Aktuelles
21.02.
15:31 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
Aktien-Magazin für Qualitäts-Investoren
70 %
sparen
im Mini-Abo!
Infos
Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Darum entwickeln sich Beiersdorf und Knorr-Bremse derzeit so stabil

Die anhaltenden Sorgen vor einem Einmarsch Russlands in die Ukraine belasten den QIX Deutschland am Montag erneut. Am Nachmittag verbucht der Index dabei Abgaben von 1,8% auf 15.400 Punkte. Beiersdorf profitiert mit Sonnenschutz-Produkten von wegfallenden Reisebeschränkungen und baut boomende Klebstoffsparte mit neuem Werk in Vietnam aus. Eisenbahn- und LKW-Zulieferer Knorr-Bremse will Noch-Infineon-Vorstand als Chefaufseher gewinnen und bleibt beim Auftragsbestand mit 5 Mrd. Euro auf Rekordkurs.

Sehr robust zeigt sich am Montag im Qualitäts-Index die Beiersdorf-Aktie, die dabei unverändert bei aktuell 90,90 Euro steht. Die aktuelle Stärke beweist einmal mehr den defensiven Charakter der Papiere, zudem dürften in den kommenden Wochen weltweit mehr und mehr Reisebeschränkungen aufgehoben werden. Folglich werden Verbraucher künftig wieder vermehrt an den Strand fliegen. Dementsprechend dürfte die Nachfrage nach Sonnenschutz wieder ansteigen. Davon sollte Beiersdorf letztlich mit seinen Marken Nivea, Florena und der US-Tochter Coppertone profitieren. Gerade Coppertone steht auf dem amerikanischen Markt für hochwertige, innovative Sonnenschutzprodukte. Dort gilt die Marke sogar als Synonym für guten Sonnenschutz und ist zudem auch in Kanada und China sehr erfolgreich. Die Hamburger hatten das Unternehmen bereits 2019 für gut 550 Mio. USD übernommen. Aber schon seit über 130 Jahren ist Beiersdorf für innovative Haut- und Körperpflegeprodukte bekannt. Und mit weltweit über 150 Tochtergesellschaften betreibt die Gesellschaft neben dem Geschäftsbereich “Consumer“ auch die Klebstofftochter tesa. Diese zählt bei selbstklebenden System- und Produktlösungen sogar zu den weltweiten Markführern. Zum Einsatz kommen die tesa-Produkte vor allem in der Elektronik- und Bauindustrie, im Automobilbereich sowie der Papier- und Pharmabranche. Und Beiersdorf hatte diesen Bereich in Asien jüngst sogar mit einem neuen Werk in Vietnam ausgebaut. Auf rund 70.000 qm sollen dort neue Kapazitäten für die rasant wachsenden asiatischen Märkte geschaffen werden, teilte das Management hierzu mit. Die Höhe der Investitionssumme wurde mit insgesamt 55 Mio. Euro angegeben.

Weltweit betreibt der Klebebandspezialist gegenwärtig 14 Produktionsstätten, darunter in Deutschland sowie Italien, in den USA und in China. In Vietnam würden sich immer mehr und überaus wichtige tesa-Kunden ansiedeln, zum Beispiel aus der Elektronik- und Automobilindustrie, betonte Beiersdorf. Beide Branchen kämen nicht ohne High-Tech-Klebelösungen aus. Die tesa-Tochter zählt gerade bei technischen Klebebändern, wie sie beispielsweise mit mehr als 130 Klebebändern in modernen E-Fahrzeugen oder auch neuen Handys verbaut werden, zu einem wichtigen Player. Von Januar bis September 2021 wuchs das Klebstoffgeschäft um gut 19%. Hierfür machte Beiersdorf das wieder deutlich verbesserte Marktumfeld verantwortlich, insbesondere im Bereich Automotive. Die Aktie weist bei Bewertungskennziffern aber derzeit erhebliche Abschläge gegenüber Vergleichsunternehmen wie L'Oreal auf. Dabei glänzt der Nivea-Produzent operativ schon seit Jahren neben soliden Margen auch mit einer beachtlichen Eigenkapitalrendite. Selbst 2020 belief sie sich auf fast 10%. Daneben verfügt Beiersdorf mit einer Eigenkapitalquote von 62% auch über eine robuste Bilanz. Damit entspricht die Aktie jedenfalls wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Auch die Aktie von Knorr-Bremse entwickelte sich in den letzten Monaten trotz Berg- und Talfahrt relativ robust. Dennoch liegt sie am Montag erstmal wieder im Minus bei 90,10 Euro. Dabei hatte das Management des Herstellers von Bremssystemen und anderen sicherheitsrelevanten Lösungen für Schienen- und Nutzfahrzeuge zuletzt vermeldet, den scheidenden Infineon-Chef Reinhard Ploss als neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewinnen zu wollen. Das Kontrollgremium wolle den Manager auf der HV am 24.Mai als neues Mitglied des Aufsichtsrates vorschlagen, teilte Knorr-Bremse hierzu jüngst mit. Es sei vorgesehen, Ploss dann zum Vorsitzenden zu wählen, der damit die Nachfolge des derzeitigen Oberkontrolleurs Klaus Mangold übernehmen würde. Dieser werde wie geplant sein Amt nach der HV niederlegen und aus dem Gremium ausscheiden. Operativ läuft es für den Eisenbahn- und LKW-Zulieferer wegen Lieferkettenproblemen und Projektverzögerungen gegenwärtig teils durchwachsen. Positiv wurde zuletzt aber von Investoren vernommen, dass sich die Lieferengpässe in einigen Bereichen leicht entspannt hätten. Zudem mussten von Knorr-Bremse einige Aufträge, die nicht mehr im 3.Quartal wie geplant durchgeführt werden konnten, ins kommende Jahr verschoben werden.

Dabei hält vor allem das Kerngeschäft mit Bremsen und Systemkomponenten für Züge das Unternehmen insgesamt etwas zurück, unter anderem auch wegen der anhaltenden Pandemie-Umstände. Insgesamt profitiert der Weltmarktführer im Bereich Lkw- und Zugbremsen, zu dessen Produktpalette auch Klimaanlagen, Steuerungs-Komponenten und Bahnsteigtüren, gerade im Eisenbahnbereich von staatlichen Investitionen. Für Ende September konnte Knorr-Bremse mit 5 Mrd. Euro jedenfalls einen Auftragsbestand auf Rekordniveau vermelden. 2021 dürften die Erlöse einen Wert zwischen 6,6 und 6,8 Mrd. Euro erreicht haben, bei einer EBIT-Marge von 13,3 %. In diesem Jahr könnte die Marge auf 13,7 % ansteigen. Bis 2025 will der Bremsenspezialist sogar eine Umsatzrendite von 14 bis 16 % schaffen. Am 24.04. werden die Bilanzahlen für das abgeschlossene Geschäftsjahr vorgelegt. Und egal wie diese ausfallen, Analysten rechnen bei Knorr-Bremse für 2022 mit einem soliden Comeback.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



Bildquelle: AdobeStock_172319861