Aktuelles
28.01.
16:20 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
Aktien-Magazin für Qualitäts-Investoren
70 %
sparen
im Mini-Abo!
Infos
Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Brummende Laborgeschäfte lassen Umsätze von Sartorius in 2021 um fast 50% explodieren und SAP kauft amerikanisches Fintech-Unternehmen

Nach der jüngsten Erholung drücken am Freitag neuerliche Zinsängste den QIX Deutschland wieder ins Minus. Dementsprechend gibt der Index am Nachmittag gut 1,0% auf 16.020 Punkten nach. Pharmazulieferer Sartorius vermeldet für 2021 dynamisches Wachstum und will mit seinen Basislaborgeschäften in diesem Jahr rund 18% wachsen. SAP fokussiert sich nach 2021er Rekordjahr immer mehr auf sein Cloud-Geschäft und übernimmt Finanz-Start-up Taulia.

Ein starkes Zahlenwerk hatte schon am Donnerstag im Qualitäts-Index die Aktie von Sartorius beflügelt. Am heutigen Freitag legt sie weiter um über 3% zu, und die Papiere stehen damit bei aktuell 460,50 Euro. Für den Labor- und Prozesstechnologieanbieter lief es auch im 2ten Jahr der Pandemie prächtig, wie das Unternehmen gestern mitteilte. Dabei profitierte Sartorius nicht nur von der boomenden Nachfrage von Impfstoff- und Covid-19-Testherstellern, auch das Basisgeschäft florierte und dürfte 2022 weiter kräftig wachsen. Hier liegt der Fokus des Labordienstleisters neben der Biotech- und Pharmabranche, auch auf internationalen Kunden aus der Nahrungsmittel- und Chemieindustrie. Das Management wies jedenfalls gestern darauf hin, dass die beiden vergangenen Jahre für die Firma "außergewöhnlich" gewesen seien. So kletterten die 2021er Erlöse bei Sartorius vorläufigen Berechnungen zufolge um fast 50% auf 3,45 Mrd. Euro, auch der Auftragseingang wuchs um gut die Hälfte. Das größte Wachstum sei aus dem Basisgeschäft gekommen, betonte der Vorstand. Der Corona-Beitrag zum Umsatzplus habe jedoch mit 16% eine verstärkende, aber keine dominante Rolle gespielt. Unter dem Strich blieb ein operativer Gewinn von 553 Mio. Euro übrig, nach 299 Mio. Euro im Jahr zuvor. Nach dem enormen Umsatz- und Ertragssprung erwartet Sartorius für das neu angelaufene Geschäftsjahr zwar eine nachlassende Wachstumsdynamik. Der Absatz soll bei dem Pharma- und Laborausrüster aber noch immer um bis zu 18% anziehen, bei einer unveränderten EBITDA-Marge von etwa 34%.

Dabei rechnet sich Sartorius vor allem in seinem Biotechnologiegeschäft gute Chancen aus, das unter dem Dach der französischen Tochter Sartorius Stedim Biotech läuft. Die Sparte mit Einweg-Materialien wie Bioreaktoren und Membranbeuteln ist schon seit einigen Jahren sehr gefragt, da in der Medizin biologisch hergestellte Medikamente und neue Behandlungsmethoden wie etwa Gen- und Zelltherapien auf dem Vormarsch sind. Aber auch die Laborzuliefersparte von Sartorius, die etwa Pipetten für Covid-19-Tests verkauft, soll weiter wachsen, allerdings weniger stark. Schließlich bekräftigte das Management gestern die bereits vor rund einem Jahr angehobene Prognose bis 2025, die einen Umsatz von rund 5 Mrd. Euro Umsatz vorsieht. Der Laborausrüster, der in der Vergangenheit bereits regelmäßig Übernahmen getätigt hat, will dabei auch in Zukunft durch Zukäufe mit dem Fokus auf Zell- und Gentherapien sein Portfolio ausbauen. Letztlich erfüllt die Sartorius-Aktie damit wichtige Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.



Deutlicher im Minus bei aktuell 107,80 Euro befindet sich im Qualitäts-Index am Freitag dagegen die SAP-Aktie. Dabei hatte der Software- und Datenbank-Spezialist gestern endgültige Zahlen für das letzte Jahr vorgelegt, und zugleich eine neue Übernahme bekanntgegeben. Das Management der Walldorfer will diesbezüglich die US-Fintech-Firma Taulia mehrheitlich übernehmen und damit den eigenen Finanzbereich ausbauen. Wie viel der geplante Deal kostet, sagte der Vorstand am Donnerstag allerdings nicht. Nur der Finanzchef von SAP sagte hierzu lediglich, der Preis liege unter der Milliardenschwelle. Taulia bietet aber digitale Finanzlösungen, mit denen Lieferanten sehr schnell bezahlt werden, und trägt mit diesen Anwendungen dazu bei, Lieferketten insgesamt widerstandsfähiger zu machen. Das Start-up mit Sitz in San Francisco beschäftigt jedenfalls derzeit rund 350 Mitarbeiter. SAP dagegen kam Ende Dezember auf weltweit mehr als 107.000 Beschäftigte. Der Software- und IT-Dienstleister wird der Meldung zufolge aber etwa nur 95% der Anteile an Taulia halten. Ein weiterer Gesellschafter ist demnach auch die US-Bank J.P. Morgan. Zudem bestätigte gestern das Management die bereits Mitte des Monats veröffentlichten Bilanzzahlen. So stieg der gruppenweite Umsatz des Unternehmens im vergangenen Jahr um 2% auf 27,8 Mrd. Euro. Unter dem Strich wuchs der Nettogewinn ebenfalls um 2% auf 5,4 Mrd. Euro.

2021 war ein Rekordjahr für SAP, bilanzierte gestern der Vorstand. Viele Kunden sind bereits auf Cloud-Software umstiegen, und wir sind zuversichtlich, dass sich die Cloud-Erlöse beschleunigen werden, so der Manager. In diesem Jahr geht es für SAP vor allem auch darum, im globalen Markt für Unternehmenssoftware von Konkurrenten wie dem CRM-Spezialisten Salesforce nicht abgehängt zu werden. Die boomenden Cloud-Angebote also Software und Datenbanken im Abo zur Nutzung über das Netz gilt schließlich in der Branche als Zukunftsweisend und ist in weiten Teilen heute schon Standard. Für 2022 peilt SAP mit seiner Cloudsparte jedenfalls ein Umsatzplus von 23 bis 26% an. Dies wäre ein deutlich schnelleres Wachstum als im vergangenen Jahr, als die Cloud-Erlöse um rund ein Sechstel auf 9,42 Mrd. Euro anstiegen.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



Bildquelle: AdobeStock_296198496