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06.10.
15:36 Uhr
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Fresenius will Kinderwunschklinik-Kette Eugin offenbar an einen Finanzinvestor verkaufen und Bechtle steigt mit 51 % bei KI-Spezialisten Planet AI ein

In Anbetracht starker US-Arbeitsmarktdaten wird die Erholung beim QIX Deutschland am Freitag ausgebremst. Dabei notiert der Index am Nachmittag leicht im Minus bei 14.665 Punkten. Fresenius führt Medienberichten zufolge Gespräche mit dem US-Finanzinvestor KKR über einen möglichen Verkauf der Kinderwunschklinik-Sparte. IT-Systemhaus Bechtle investiert mit der “Planet AI“-Beteiligung in einen Anbieter von KI-Technologien im Bereich intelligenter Bild- und Spracherkennung.

 

Am Freitag verzeichnet im Qualitäts-Index die Aktie von Fresenius leichte Abgaben auf aktuell 27,85 Euro. Allerdings waren die Anteilscheine der Gesundheitsholding zuletzt wegen einer möglichen Dividendenaussetzung bereits unter Druck geraten. Zugleich hat das Unternehmen aber offenbar einen Käufer für seine Kinderwunschklinik-Kette Eugin gefunden. Wie die spanische Zeitung Cinco Dias am Montag berichtete, befinde sich der US-Finanzinvestor KKR in exklusiven Gesprächen mit Fresenius über einen möglichen Erwerb. Eugin werde dabei mit etwa 500 Mio. Euro bewertet. KKR würde die Kliniken aber zusammen mit einem spanischen Partner kaufen, hieß es weiter. Schon im August hatte das Handelsblatt erstmals darüber geschrieben, dass sich Fresenius von seiner Kinderwunschklinik-Sparte trennen will. Die Tochter des Klinikbetreibers wurde damals schon mit einer Bewertung von 400 bis 500 Mio. Euro ins Rennen geschickt. Dem Bericht zufolge zählten zu den Interessenten vor allem Finanzinvestoren. Auch für ein Bündel von Kliniken in Lateinamerika suche die Fresenius-Kliniktochter Helios nach einem Käufer, schrieb das Handelsblatt weiter. Dabei hatte Fresenius die Eugin-Gruppe erst Ende 2020 übernommen. Zu diesem Zeitpunkt erhoffte sich der damalige Vorstand von den Kinderwunschkliniken größere Wachstumschancen, die sich offenbar nicht erfüllt haben. Die Behandlungen seien gefragt, da viele Frauen erst in einem höheren Alter Kinder bekommen wollten und es häufig zur Unfruchtbarkeit komme, hieß es damals. Der neue Chef von Fresenius will sich bei der aktuellen Umstrukturierung des Gesundheitsdienstleisters aber vor allem auf die Klinikkette Helios sowie die Arznei- und Medizintechniksparte Kabi konzentrieren.

Die Pharma- und Medizinprodukttochter wird diesbezüglich sogar als eine Säule der neuen Holdingstrategie gesehen. In dieser Woche war allerdings unter Investoren auch ein möglicher Dividenden-Ausfall bei Fresenius im kommenden Jahr die Rede, was folglich den Aktienkurs belastete. Denn wegen Staatshilfen für die Kliniksparte rund um Helios könnte  die Ausschüttung erstmals nach 28 Jahren entfallen. Dabei veröffentlichte Dow Jones News am Wochenende einen Artikel, in dem es hieß, Fresenius dürfe wegen in Anspruch genommener staatlicher Energiehilfen für das Jahr 2023 möglicherweise weder eine Dividende noch Boni zahlen. Im Interview mit der Zeitung FAZ kritisierte auch der Vorstand das Gesetz zur Entlastung der Krankenhäuser von gestiegenen Energiekosten als "komplex und teilweise unklar". Jedoch dürfte für viele institutionelle Anleger die jährliche Dividende bei Fresenius noch immer ein entscheidendes Investmentkriterium sein. Selbst nach der mit 0,92 Euro nur unveränderten Ausschüttung für 2022. Mit dem 11er-KGV sowie einer Dividendenrendite von 3,0 % war die Aktie jedenfalls bislang ein interessanter Kaufkandidat, der wichtige Kriterien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX) erfüllte. Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Sehr robust zeigt sich am Freitag im Qualitäts-Index dagegen die Aktie von Bechtle, die um 0,8 % auf 44,20 Euro anzieht. Beflügelt werden die Papiere des IT-Beraters dabei auch von neuen Investitionsplänen im Bereich Künstliche Intelligenz. Schließlich hatte das Unternehmen zuletzt bekannt gegeben, mit 51,0 % die Mehrheit am deutschen “Deep Learning“-Spezialisten Planet AI übernommen zu haben. Damit investiert Bechtle erstmals in einen Anbieter von KI-Technologien, der bereits seit 2015 Lösungen für intelligente Dokumentenanalyse und Prozessautomatisierung entwickelt. Planet AI ist aber mit derzeit 41 Mitarbeitern in erster Linie ein Spezialist für Deep Learning, einen Teilbereich des maschinellen Lernens, bei dem der Einsatz künstlicher neuronaler Netze eine wesentliche Rolle spielt. Die künftige Bechtle-Tochter arbeitet dabei mit ihrer patentierten KI-Technologieplattform “PlanetBrain“, auf deren Grundlage intelligente Anwendungen im Bereich der Bild- und Spracherkennung entstehen. Planet AI setzt diesbezüglich auf KI-Partnerschaften und arbeitet hier mit Forschungseinrichtungen und auch IT-Unternehmen wie dem US-Konzern IBM zusammen. Für Bechtle selbst ist dabei vor allem die Softwareplattform der KI-Tochter interessant, mit der Unternehmen hand- und maschinengeschriebene Dokumente und Texte automatisiert verarbeiten können. Mit PlanetBrain lassen sich zudem auch Dokumententypen klassifizieren und Informationen extrahieren. Zahlreiche Anwendungsgebiete für die KI-Lösungen von Planet AI sind unter anderem im Logistik- und Verkehrsüberwachungsbereich zu finden.

Die von Bechtle künftig angebotenen Lösungen dürften aber auch Banken und Versicherungen sowie das Gesundheitswesen und Archive nutzen. In 2022 kam Planet AI bereits auf eine Umsatzgröße von 3,1 Mio. Euro. Ziel der Mehrheitsbeteiligung von Bechtle ist es, die anwendungsorientierte KI-Forschung mit der Vertriebsstärke des größten deutschen IT-Systemhauses zu verbinden, teilte die Unternehmensführung in dieser Woche hierzu mit. Dabei geht es beiden Partnern auch darum, das KI-Ökosystem in Europa zu stärken und eine führende Rolle bei zukünftigen Innovationen einzunehmen. Mit der jüngsten Übernahme steigt jedenfalls auch Bechtle in den Bereich KI tiefer ein. Um unser Wachstum zu beschleunigen, fehlte uns bisher ein Partner, der einen sehr breiten Zugang zum Markt hat und die Fähigkeiten besitzt, unsere Lösungen weiter zu skalieren, kommentierte der Vorstand von Planet AI die Beteiligung. Und Bechtle als großer IT-Infrastruktur-Dienstleister bringt definitiv beides mit.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der TraderFox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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