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29.01.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Höhere Wachstumsaussichten lassen Laborausrüster Sartorius über 8,0 % durch die Decke gehen und Aurubis bestätigt nach Vorstandsumbau alle 1,7-Mrd.-Euro-Investitionsprojekte

Der QIX Deutschland startet am Montag angesichts der am Mittwoch anstehenden US-Notenbanksitzung zurückhaltend in die Handelswoche und gibt um 0,6 % auf 16.090 Punkte nach. Sartorius erwartet dank Abbau der Lagerbestände wieder ein Wachstum im laufenden Jahr von bis zu 9,0 %, und setzt auf das wichtige Geschäft mit Zell- und Gentherapien. Nach den hohen 2023er-Betrugsschäden wechselt Aurubis fast kompletten Vorstand aus, will aber alle Wachstumsinitiativen in Deutschland, Bulgarien und den USA weiterverfolgen.

 

Mit einer Kursexplosion von über 8,0 % war am Freitag im Qualitäts-Index die Aktie von Sartorius der unangefochtene Gewinner. Am Montag liegt sie aber erst mal wieder leicht im Minus bei 329,20 Euro. Beflügelt wurden die Anteilscheine des Pharma- und Laborzulieferers dabei von den Aussagen des Managements, dass Sartorius nach dem 2023er-Gewinneinbruch in den kommenden 12 Monaten wieder wachsen und zugleich auch mehr verdienen will. Seit dem Ende des 3. Quartals beleben sich die Geschäfte, und wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend im Verlauf des Jahres 2024 schrittweise verstärken sollte, sagte der Vorstand am Freitag im Rahmen erster Eckdaten für das jüngste Bilanzjahr. Viele Kunden hätten inzwischen ihre Lageroptimierungen weitgehend abgeschlossen. Für Sartorius hatte der Manager bereits vor Monaten für das laufende Jahr eine Rückkehr zu Wachstum in Aussicht gestellt. Den neuen Prognosen zufolge wird nun für 2024 ein Umsatzwachstum im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich angepeilt. Dabei werden die Produkte des Unternehmens vor allem an Abnehmer aus der Biotech-, Pharma- und Nahrungsmittelindustrie sowie Forschungseinrichtungen und Labore geliefert. Letztlich unterstützt Sartorius seine Kunden damit, komplexe und qualitätskritische Prozesse in der Biopharmaproduktion und im Labor zeit- und kosteneffizient umzusetzen. Vorläufigen Berechnungen zufolge war der Auftragseingang des Pharmadienstleisters nach dem Corona-bezogenen Abstellboom der Vorjahre aber in den vergangenen 12 Monaten um fast 24,0 % auf 3,1 Mrd. Euro eingebrochen. Zugleich war der Umsatz um 19,0 % auf rund 3,4 Mrd. Euro gesunken.

2023 war für Sartorius damit ein durchaus herausforderndes Jahr, da viele Kunden ihre Bestände wieder abbauten, die sie zuvor in den Boomjahren der Pandemie vorsorglich aufgestockt hatten. Zudem fiel das Russland-Geschäft der Gruppe weg und auch die ungewöhnlich schwache Nachfrage aus China belastete. Gemessen an den Zielen für 2024 dürfte das 1. Halbjahr aber zunächst noch moderat ausfallen, führte Sartorius am Freitag weiter aus. Vor allem, weil der Abbau der Lagerbestände noch nicht vollständig abgeschlossen sei und nicht alle Abnehmer wieder begonnen hätten, bei dem Laborausrüster zu bestellen. Große Hoffnungen setzen die Göttinger aber weiterhin auf das zunehmend wichtige Geschäft mit Zell- und Gentherapien. Mit dem französischen und milliardenschweren Polyplus-Zukauf im vergangenen Jahr legte Sartorius hier aber den Grundstein für weiteres Wachstum. Die Erlöse sollen jedenfalls bis 2028 wieder durchschnittliche Zuwachsraten im unteren zweistelligen Prozentbereich erreichen, künftige Übernahmen sollen etwa ein Fünftel dazu beisteuern. Die etwas niedrigere operative Marge von zuletzt 28,0 % war jedenfalls erneut ein Spitzenwert.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden einbezogen.

Deutliche Erholungsgewinne konnte in der Vorwoche im Qualitäts-Index angesichts des erwarteten Vorstandumbaus auch die Aktie von Aurubis verbuchen. Am Montag liegt sie aber leicht im Minus bei 67,35 Euro. Dabei hat der Aufsichtsrat des Recycling- und Kupferspezialisten nun Konsequenzen aus den Millionenschäden durch die jüngsten Betrugs- und Diebstahlfälle gezogen, und fast den kompletten Vorstand ausgetauscht. Die im letzten Jahr bekannt gewordenen Fälle hatten zuvor auch zu Kritik am Risikomanagement von Aurubis geführt. Folglich müssen nun Vorstandschef und Finanzvorstand sowie der Produktionsvorstand vorzeitig ihre Posten bei dem Unternehmen räumen. Nachfolger stehen zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht fest. Nur die erst Anfang 2023 in den Vorstand berufene Recyclingchefin darf bleiben und erhält bei Aurubis zusätzliche Aufgaben. Nach wochenlangen Spekulationen waren die Schritte aber erwartet worden. Vor allem, weil das Multimetallunternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr durch die großangelegten Betrugsfälle einen Gewinneinbruch um gut ein Drittel auf 349,0 Mio. Euro verkraften müsste. Kurz vor Weihnachten hatte der Aufsichtsrat den Vorstand von Aurubis quasi auf Abruf gestellt. Vor einer Woche berichtete der Hamburger Kupferproduzent dann über weit fortgeschrittene Gespräche mit drei Vorstandsmitgliedern in Bezug auf die vorzeitige Beendigung ihrer Tätigkeit.

Vorausgegangen war der Mitte vergangenen Jahres bei Aurubis bekannt gewordene große Fehlbestand an Edelmetallen. In einem anderen Fall waren interne Proben zur Verifizierung der Metallgehalte von Lieferungen von Recyclingmaterialien im Werk Hamburg manipuliert worden, wodurch überhöhte Rechnungen bezahlt wurden. Unter dem Strich sprach die Unternehmensführung im Dezember bei der Präsentation der Aurubis-Jahresergebnisse für 2022/23 von einem Fehlbestand an Metallen von rund 169,0 Mio. Euro. Der Wirbel kommt allerdings zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn Aurubis steckt gerade viel Geld in den Geschäftsausbau, der wegen der Komplexität eigentlich die volle Aufmerksamkeit des Managements erfordert. Denn gegenwärtig sind rund 1,7 Mrd. Euro an Investitionen für strategische Projekte in Deutschland, Bulgarien und den USA vom Aurubis-Aufsichtsrat genehmigt worden. Das Unternehmen betonte in der Vorwoche aber, dass die Ausrichtung und die Umsetzung der strategischen Wachstumsinitiativen unverändert weiterverfolgt werden. Von all den Projekten verspricht sich Aurubis in den kommenden 3 bis 5 Jahren immerhin einen zusätzlichen Beitrag zum EBITDA von insgesamt etwa 260,0 Mio. Euro pro Jahr. Zuletzt erzielte der Recycling-Spezialist jedenfalls ein operatives Ergebnis von 557,0 Mio. Euro.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der TraderFox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

 



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