats. Am Ende stimmten auf der HV die Aktionäre mit einer Mehrheit für die Brenntag-Aufsichtsratskandidaten und für die von Brenntag vorgelegten Beschlüsse. Daraufhin hat der Kritiker und Finanzinvestor Primestone Einspruch gegen einen großen Teil der HV-Beschlüsse eingelegt. Der Aufsichtsrat teile zwar die Kritik einiger Aktionäre, dass der Brenntag-Spezialitätenbereich bisher noch nicht so erfolgreich ist, wie er sein könnte und auch muss, räumte die Aufsichtsratsvorsitzende zudem ein. Der Managerin zufolge läuft die Umsetzung des Umbaus aber auf Hochtouren. Darüber hinaus wies sie darauf hin, dass Brenntag über Jahrzehnte regional gewachsen ist. Die Etablierung der beiden Divisionen stelle eine große Veränderung dar und sei ein Prozess, der nicht von heute auf morgen erledigt sei, ergänzte sie.

Dabei liefert sich Brenntag seit Monaten mit aktivistischen Investoren einen regelrechten Schlagabtausch. Insbesondere der britische Finanzinvestor Primestone, der gut 2 % an dem  Chemikalien-Spezialisten hält, macht immer wieder auf sich aufmerksam. Ursprünglich wollte die Investmentgesellschaft verhindern, dass die von Brenntag vorgeschlagene Wahl von Richard Ridinger zum neuen Aufsichtsratschef und Suja Chandrasekaran als zusätzliches Mitglied des Kontrollgremiums, durchkommt. Beide lehnte PrimeStone ab, und schlug stattdessen mit dem ehemaligen Manager Geoff Wild und der Ex-Goldman Sachs-Mitarbeiterin Joanna Dziubak, zwei eigene Aufsichtsratsmitglieder für Brenntag vor. Letztlich geht es Primestone wie auch dem US-Hedgefonds Engine Capital darum, dass sich Brenntag in die beiden Sparten für Spezial- und Basischemikalien aufspalten soll. Davon erhoffen sich die Investoren eine schnelle, aber auch nachhaltige Wertsteigerung bei der Aktie. Fundamental ist das Brenntag-Papier mit dem 17-fachen KGV auch weiterhin nicht zu teuer. Folglich befindet es sich damit zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Am Freitag klettert im Qualitäts-Index die Aktie der Deutschen Post auf ein neues Jahreshoch, und notiert dabei leicht im Plus bei 44,30 Euro. In dieser Woche hatte der Logistik- und Paketdienstleister angekündigt, im Bereich Packstationen mit dem Immobilienverwalter Vonovia kooperieren zu wollen. Wie beide Unternehmen hierzu mitteilten, sollen demnächst mehrere hundert neue DHL-Packstationen in den von Vonovia verwalteten Wohn- und Gewerbeimmobilien eingerichtet werden. Im Raum der Millionenmetropole Berlin seien bereits erste Stationen entstanden und in Betrieb gegangen, hieß es. Weitere sollen in den nächsten Monaten deutschlandweit folgen. Die Deutsche Post als Express- und Transportspezialist hatte die stationären Automaten in Deutschland schon vor rund 20 Jahren eingeführt. Mit ihnen können die Kunden des Unternehmens rund um die Uhr Pakete empfangen, aber auch selbst versenden. Aktuell sind bundesweit laut Deutscher Post mehr als 11.500 Packstationen in Betrieb, bis Anfang 2024 sollen es dann bereits sogar knapp 15.000 sein. Dabei hat Deutschlands Paketbranche derzeit mit rückläufigen Paketmengen zu kämpfen. Denn erstmals seit 2009 ist einer Verbandsstudie zufolge deren Volumen geschrumpft.

Im vergangenen Jahr seien in Deutschland 4,15 Mrd. Sendungen verschickt worden und damit rund 8 % weniger als 2021, heißt es in einer am Dienstag vorgestellten Studie des Bundesverbands Paket und Expresslogistik. Hierbei geht es aber nicht nur um Pakete, sondern auch um Express- und Kuriersendungen. Marktführer in diesem Bereich ist hierzulande die Deutsche Post mit ihrer Tochter DHL, gefolgt von Wettbewerbern wie Hermes, DPD, GLS und UPS. Die Verbandsstudie sieht Deutschlands Paketbranche aber in den kommenden Jahren wieder auf Wachstumskurs, andere Branchenexperten sind davon ebenfalls überzeugt. Der Trend hin zum E-Commerce wird weitergehen und die Sendungsvolumina ankurbeln, erklärte ein Wissenschaftler der Frankfurt University of Applied Sciences. Das letztjährige Minus sei nur ein Rausrechnen des Corona-Sondereffekts. Die Anteilseigner der Deutschen Post dürften dies jedenfalls wohlwollend vernommen haben, nachdem sie schon Anfang Mai mit einer 4%igen Dividende für das Jahr 2022 von Unternehmensseite stattlich verwöhnt wurden.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der TraderFox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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