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08.02.
15:25 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Hannover Rück setzt nach Erreichen des 1-Mrd-Euro-Gewinnziels die Messlatte für 2022 noch höher und RATIONAL will dank rekordhohem Auftragsbestand in diesem Jahr weiter wachsen

Der QIX Deutschland bleibt angesichts von Inflations- und Zinssorgen auch am Dienstag auf Richtungssuche. Am Nachmittag gibt der Index nach Anfangsgewinnen um 0,8% auf 15.875 Punkte nach. Hannover Rück will trotz hoher Inflation und möglichen Katastrophenschäden in diesem Jahr einen Rekordgewinn von 1,4 bis 1,5 Mrd. Euro einfahren. Küchenausrüster RATIONAL vermeldet bei Auftragseingang neue Höchstwerte und will dank Automatisierungs-Trends innerhalb der Gastronomie-Branche auch 2022 kräftig zulegen.

Robust und mit 2,4% im Plus bei 169,40 Euro zeigt sich im Qualitäts-Index am Dienstag die Aktie der Hannover Rück. Erst vor 1 Woche markierten die Papiere des Rückversicherers ein neues Jahreshoch. Heute kommt noch eine positive Analystenstudie von der US-Bank JPMorgan hinzu, die die Aktie jetzt mit "Overweight" bewertet und zudem ein Kursziel von 210,00 Euro für erreichbar hält. Dank der starken Kapitalausstattung, attraktiver Dividendenrenditen und der Inflationsentwicklung sehen sie die europäischen Versicherer positiv, schrieben die Analysten in deiner Studie. Die relative Branchenbewertung habe sich seit Beginn der Corona-Pandemie nicht erholt, obwohl deren Auswirkungen geringer als erwartet seien. Die Hannover Rück selbst hatte 2021 den immensen Zerstörungen durch Hurrikan "Ida" und Tief "Bernd" getrotzt. Und obwohl Katastrophenschäden und die vielen Corona-Toten gerade in den USA in der Bilanz teuer zu Buche schlugen, erreichte der Gewinn mit 1,23 Mrd. Euro das obere Ende der Vorstandsprognose. Zum Jahreswechsel hat der Spezialversicherer sein Geschäft darüber hinaus auch weiter ausgebaut und bei seinen Kunden im Schaden- und Unfallgeschäft dabei im Schnitt 4% höhere Prämien durchsetzen können. Die Bruttoprämieneinnahmen wuchsen bei der Hannover Rück in den letzten 12 Monaten jedenfalls um fast 13% auf 27,8 Mrd. Euro. Die jüngsten Naturkatastrophen wie das verheerende Sturmtief "Bernd" in Deutschland und der Hurrikan "Ida" in den USA zehrten allerdings am Gewinn des Unternehmens.

Auch hatte der Rückversicherer wegen der vielen Corona-bedingten Sterbefälle etwa in Amerika und Südafrika bereits in den ersten 9 Monaten des Jahres mehr als 400 Mio. Euro zur Seite gelegt. Zu der noch andauernden Pandemie und den sehr hohe Katastrophenkosten kamen im vergangenen Jahr auch noch steigende Inflationsraten dazu, was alles teurer werden ließ. Dennoch steigerte die Hannover Rück den Nettogewinn um beachtliche 39% und erfüllte damit nicht nur die eigenen Ziele, sondern auch die durchschnittlichen Erwartungen von Analystenseite. Wir blicken auf eine zufriedenstellende Vertragserneuerungsrunde mit weiteren Ratensteigerungen im 5ten Jahr in Folge zurück, betonte jedenfalls zuletzt der Vorstand. Und für 2022 hat sich der Hannover Rück-Chef auch schon einen neuen Rekordgewinn von 1,4 bis 1,5 Mrd. Euro zum Ziel gesetzt, was letztlich auch höhere Dividendenausschüttungen möglich macht. Die derzeitige Kapitalrendite beläuft sich bei der Aktie auf solide 2,8%. Würde die jahrelang gezahlte Sonderdividende von 1,50 Euro demnächst noch zusätzlich oberndrauf kommen, dann läge die Rendite bei 3,0%. Damit zählt die Hannover Rück mit zu den attraktivsten Dividendenpapieren im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Leicht Kursverluste auf aktuell 710,50 Euro verzeichnet am Dienstag im Qualitäts-Index dagegen die Aktie von RATIONAL. Der Großküchenausrüster hat zwar ebenfalls seine Jahresziele für 2021 erreicht, einige Analysten halten die Papiere aufgrund der weiterhin hohen Notierung aber für überbewertet. Die mittel- bis langfristigen Perspektiven des Unternehmens, bleiben aber dank Innovationsfähigkeit und der gefundenen Marktnische weiterhin bestens. Vor allem die anziehende Nachfrage aus der Gastronomie und Hotellerie hat RATIONAL im letzten Jahr mit Plus 20% deutlich mehr Umsatz gebracht. Zugleich lag der Auftragsbestand Ende Dezember den Angaben zufolge sogar auf Rekordniveau. Regional gesehen verzeichnete der Weltmarktführer für Lösungen zur thermischen Speisenzubereitung in professionellen Küchen zuletzt in Lateinamerika den stärksten Anstieg, aber auch in Nordamerika und Deutschland zogen die Erlöse kräftig an. Zwar verkauft das Unternehmen seine innovativen Geräte neben Restaurants und Kantinen auch an viele Kettenkunden wie Bäckereien und Fastfood-Anbieter. In den nächsten Jahren dürfte aber gerade die Gastronomie-Branche noch stärker auf Automatisierung setzen, zumal viele Küchenbetreiber mit einem Mangel an Fachkräften zu kämpfen haben. 2020 war das Kerngeschäft von RATIONAL rund um Dampfgarer und andere Küchengroßgeräte aber mit der Gastronomie im Zuge des weltweiten Pandemie-Ausbruchs unerwartet kräftig unter Druck geraten.

Mit der Beendigung vieler weltweiter Lockdowns kam aber im vergangenen Jahr Stück für Stück wieder Schwung in das Geschäft. Das familiengeführte Unternehmen profitiert nun auch davon, dass viele Kunden Investitionen nachholen, die zuvor wegen der Pandemie zurückgestellt wurden. Positiv auf das Bestellverhalten wirken sich zudem auch staatliche Förderprogramme aus. RATIONAL hat allerdings seit September zunehmend mit den weltweiten Lieferengpässen zu kämpfen. Vor allem elektronische Bauteile waren zeitweise Mangelware, und da zugleich der Auftragseingang Höchstwerte erreichte, verlängerten sich die Lieferzeiten. Das Management hatte deshalb auch die internationalen Verkaufspreise im Schnitt um 6% angehoben. Und um die bisherige Marge von über 20% halten zu können, dürften 2022 das Management der Lieferketten-Probleme und die Kompensation der hohen Kosten die zentralen Themen des Unternehmens bleiben.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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