QIX Deutschland: Carl Zeiss Meditec legt für 2021/22er-Geschäftjahr mit +15 % neuerlichen Umsatzrekord vor und Deutsche Post bestellt 2.000 E-Transporter bei Ford
Angesichts der ereignisreichen „Notenbank-Woche“ zeigt sich der QIX Deutschland am Montag zurückhaltend. Dabei liegt der Index am Nachmittag leicht im Minus bei 13.810 Punkten. Carl Zeiss Meditec verzeichnet dank China und Indien starke Medizintechnik-Geschäfte und meldet zum Ende des Gesamtjahrs 2021/22 (30. Sept.) einen um 30 % höheren Ordereingang. Deutsche Post will mit neuer 2.000 E-Transporter-Bestellung vor allem den künftigen CO₂-Ausstoß der eigenen Fahrzeugflotte senken.
Ein deutliches Kursplus von 5,4 % legt im Qualitäts-Index am Montag die Aktie von Carl Zeiss Meditec hin und steht damit bei aktuell 127,40 Euro. Immerhin hatte der Medizintechnik-Produzent am Freitag für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021/22 (30.09.) einen Umsatzrekordwert von 1,9 Mrd. Euro vorgelegt, was einem Anstieg von über 15 % entsprach. Neben dem schwachen Euro war hierfür vor allem die Region Asien/Pazifik mit den Zugpferden China und Indien mit einem beachtlichen Wachstum von rund 25 % verantwortlich. Für Carl Zeiss Meditec hat sich diese Region damit letztlich zum wichtigsten Absatzmarkt entwickelt. Das Unternehmen stellt dabei unter anderem künstliche Linsen her, mit denen Augenkrankheiten wie Grauer Star behandelt werden, sowie OP-Mikroskope und Laser. Wegen der Lockdowns in China fallen Augenbehandlungen jedoch immer wieder aus, teilte das Management am Freitag mit. Laut Vorstand werden diese aber im Regelfall später nachgeholt. Der Löwenanteil des boomenden Medizintechnikgeschäfts kam bei Carl Zeiss Meditec im abgelaufenen Jahr mit 1,47 Mrd. Euro aber über die Sparte „Ophthalmic Devices“ mit Geräten für die Augenheilkunde herein. Zum 30. September lagen die Erlöse folglich hier auch um 17 % höher als im Vorjahr. Im 2. Geschäftsbereich „Microsurgery“ bietet der Marktführer in der Mikrochirurgie spezielle Visualisierungslösungen für minimalinvasive chirurgische Behandlungen. Und auch hier gab es ein Absatzplus von 11 % auf 434 Mio. Euro. Bei Carl Zeiss Meditec wirkte sich letztlich ein hoher Anteil wiederkehrender Umsätze auf den Geschäftsverlauf positiv aus. Am Ende stand auch ein EBIT-Plus von 6 % auf rund 397 Mio. Euro, was eine starke operative Marge von 21 % ergab. Im Vorjahr waren es allerdings noch 22,7 %. Mittelfristig will der Gesundheits-Dienstleister die Marge auch nachhaltig oberhalb von 20 % etablieren.
Zuletzt hatten aber vor allem Kostensteigerungen aus Personalaufbau, Tarifabschlüssen und den unterbrochenen Lieferketten belastet. Carl Zeiss Meditec habe aber bereits wichtige Fortschritte in der Diversifizierung der Lieferketten gemacht, teilte der Vorstand am Freitag hierzu mit. Auch gut gefüllte Auftragsbücher stimmen den Manager weiterhin optimistisch. Immerhin stieg der Auftragseingang bei Carl Zeiss Meditec bis Ende September um über 30 % auf rund 2,25 Mrd. Euro. Zwar dürften im angelaufenen 1. Quartal noch mal die schwierige Lockdown-Situation in China, ein schwächerer Produktmix sowie steigende Kosten den Medizintechnik-Spezialisten belasten. Im neuen Geschäftsjahr 2022/23 peilt Carl Zeiss Meditec aber einen Umsatzanstieg an, der mindestens so stark wie der Markt wachsen soll. Und angesichts der jüngsten Kurserholung werden die Papiere wieder mit einem 2023er-KGV von 37 bewertet. Neben der hohen Marge erzielte das Unternehmen in den zurückliegenden 5 Jahren aber eine Eigenkapitalrendite von durchschnittlich 13 %. Damit entspricht die Aktie auch wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).
Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden einbezogen.
Nach der zuletzt robusten Erholung präsentiert sich am Montag im Qualitäts-Index die Aktie der Deutschen Post dagegen leicht im Minus bei 37,80 Euro. Der Logistik- und Transportdienstleister stellt derzeit sein weltweites Geschäft immer mehr auf Nachhaltigkeit um. So hat das Unternehmen in der Vorwoche beim Autobauer Ford gut 2.000 Elektro-Transporter bestellt. Damit soll vor allem der CO₂-Ausstoß der eigenen Fahrzeugflotte gesenkt werden. Bis Ende 2023 sollen die E-Fahrzeuge an die Deutsche Post ausgeliefert werden. Von den Unternehmen wurden allerdings keine finanziellen Details zum Auftrag genannt. Die Produktion will Ford aber in der Türkei umsetzen. Nach der Auslieferung sollen dann rund 800 der E-Transporter zunächst für den Bereich Post & Paket Deutschland des Logistikers unterwegs sein. Letztlich sollen die Fahrzeuge aber global zum Einsatz kommen. Die Nutzung des Ford E-Transit stärke die Fähigkeit, weltweit umweltfreundliche Lieferdienste anzubieten, kommentierte die Deutsche Post die Pläne. Dabei arbeiten beide Unternehmen nicht das erste Mal beim Thema Elektromobilität zusammen. Schon von 2018 bis 2020 fertigte die deutsche Ford-Tochter in Deutschland für die Bonner eine große Version des E-Transporters „StreetScooter“. Schließlich hatte der Paket- und Frachtspezialist lange Zeit auf die eigene Fertigung von Elektrotransportern gesetzt.
Anfang 2022 verkaufte dann aber die Deutsche Post ihre StreetScooter-Tochter, um sich nur noch auf das Kerngeschäft, also die Beförderung von Paket- und Briefsendungen sowie das DHL-Express- und Frachtgeschäft zu konzentrieren. Aber noch immer peilt das Unternehmen bis 2030 einen Elektroanteil von 60 % bei den genutzten Transportern an, die für die Zustellung auf der "letzten Meile" genutzt werden, also bis zur Haustür oder Packstation. Ende 2021 lag der Anteil innerhalb der Unternehmensgruppe erst bei etwa 20 %. Für die Deutsche Post ist der Auftrag bei Ford also ein weiterer Baustein, um bei den Bemühungen, um eine gute CO₂-Bilanz voranzukommen. Die Konkurrenz im Bereich Paket- und Briefbeförderung ist diesbezüglich noch nicht so weit.
Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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